Springen: 2020 — 2019 — 2018 — 2017 — 2016 — 2015 — 2014 — 2013 — 2012 — 2011 — 2010 — 2009 — 2008 — 2007 — 2006 — 2005 — 2004 — 2003 — 2002 — 2001 — 2000 — 1990er — 1980er — 1970er
Mit freundlicher Unterstützung von Kein Raum der AfD und Autonome Neuköllner Antifa (ANA). Diese Chronik ist noch unvollständig. Hinweise bitte an nkwatch@systemli.org.
1970er
1978 — Ein Mitglied der Falken Neukölln berichtet exemplarisch über Drohungen und rechte Gewalt an seiner Schule:
Das erste Mal machte ich in der Schule Bekanntschaft mit den Erscheinungen der “Hitler-Welle”. In der 9. und 10. Klasse der Walter-Gropius-Schule tauchten immer häufiger Hakenkreuzschmierereien, SS-Zeichen, Juden-”Witze”, Heil-Hitler-Rufe und ähnliches auf. Die Lehrer kümmerten sich herzlich wenig darum […] Erst als ich, der als Sozialdemokrat bekannt war und von den Neonazis als “Komi-Sau” bezeichnet wurde, dagegen eintrat und dafür schließlich von den Nazis verprügelt wurde, fingen Schüler und Lehrer an zu begreifen. […] Ich bekomme seitdem ständig anonyme Anrufe mit allen möglichen Drohungen […] außerdem Briefe wie z.B. den folgenden: “An alle Volksverräter, Lügner, Verleumder, Rechtsverdreher und Söldner unserer Feinde, die das deutsche Volk verunglimpfen […]
Ausstellung Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945
1980er
1980er — Zum Thema #Baseballschlägerjahre schreibt ein Antifaschist über die schwere Nazigewalt gegen ihn und seine Leute in Neukölln.
Mitte der 1980er — Rudow — Im Gegensatz zu den Innenstadtbezirken sind in Rudow in großem Ausmaß Neonazi-Skinheadgruppen aktiv.
1986 — Süd-Neukölln — Die NPD verteilt Flugblätter an Buckower Schulen. Die FAP (Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei) verteilt Flugblätter in Gropiusstadt.
Dezember 1988 — Rudow — In Rudow wird die „Berliner Türkenbeseitigungs Gang“ gegründet.
Februar 1989 — Süd-Neukölln — Neonazi-Skinheads gröhlen „rechtes Liedgut“, verletzen bei der Festnahme einen Polizisten; auf einen Bus der linken ‚Falken‘ wird ein Brandanschlag verübt.
März 1989 — Süd-Neukölln — Neonazi-Skinheads überfallen eine Party, attakieren Menschen mit Knüppeln und Leuchtmunition; 50 Neonazis bedrohen eine Schulversammlung; die ‚Falken‘ bekommen Drohbriefe geschickt; auf der U-Bahnlinie U7 ist die „Britzer Befreiungsfront“ aktiv, Antifas werden angegriffen und photografiert; die „Nationalistische Front“ verteilt Flugblätter
April 1989 — Süd-Neukölln — Präsenz von Neonazis auf den U-Bahnhöfen rund um den ‚Hitler-Geburtstag‘.
Juni 1989 — Steglitz — Neonazi-Skins aus Rudow greifen in Steglitz einen Mann an.
August 1989 — Süd-Neukölln — Überfall auf 2 Frauen wegen linken Aufnähern.
September 1989 — Süd-Neukölln — Überfall auf Mitglied der ‚Falken‘.
Okober 1989 — Süd-Neukölln — Überfall auf Mitglied der ‚Falken‘ wegen einem Anti-Nazi-Aufnäher.
1990er
März 1990 — Rudow — Der Staatsschutz findet im Rahmen einer Hausdurchsuchung bei einem Rudower Neonazi auch Waffen.
1991 — Carsten Szczepanski zündet einen Bus der Falken Neukölln an. Szczepanski wird später als NSU-Unterstützer und unter dem Decknamen „Piatto“ als enttarnter V-Mann des Brandenburger Verfassungsschutzes bekannt. Anfang der 90er ist er Kader der „Nationalistischen Front“ (NF) in Berlin, macht Wehrsport, baut Rohrbomben und gründet eine deutsche Gruppe des „Ku Klux Klan“ (KKK). Weil er mit anderen Neonazis einen Mann aus rassistischen Gründen beinah totprügelt, wird er zu Knast verurteilt. Im Knast dient er sich dem Verfassungsschutz an, der ihm wiederum mit Material und Logistik für sein Rechtsrock-Zine „Der Weisse Wolf“ hilft, das er aus dem Knast heraus herstellt und vertreibt und in dem er 2002 den NSU grüßt. Sein V-Mann-Führer ist Gordian Meyer-Plath, heute Präsident des LfV Sachsen.
1992 — Buckow — Im Rahmen der bundesweiten Pogromwelle findet unter der Führung des FAP-Kaders Oliver Schweigert ein Angriff von 60 Neonazis auf ein Flüchtlingswohnheim in Berlin-Buckow statt.
15.07.98 — Wutzkyallee — 5 Rassisten hetzen einen Kampfhund auf einen Schwarzen Mann und schlagen ihn nieder.
22.09.98 — Neukölln — Das Wahlkampfplakat eines CDU-Mitglieds sorgt für Kritik und führt zu einer Strafanzeige. Das Plakat: „AUS Prinzip gegen den Missbrauch des Asylrechts und die Wirtschaftsflucht in unsere LÄNDER“ enthält in Großbuchstaben das auseinander gezogene Wort Ausländer.
6.10.99 — Kurt Schneider wird in einem Park am Rathaus Lichtenberg von vier Neonazis verprügelt und erstochen. Einer der Täter kommt aus dem Neuköllner Milieu aus Neonazis und Fußball-Hools.
2000
16.04.00 — Neukölln — Polizeibeamte halten einen Lieferwagen mit Verdacht auf Trunkenheit am Steuer an. Sie gehen sehr brutal gegen die Insassen vor, bedrohen sie mit ihren Waffen und verletzten sie erheblich. Der Fahrer muss sich aufgrund seiner Verletzungen krankschreiben lassen und verliert infolgedessen seinen Job. Es stellt sich heraus, dass er nicht betrunken war. Die Polizeibeamten haben aufgrund seiner unterstellten Herkunft so brutal gehandelt. Das Gericht verurteilt die Beamten und nennt die Kontrolle „völlig überflüssig und überzogen“. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
11.11.00 — Hasenheide — Polizeibeamte kontrollieren ein Schwarzen. Ein Passant spricht die Polizeibeamten an und fragt sie, ob der Mann wegen seiner Hautfarbe überprüft worden sei. Das bejaht einer der Beamten und argumentiert, dass „nur Schwarze (…) in der Hasenheide Drogen [verkaufen]“ würden. Der Kontrollierte bekommt einen Platzverweis ausgesprochen, obwohl die durchgeführte Kontrolle ergebnislos geblieben war und der Passant erhält eine Anzeige wegen ‚Beleidigung‘. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
2001
24.09.01 — Rudow — Bis zu 15 bewaffnete Neonazis überfallen eine Feier im Gemeindezentrum einer evangelischen Kirchengemeinde in Rudow, zerstören die Einrichtung und attackieren migrantische Jugendliche. Am gleichen Wochenende jagt eine Gruppe von ca. 50 Neonazis, bewaffnet mit Messern und Baseballkeulen und unter „Sieg Heil“-Rufen migrantische Jugendliche an der Rudower Spinne.
Dez. 01 — S- und U-Bahnhof Neukölln — 15-20 Neonazi-Skinheads laufen unter Rufen wie „Juden raus!“ zum U-Bahnhof Neukölln.
2002
04.01.02 — Neukölln — Polizeibeamte kontrollieren einen schwarzen Autofahrer, der auf dem Rücksitz seines geparkten Wagens sitzt und einen defekten Sicherheitsgurt repariert. Sie verdächtigen ihn, den Wagen stehlen zu wollen. Da er keine Papiere bei sich hat, will er mit den Beamten in seine nahegelegene Wohnung gehen um sie zu holen. Als er aussteigt, lässt eine Beamtin ihren Schäferhund von der Leine, welcher ihn sofort attackiert. Im Verlauf der Situation wird er von den Beamten mit Pfefferspray verletzt und mehrfach auf den Boden geworfen. Später wird er im Einsatzwagen weiter geschlagen und ihm wird mit Erschießung gedroht, dann wird er auf die Wache gebracht. Erst nach fünf Stunden wird er entlassen. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv durch die unterstellte unterstellte Herkunft und die Hautfarbe. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
04./05.02 — Jugendclub UFO (Lipschitzallee) — Am Jugendclub UFO in der Lipschitzallee werden größere Farbschmierereien mit neonazistischem Hintergrund (Haken- und Keltenkreuz) angebracht.
11./12.05.02 — Jugendclub NW80 (Rudow) — Im Jugendclub „NW 80“ im Neudecker Weg wird eine Scheibe eingeworfen. In der Umgebung des NW 80 tauchten zuvor immer wieder Hakenkreuzschmierereien auf.
17.11.02 — Columbiadamm — Vertreter von NPD, DVU und Reps gedenken zusammen mit Traditionsverbänden der Bundeswehr ‚gefallener‘ deutscher Soldaten. Sie legen auf dem Friedhof Kränze nieder. Mit dabei: Jörg Hähnel (NPD).
2003
04.04.03 — Baumblütenfest / U-Bhf Rudow — 25 Neonazis attackieren am U-Bahnhof Rudow 6 migrantische Jugendliche u.a. mit einem Baseballschläger und verletzen einen von ihnen schwer. Auch die eintreffende Polizei wird angegriffen. Zuvor hatte dieselbe Gruppe Neonazis schon auf dem Baumblütenfest in Britz versucht, migrantische Jugendliche mit Baseballschägern und Bierflaschen anzugreifen, die aber flüchten konnten. In der U-Bahn nach Rudow grölte die Gruppe rassistische Lieder der Band Landser und bewarf MigrantInnen am U Johannisthaler Chaussee aus der U-Bahn heraus mit Flaschen. Mit dabei u.a.: Nico Rauschenbach, Dennis Eister, Timo Lennig, Tilo Paulenz, Gordon Prusky, Mike Kussin, Michael Hasselberg, Stephan Kliem, Rico Stern, Erik Wagner, Marvin Nowicki, Sabrina Sperlich, Julia Engling, Thomas Karg, Fabian Lüdke, Sven Pohle, Björn Kulecki, Florian Schumann, Christian Neugebauer, Dennis Feller, Jenny Koch, Julia Wieland, Jennifer Anschütz, Tatjana Tang, Christopher Simon und Marcel Preuss.
29.06.03 — Spinnefest — Die Neonazikameradschaft BASO stört das SPD-Fest an der Rudower Spinne. Mit dabei: Rene Bethage, Markus Loszczynski, Gabriel Landgraf, Peggy Scholler, Thomas Markgraf, Gerd Hartmut Walther, Jill-Pierre Glaser, Sascha Kari.
03.10.03 — Alt-Rudow (Straße) — Neonazis schmieren Hakenkreuze an die Gedenktafel am Geburtshaus von Heinrich Stahl. Heinrich Stahl war von 1933 bis 1942 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. Er starb 1942 im KZ Theresienstadt. Am Haus findet sich auch eine Rune der Wiking-Jugend.
06.12.03 — Rudow — Demonstration der BASO für ein „Nationales Jugendzentrum“ vom Bahnhof Rudow nach Schöneweide. Die „Deutsche Gemeinschaft Süd“ aus Rudow ruft mit zur Demo auf. Anmelder der Demo und Initiator bei der Bildung der DGS ist Rene Bethage.
2004
12.04.04 — Neukölln — Ein 21 Jahre alter Mann aus Sierra Leone wird von Unbekannten mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt.
06.06.04 — Spinnefest — Wieder stören Neonazis das Fest der Neuköllner SPD an der Rudower Spinne. Diesmal dabei: Rene Bethage, Markus Loszczynski, Thomas Markgraf, Peggy Scholler, Gerd Hartmut Walther, Jill-Pierre Glaser, Sascha Kari, Gabriel Landgraf. Sie verteilen Flugblätter der NSAM und die „Deutsche Stimme“ (NPD-Parteizeitung).
12.06.04 — Boddinstraße — Ein 39 Jahre alter aus Angola stammender Mann wird gegen 14:50 Uhr an der Boddinstraße/ Ecke Reuterstraße von 2 Männern rassistisch beschimpft und anschließend niedergeschlagen. Das Opfer muss ambulant behandelt werden.
20.07.04 — Sonnenallee — Während ein Kamerateam von ARTE Mitglieder der LSVD-Kampagne „Kai ist schwul – Murat auch“ filmt, pöbeln eine Gruppe junger Männer die 2 Mitarbeiter der LSVD-Kampagne an, einer der Männer stürzt, einen der Mitarbeiter schubsen diese vor sich her.
29.08.04 — Columbiadamm — An die im Bau befindliche Moschee wird ein Hakenkreuz geschmiert. Im Hausflur daneben liegt ein Hakenkreuz, geformt aus Papiertaschentüchern. Zusätzlich wurde in den Hausflur uriniert.
11.09.04 — S-Bhf Sonnenallee — Drei alternative Jugendliche werden von einer ca. fünfköpfigen Gruppe Neo-Nazis auf dem S-Bhf. Sonnenallee angegriffen und mit Flaschen beworfen. Die Jugendlichen hatten sich über die pöbelnden und ‚Hitlergruß‘ zeigenden Nazis beschwert, konnten sich aber erfolgreich zur Wehr setzen und flüchten.
04.12.04 — Köpenick — Rudower Neonazis beteiligen sich als DGS („Deutsche Gemeinschaft Süd“) mit einem eigenen Block an der Demonstration der BASO vom S-Bahnhof Adlershof zum S-Bahnhof Köpenick. Es wird wie im letzten Jahr ein „Nationales Jugendzentrum“ gefordert.
2005
19.03.05 — Dresden — An einem Neonaziaufmarsch beteiligen sich aus Rudow: Patrick Weiß, Sebastian K. und Holger Thomas. Sie sind auch an einem Angriff auf Linke im Bahnhof Dresden und im Zug nach Berlin beteiligt – mindestens 3 Linke werden dabei schwer verletzt.
23.03.05 — Rudow — Antisemitische, gegen Linke und gegen eine ‚Aktive gegen rechte Gewalt‘ gerichtete Sprühereihen in Rudow: „Smash the Reds“, „Away Jew – ANB is watching you!!“ und „Schramm wir kriegen dich!“
30.03.05 — Rudow (Mimosenweg) — Zwei alternative Jugendliche werden im Mimosenweg in Rudow von 4 Neonazis angegriffen, geschlagen und getreten. Der Rudower Neonazi Sebastian K. attackiert beide mit Pfefferspray und versucht, sie zu schlagen. Letztlich gelingt es den alternativen Jugendlichen aber zu flüchten.
28./29.04.05 — Frauenviertel (Rudow) — Die Strecke zwischen dem U-Bahnhof Rudow und dem Hanna-Arendt Gymnasium wird mit mehreren hundert Aufklebern von NPD und DVU versehen.
05.05.05 — U Rudow — Von sich am Ketchup-Imbiss sammelnden Neonazis gehen massive Beleidigungen und Bedrohungen aus.
25.06.05 — Weserstr. (Nord-Neukölln) — Es werden NPD Aufkleber im Kiez verklebt.
28.06.05 — Rathaus Neukölln — NPD-Schmierereien (mit Straßenkreide). Diese tauchen in unregelmäßigen Abständen in der Umgebung immer wieder auf.
20.07.05 — Bendlerblock — Neonazis der „Autonomen Nationalisten“ versuchen, eine linke Demonstration gegen das Bundeswehr-Gelöbnis im Bendlerblock anzugreifen, was die Polizei verhindert. Unter den bis zu 35 Neonazis befinden sich auch Rudower Neonazis (u.a. Sebastian K.).
05.08.05 — Maurerweg (Buckow) — In der Nähe der „Buckower Pinte“ wird in den Daimler Benz einer 46-jährigen Frau ein Hakenkreuz und die Worte „das deutsche Reich“ geritzt.
12.08.05 — Columbiadamm — Ein arbeitsloser Mann aus Neukölln wird wegen Hakenkreuzschmierereien festgenommen. Er hatte das Polizeipräsidium und das Landeskriminalamt beschmiert.
18.08.05 — Rudow — Ein Neonazi bedroht in Rudow die Politaktivistin Irmelah Mensah-Schramm, die regelmässig sog. „Hass-Propaganda“ im öffentlichen Raum entfernt.
28.08.05 — Spinnefest — Mehr als 40 Neonazis der „Autonomen Nationalisten“ stören das Spinnefest der Neuköllner SPD und verteilen Propaganda. Dabei sind: Rene Bethage, Andrew Hanisch, Sascha Kari, Lars Wünsche, Stefanie Piehl, Timo Lennig, Sebastian K., Jenny Koch und Patrick Weiß.
31.08.05 — Sonnenallee — Die NPD veranstaltet eine Demonstration gegen den Parteitag der SPD im Neuköllner Hotel Estrel am S-Bahnhof Sonnenallee. Mit dabei sind Neonazis aus Rudow: Jill-Pierre Glaser, Florian Schumann, Patrick Weiß, Sebastian K., Jenny Koch.
03.09.05 — U-Bhf Britz Süd — Neonazis verkleben Plakate: „1945 wir feiern nicht“
03.09.05 — Landsberger Allee — Rudower Neonazis beteiligen sich an einer bundesweiten Demonstration der Freien Kameradschaften an der Landsberger Allee.
04.09.05 — Gropiuspassagen — NPD-Stand (Wahlkampf) mit 15 Neonazis.
12.09.05 — Hanna Ahrendt Schule — Schulhof CD (NPD) wird trotz Verbot verteilt
25.09.05 — Neukölln — Gründung des JN-Stützpunkt Neukölln wird bekannt gegeben.
Oktober 05 — Neukölln — Gründung eines NPD-Kreisverbandes Neukölln (KV 9). Vorsitzender: Thomas Vierk.
01.11.05 — Ernst-Keller-Brücke — Eine Streife der Wasserschutzpolizei stellt am Fundament der Brücke mehrere ca. 1 Meter große Hakenkreuze fest.
02.11.05 — Neukölln — Erneut tauchen im Bezirk Neukölln vermehrt Hakenkreuze auf. Auch an anderen Orten in Berlin waren Nazis aktiv (israelfeindliche Sprühereien in Friedrichshain und Davidssterne in Mitte)
15.11.05 — Tempelhofer Weg — Neonazis zünden bei einem türkischen Autohändler mehrere Autos an. 4 Autos brennen aus. Die Täter werden gefasst.
25.11.05 — U-Bhf Rudow — Mehrere alternative Jugendliche werden von Neonazis an der Rudower Spinne bedroht und beraubt.
03.12.05 — Demo in Treptow — Rudower Neonazis nehmen wieder an der neonazistischen Demonstration für ein „Nationales Jugendzentrum“ teil. Diesmal unter der Bezeichnung „Aktionsgruppe Rudow (AGR)“.
08.12.05 — Elbestr. — Es kommt zu einer Ruhestörung mit neonazistischer Musik der Band Landser. Die Polizei beschlagnahmt den PC von Oliver Mätzig (NPD Neukölln).
14.12.05 — Rudower Spinne (Ketchup-Imbiss) — Gegen 15:20 Uhr bedrohen die Neonazis Timo Lennig und Marek Pawlowski einen Punk an der Rudower Spinne und wollen ihn dazu zwingen, die Örtlichkeit zu verlassen. Sie rufen „Rudow bleibt braun“ und zeigen den Hitlergruss. Zudem versuchen sie, den Punk per Handy zu fotografieren.
19.12.05 — Gropiuspassagen — Ein Jugendlicher wird vom Sicherheitsservice rausgeworfen mit der Begründung: „Er sieht Links aus“. Er erhält ein ganztägiges Hausverbot. Außerdem wird eine Punkerin von dem Sicherheitsservice wegen Anstecker „durchgestrichenes Hakenkreuz“ angepöbelt
20.12.05 — Rudow — Etwa 60 Neonazis führen eine Kundgebung gegen eine Demonstration der ANA (Autonome Neuköllner Antifa) in Rudow an der Rudower Spinne durch. Zuvor versammelten sich ca. 25 schwarz gekleidete „Autonome Nationalisten“ am Auftaktort der Antifa-Demo an den Gropiuspassagen. Eine Gruppe von ca. 5 Neonazi-Hooligans versucht, Nachzügler:innen der Antifa-Demo in der Nähe des Auftaktortes abzufangen. Auch während der antifaschistischen Demonstration unternehmen am Straßenrand stehende Neonazis Störversuche und machen Fotos.
2006
13.01.06 — Hasenheide — Jubiläumsfeier des Berliner Fußballvereins BFC Dynamo im Huxley´s am Nord-Neuköllner Hermannplatz. Unter den Anwesenden befinden sich bis zu 100 Neonazis.
15.01.06 — S+U-Bahnhof Neukölln — Gegen 1:30 Uhr wird eine Gruppe alternativer Jugendlicher zunächst von 3 Nazi-Hools beleidigt und dann angegriffen. Haupttäter ist der LOK Leipzig Alt-Hool Ricardo Sturm (37 J.) aus Halle, der einen der Jugendlichen niederschlägt und tritt. Ricardo Sturm war mit den beiden weiteren Nazi-Hools in Berlin unterwegs, um an der 40-Jahres-Feier des BFC Dynamo teilzunehmen.
25.01.06 — U-Bhf Rudow — Die NPD verteilt Flugblätter („Erkennen Sie Neukölln noch wieder?“) mit rassistischem Inhalt
29.01.06 — Rudower Spinne (U-Bahnhof Rudow) — Gegen 2:10 Uhr schlagen mindestens 6 Neonazis einen Punk und jagen ihn über die Straße. Die Täter – unter ihnen Timo Lennig und Sven Pohle – rufen dabei: „Zecke, renn um dein Leben“, „Weg hier, Rudow ist unser Bezirk“ und „Verdammte Zecke, jetzt haben wir dich“. Das Opfer kann knapp entkommen, trägt aber erhebliche Verletzungen davon. Der Angegriffene wurde bereits vorher schon von Timo Lennig bedroht und in zwei Fällen auch angegriffen.
02.02.06 — S-Bhf Sonnenallee — Keltenkreuze und ANB an S-Bahn Brücke geschmiert (ca. 1 Meter große Buchstaben)
02.02.06 — Rudow — Anti-Antifa-Sprühereien in Rudow (ANB und AGR)
04.02.06 — Massantebrücke — Polizei entdeckt rechte Sprühereien wie „Antifa, wir kriegen euch!“. (Der Staatsschutz ermittelt.)
08.02.06 — U-Bhf Lipschitzallee — Hakenkreuze geschmiert (an der Blaschkoallee auch)
13.02.06 — Neukölln — Die NPD und die JN Neukölln wollen einen uniformierten Streifendienst gegen vermeintliche „Kinderschänder“ in der High-Deck-Siedlung durchführen und „Verdächtige“ kontrollieren. Die Aktion wird verboten, nachdem sie in Postwurfsendungen angekündigt wurde.
14.02.06 — Alt-Rudow — Die Gedenktafel für den während des Nationalsozialismus ermordeten Vorsitzen der Jüdischen Gemeinde Heinrich Stahl wird von Neonazis beschmiert.
17.02.06 — Hermannstr. — Rund um den U-Bahnhof Hermannstraße werden neonazistische Aufkleber verklebt.
17.02.06 — U-Bhf Herrmannplatz — 2 Personen singen Lieder wie „Odins Heimat“ und pöbeln Migranten an
25.02.06 — Rudow — Schmierereien: „Heldengedenken Horst Wessel“, „Rudolf Hess“ und „better run red scum“
03.03.06 — Bus 371 Rudow — Im Bus nach Rudow wird ein alternativer Jugendlicher bedroht. Gegen 22:30 Uhr: Angriff auf einen Schwarzen Mann am U Boddinstr.: Die Person wird von 3 Neonazis aus der U-Bahn gezogen, niedergeschlagen und getreten. Dabei beschimpfen die Täter das Opfer rassistisch. Die Polizei lässt die Täter entkommen (diese fliehen beim Eintreffen einfach durch den 2ten Bahnhofseingang).
04.03.06 — U-Bhf Boddinstraße — Um 20 Uhr: Neonazis gehen vom S-Bhf Neukölln aus zur Boddinstraße, sie verteilen Flugblätter und belästigen Personen.
05.03.06 — U+S Bhf Neukölln — Gegen 1:20 Uhr greifen Neonazis einen Betrunkenen (52 Jahre) am U-Bhf Neukölln an.
08.03.06 — U-Bhf Boddinstraße — Wenige Neonazis machen eine Kiezbegehung und kratzen dabei Plakate und Aufkleber der Antifa ab.
19.03.06 — Lunte — Zwei junge Frauen der Rudower „Autonomen Nationalisten“ versuchen, als Linke getarnt an einer Informationsveranstaltung der ANA in einem Neuköllner Stadtteilladen teilzunehmen, um zu spionieren. Sie werden erkannt und des Raumes verwiesen.
21.03.06 — Rudow — Nazis laufen Streife und reißen Antifaplakate ab. Sprühereien: „AGR“, Keltenkreuze, Hakenkreuze, „Nazi-Homezone“, „Smash Antifa“.
25.03.06 — Rudow — Im Vorfeld einer Demonstration der ANA werden neonazistische Parolen gesprüht und Aufkleber in grossen Mengen verklebt. Am Tag der Demonstration selbst werden gegen die Antifa gerichtete Transparente aufgehängt, die die Polizei aber schnell entfernt. Bis zu 30 teilweise mit Eisenstangen bewaffnete Neonazis versuchen, in kleinen Gruppen im Umfeld der Demonstration AntifaschistInnen anzugreifen und fertigen Bildmaterial an. Der Rudower Neonazi Sebastian Thom wird festgenommen, da er eine unerlaubte Schußwaffe mit sich führt. Gegen 15:30 werden zwei alternative Jugendliche, die in Alt-Rudow Neonazi-Aufkleber entfernen, unvermittelt von einem Neonazi angegriffen und mit einem Handy fotografiert. Als zwei Passanten aufmerksam werden und einschreiten wollen, flüchtet der Neonazi. Aus einem Hochhaus am U-Bhf. Wutzkyallee wird eine Flasche auf die Demonstration geworfen.Im Vereinshaus des TSV Rudow 1888 sitzen zeitweise ca. 10 Neonazis. Sie haben auch Späher auf der Straße vor dem Vereinshaus.
27.03.06 — Rudower Straße — Nazisprühereien (Haken- und Keltenkreuze) und Aufkleber („Ausländer Raus“) .
08.04.06 — U-Bhf Hermannplatz — 3 ANBler versuchen eine alternative Jugendliche zu überfallen.
08.04.06 — U-Bhf Rudow — 10 NPD`ler verteilen Zeitungen und Propagandamaterialien
11.04.06 — Weisestr. — Ein linker Stadtteilladen in Nord-Neukölln wird mit 3 Hakenkreuzen besprüht.
16.04.06 — Altglienike — Es kommt vermehrt zu Neonazisprühereien mit dem Kürzel der selbsternannten „Autonomen Nationalisten“. Parolen sind beispielsweise „tötet alle linke“ und “ C4 for reds“. Teilweise wurden Briefkästen mit ANB-Aufklebern beklebt und ,,ANB is watching you“ gesprüht. In der Ortolfstr. und Seitenstrassen wurden tyr-runen, Hakenkreuze, Keltenkreuze, ANB, AGR,…gesprüht.
18.04.06 — Weisestr, — Erneut wird der linke Stadtteilladen besprüht, diesmal mit Anti-Antifa Parolen und dem Kürzel „AGR“.
20.04.06 — Rudower Höhe — Ungefähr 25 Neonazis „feiern“ den Hitlergeburtstag auf der Rudower Höhe
22.04.06 — Schöneweide — Neonazis versuchen, Besucher:innen antifaschistischen Festivals „Le monde est a nous“ in Schöneweide anzugreifen. Unter den Angreifern befinden sich mehrere Neonazis aus Rudow (u.a. Timo Lennig und Sebastian Thom).
28.04.06 — U-Bhf Rudow — Ein alternativer Jugendlicher wird am U-Bahnhof Rudow von Neonazis beleidigt, bedroht und auf die stark befahrene Kreuzung gejagt.
01.05.06 — Leipzig — Rudower Neonazis beteiligen sich an einer neonazistischen Demonstration in Leipzig. Dabei: Patrick Weiß, Sebastian K., Timo Lennig und Kai-Uwe Zemke.
19.05.06 — U Hermannplatz — In der U-Bahn Richtung Rudow werden einige Punks von 6 rechten Jugendlichen beleidigt und angegriffen. Mindestens ein Punk und eine Passantin werden verletzt.
20.05.06 — U-Bhf Britz Süd — Ca. 8 Neonazis führen einen NPD-Informationsstand duch. Linke Jugendliche werden von ihnen bedroht. So geht Thomas Vierk (NPD Neukölln) mit einer Metall-Stange auf sie los. Zeitgleich befindet sich an der Johannisthaler Chaussee ein Stand der Jungen Union mit Aufklebern wie „lieber Tod als Rot“.
29.05.06 — nähe U Leinestr. — Bei einer Infoveranstaltung zu „Neofaschistischen Strukturen in Neukölln“ sammeln sich etwa 10 „Autonome Nationalisten“ vor dem Veranstaltungsort. Sie sehen sich kurz die Lage an, als sie jedoch bemerkt werden, ziehen sie sich eilig zurück. In der Umgebung verkleben sie neonazistische Aufkleber.
03.06.06 — Gropius Passagen — NPD-Stand, danach Stand der Offensive D.
16.06.06 — Rangsdorf — Etwa 30 Neonazis versuchen eine Infoveranstaltung über Neonazistrukturen in Brandenburg anzugreifen. Kurz vor Beginn der Veranstaltung (gegen 19:40 Uhr) versammelt sich die Gruppe von Neonazis am Bahnhof Rangsdorf, wo diese zuerst eine Person rassistisch bedrohen und sich dann auf den Weg zum Veranstaltungsort machen. Ein Grossteil der Rechten vermummt sich hierbei und bewaffnet sich mit Steinen. Ein Angriff auf die Veranstaltung kann aber von der Polizei unterbunden werden. Vereinzelte Kleingruppen und vollbesetzte Autos der Neonazis streifen auch später noch durch den Ort. Bei der Aktion waren auch Rudower Neonazis dabei, u.a. Thomas „Steiner“ Schirmer und Timo Lennig an der Seite des Treptowers Dennis Eister.
17/18.06.06 — Schönefeld — 4 Neonazis, unter ihnen die Rudower Timo Lennig, Julian Schumann und Julian Beyer sowie der Treptower Dennis Eister, versuchen 6 Jugendliche auf ihrem Heimweg von einem Club zu überfallen. Sie beschimpfen einen Jugendlichen rassistisch und werfen ihm einen Stein an den Kopf, woraufhin er stark blutet und später im Krankenhaus behandelt werden muss. Da die Neonazis unkoordiniert vorgehen, verletzen sie sich laut Presse zum Teil gegenseitig und die Angegriffenen können sich erfolgreich wehren und flüchten.
18.06.06 — Johannisthaler Chaussee/Kölner Damm (Reichelt Parkplatz) — NPD Stand während des Flohmarktes.
20.06.06 — Karl-Marx-Str. — Ein Parteimitglied der rechtskonservativen „Partei rechtsstaatliche Offensive D“ (kurz: „Offensive D“) verteilt Flugblätter an der Karl-Marx-Str. vor den Neuzkölln-Arcarden. Dabei versuchte er Unterschriften zur Unterstìtzung der Partei bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus (AGH) und zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zu sammeln.
23.06.06 — Gropiusstadt — Ein 38-jähriger Neuköllner aus Nigeria wird im Joachim-Gottschalk-Weg in der Gropiusstadt mit zwei Flaschen beworfen worden. Alarmierte Polizisten stellten den Flaschenwerfer kurze Zeit später in seiner Wohnung. Gegen ihn wurden Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
28.06.06 — Rudow — NPD Stand am U-Bhf Rudow
29.06.06 — Rudow — Das Geburtshaus des während der Nazi-Zeit ermordeten Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Heinrich Stahl, ist von Unbekannten mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. Der Eigentümer des Gebäudes in Alt-Rudow entdeckte die Schmiererei nach Polizeiangaben am frühen Morgen an der Hauswand. An dem Haus ist eine Gedenktafel angebracht, die an Stahl erinnert. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.
29.06.06 — Gropius Passagen — NPD Stand in der Nähe der Gropius Passagen
05.07.06 — Rudow — Antisemitische Schmierereien in Alt-Rudow. Außerdem wird zum wiederholten Mal das Geburtshaus Heinrich Stahls beschmiert.
05.07.06 — Tempelhof — NPD Stand am Tempelhofer Damm Ecke Albrechtstr.
20.07.06 — Rudower Höhe — Ca. 40 Neonazis aus ganz Berlin feiern den Fehlschlag des Attentats auf Hitler durch die Gruppe um Stauffenberg
31.7.06 — nähe U Leinestr. — Bei einer linken Infoveranstaltung über die neonazistische NPD erscheint Jan Sturm (NPD Neukölln) und versucht die Teilnehmenden zu provozieren. Außerdem gibt er wahrheitswidrig damit an, der „NPD-Spitzenkandidat in Neukölln“ zu sein.
12.8.06 — nahe S-Bahnhof Neukölln — Alternative Jugendliche die NPD-, JN- und Freier Widerstand-Aufkleber entfernen, werden aus einem Auto heraus von Neonazis beschimpft und bedroht.
13.08.06 — Altglienicke — Unbekannte haben heute in Altglienicke an der Rudower Str. eine Brücke der Bundesautobahn 113 mit antisemitischen Parolen und einem Hakenkreuz beschmiert.
14.08.06 — Rathaus Tempelhof — Bei einer NPD-Wahlkampfveranstaltung im Rathaus Tempelhof sind auch Angehörige der JN Neukölln und des Rudower Kameradschaftsspektrums anwesend, u.a. Sebastian K. und Patrick Weiß.
16.08.06 — Rathaus Schöneberg — Bei einer NPD-Wahlkampfveranstaltung sprechen Udo Voigt, Friedhelm Busse, Eckart Bräuniger und Jörg Hähnel. Andrew Hanisch und Angehörige der Kameradschaftsszene bedrohen derweil Protestierende im Publikum.
19.08.06 — Hess-Demo in Mitte — Sebastian K. und Patrick Weiß aus Rudow übernehmen während der Hess-Demo der „Freien Kräfte“ organisatorische Aufgaben. K. ist Ordner, Weiß ist für das Abfilmen von GegendemonstrantInnen und die Dokumentation der Demo zuständig. Auch weitere Neonazis aus Rudow und Neukölln nehmen an der Demo teil.
20.08.06 — nähe U Rathaus Neukölln — Bei einer Infoveranstaltung des „Bündnis Gemeinsam gegen Rechts“ versuchen Neonazis die Teilnehmer:nnen der Veranstaltung abzufilmen, sie fahren dazu einmal am Veranstaltungsort vorbei und filmen aus einem Auto heraus. Dieses Auto wird von Patrick Weiß gefahren und auf dem Beifahrersitz versucht Sebastian K. zu filmen.
22.08.06 — Albert-Einstein-Gymnasium — Mehrere Personen verteilen vor der AEO NPD Propaganda zur Abgeordnetenhauswahl 2006.
25.08.06 — Rudower Spinne — 12-15 Neonazis versuchen einen antifaschistischen Infotisch zu überfallen und ziehen dabei auch unbeteiligte Passant:innen in Mitleidenschaft. Unter den Tätern: Rene Bethage, Sebastian Thom, Patrick Weiß, Timo Lennig, Marcel Mokosch, Fabian Lüdke, Erik Wagner, Sebastian K., Marek Pawlowski, Andre Werner, Sven Pohle, Kai-Uwe Zemke, u.a. Siehe auch: Pressemitteilung des „Bündnis Gemeinsam gegen Rechts“
27.08.06 — Rudower Spinne — Etwa 30-40 Neonazis stören das alljährlich von der SPD organisierte Fest an der Rudower Spinne (Spinnefest). Dabei wird u.a. die Rede des regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit gestört. Die vor Ort anwesende Polizei greift nicht ein. Unter den Neonazis befinden sich u.a. Rene Bethage und auch weitere Angreifer des Infostandes der Linkspartei.
30.08.06 — Osdorfer Str. (Lichterfelde) — Über 20 Kameradschaftsneonazis (unter anderem aus Rudow) um Rene Bethage sorgen für einen Abbruch einer Podiumsdiskussion der Jusos zur „Bekämpfung von Rechtsextremismus“. Danach veranstalten die Neonazis eine Spontandemo zum S-Bahnhof Licherfelde Ost.
02.09.06 — Rudow und Treptow — Am Rande der antifaschistischen Demonstration des Bündnisses „Gemeinsam gegen Rechts“ (GgR) mit über 500 TeilnehmerInnen, versuchen auf Treptower und Neuköllner Seite, Neonazis die Demonstration zu stören. An den Störaktionen nahmen etwa 40-50 Nazis teil (ca. 20 in Treptow und etwa 30 in Rudow). Eine Stunde vor Beginn der Antifa-Demo wird Timo Lennig von der Polizei in Rudow festgenommen. Der Jungnazi Julian Beyer versucht die Antifa-Demo vom Rand aus auf einem Fahrrad zu beobachten und ist dabei mit einem Teleskopschlagstock bewaffnet.
09.09.06: — Rudower Spinne & Sonnenallee — Mehrere Neonazis versuchen in Alt-Rudow Infostände der Parteien Linkspartei, Grüne, FDP und CDU zu bedrängen. Dabei wird der Stand der CDU derartig bedrängt, dass die Polizei – die zahlreich anwesend war – einschreiten muss. Der Rudower Neonazi Sebastian Thom wird dabei festgenommen. Einen Stand der NPD ließ die Polizei vorzeitig abbauen. Entlang der Sonnenallee werden am helllichten Tag Wahlplakate der NPD aufgehangen.
10.09.06: — Kranoldplatz (Lichterfelde) — Etwa 20 Neonazis versuchen, eine Kundgebung von Grünen und SPD zu stören, die auf die Neonazi-Provokationen der jüngsten Vergangenheit reagiert. Anschließend besuchen einige der Neonazis noch ein CDU-Fest auf dem Reicheltparkplatz in Rudow.
15.09.06: — Britz & Buckow — In der Buschkrugallee bis hin zur Rudower Strasse werden etliche Wahlplakate der Grünen und der Linkspartei zerstört aufgefunden.
23.09.06: — Schöneweide — Am Nachmittag versuchen etwa 15 Neonazis das „Fest für Demokratie und Toleranz“ in Schöneweide zu stören. Dies wird ihnen von Polizei und VeranstalterInnen untersagt. Schließlich stellen sie sich am Rand des Festes mit einem Transparent auf. Dabei waren u.a.: Rene Bethage, Sebastian Schmidtke, Andreas Thürmann, Lars Wünsche, Danny Leszinski, sowie aus Rudow: Sebastian K., Patrick Weiß, Kai-Uwe Zemke und weitere Neonazis, die am 25.8.06 beim Angriff auf den Linkspartei.PDS- und Antifa-Infostand an der Rudower Spinne beteiligt waren. Später erschien noch der NPD-Landesvorsitzende Eckart Bräuniger.
02./03.10.06 — Britz — In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 2006 wird im Anton-Schmaus-Haus in Neukölln der Schriftzug „SJD – Die Falken“ am Zaun der Einrichtung von Unbekannten mit „Linke Jugendzentren zerschlagen“ übermalt. Auch die Schilder der Einrichtung im Park werden mit Farbe beschmiert. Bereits einige Tage zuvor wurden im weiteren Umfeld des Gebäudes massiv rechte Aufkleber verklebt.
21.10.06 — Rixdorf — In Rixdorf tauchen NPD-Sprühereien auf, die linke Plakate unkenntlich machen sollen. In den letzten Wochen verunstalten die Neonazis außerdem verstärkt die Karl Marx Str. mit Kreide („Türken raus“, „NPD“ etc.) und sprühen Graffitis in Rudow mit „AGR“ und „Smash Antifa“.
21.10.06 — Tegel — Mehrere Neonazis aus Rudow beteiligen sich an der NPD Demo durch Tegel. Mit dabei alte Bekannte wie Sebastian K. und Patrick Weiß. Weiß versuchte GegendemonstrantInnen abzufilmen und K. hielt sich während des gesamten Aufmarsches eine Zeitung direkt vors Gesicht, um unerkannt zu bleiben.
26.10.06 — Rathaus Neukölln — Die NPD ist in die Bezirksverordnetenversammlung mit zwei Kandidaten (Jan Sturm und Thomas Vierk) gewählt worden. Diese beiden erscheinen mit ca. 5 weiteren Rudower Jung-Neonazis zu Beginn der Sitzung und versuchen protestierende Antifas zu fotografieren. Auch im weiteren Umfeld und Vorfeld der Protestveranstaltungen treiben sich vereinzelt Neonazis rum, versuchen an diese heranzukommen, TeilnehmerInnen einzuschüchtern oder an der BVV teilzunehmen.
01.11.06 — S Neukölln — Rund um den S-Neukölln und in der Braunschweiger Str. (Wohnort von Jan Sturm, BVV-Verordneter der NPD) tauchen erneut Aufkleber der „Kameradschaft Neukölln“ in großer Stückzahl auf.
15.11.06 — Saalestr. — Die Polizei ertappt einen 47-Jährigen Neuköllner beim Schmieren von antisemitischen Parolen auf Häuserwände. Derselbe Mann soll für eine Unzahl ähnlicher Straftaten verantwortlich sein. Neben diesen Schriftzügen tauchen wieder in Rudow vermehrt rechte Sprühereien auf, z.b. „Türken raus“, „Israel abschalten“ (Zwickauer Damm) und „Nazi-Homezone“ als Sprühschablone (Neudecker Weg).
17.11.06 — Rudow — Ein 49-Jähriger wird mit Pfefferspray und Schlägen in einem BVG-Bus in Rudow von zwei Unbekannten attackiert und leicht verletzt. Die beiden waren Johannisthaler Chaussee eingestiegen und mit einer Rollstuhlfahrerin in Streit geraten. Als sie anfingen, diese zu beschimpfen, wollte der 49-jährige beschwichtigend einwirken und wurde sofort von einem der Täter mit Pfefferspray besprüht und von dem zweiten geschlagen. Die beiden Jugendlichen konnten dabei den Bus verlassen und flüchten unerkannt.
17.11.06 — Britz — Kinder und Jugendliche der „Falken“, die sich im Anton-Schmaus-Haus in Britz aufhalten, werden von rund 40 Neonazis bedroht. Darunter: Kai-Uwe Zemke, Patrick Weiß, Sebastian K., Sven Pohle und Timo Lennig. Die Neonazis versammelten sich zuvor am U-Bahnhof Britz-Süd. Die Polizei fuhr den Rest des Abends Streife, so dass die Rechten verschwanden. Das Anton-Schmaus-Haus wurde in den vergangenen Monaten bereits mehrfach mit neonazistischen Symbolen und Slogans wie „Linke Jugendzentren zerschlagen“ beschmiert.
18.11.06 — Friedrichshain — Eine etwa 10-köpfige Gruppe Neonazis z.T. aus Rudow hält am S-Bahnhof Ostkreuz Ausschau nach potentiellen Opfern. Sie versuchen eine einzelne Person anzugreifen, diese kann aber entkommen.
19.11.06 — Friedhof Columbia Damm — Ca. 150 deutsche NationalistInnen und Neonazis gedenken der gefallenen deutschen Soldaten der letzten 200 Jahre. Neben Burschenschaftlern und Bundeswehrangehörigen nehmen auch bekannte Neonazis aus NPD, DVU und Kameradschaftszene an der Veranstaltung teil, so z.B. Sascha Kari und Jörg Hähnel.
19/20.11.06 — Neukölln — In der Nacht vom 19.11. auf den 20.11. wird der linke Stadtteilladen „Lunte“ nach einer antifaschistischen Infoveranstaltung von Neonazis mit Hakenkreuzen beschmiert. Im Umfeld des Ladens tauchen außerdem Sprühereien wie „Fuck U Antifa – ANB“ auf.
03.12.06 — Treptower Park — Zehn jugendliche Neonazis versuchen in der S-Bahn zwei Persons of Color anzugreifen, dies kann durch das Eingreifen von zwei PassantInnen verhindert werden. Drei Neonazis werden anschließend von der Polizei festgenommen, unter diesen befindet sich auch ein einschlägig bekannter, 20 jähriger Neonazi aus Rudow.
09.12.06 — Schöneweide/Rudow — An der alljährlichen Nazidemo „Für ein Nationales Jugendzentrum“ von Schöneweide nach Rudow beteiligen sich ca. 150 Personen. Unter den TeilnehmerInnen befinden sich u.a. Thomas Vierk (NPD, BVV Abgeordneter), Patrick Weiß und Sebastian K.
15.12.06 — U-Bhf Schönleinstr. — Freitag Nacht (15.12.2006) wurden im U-Bahnhof Schönleinstrasse (Ausgang Sanderstrasse) eine Reihe von ANB-Schmierereien und Kelten- sowie Hakenkreuze entdeckt. Die Sprühereien reichten vom U-Bahnhof bis zur Wohnung von Marian Hacke (NPD Neukölln) (siehe Flugblatt zu NPDlern in Nord-Neukölln)
24.12.06 — Maybachufer — Mehrere Schmierereien von neonazistischen Parolen und Zeichen wurden am Sonntagmorgen im nördlichen Berlin-Neukölln entdeckt. Sie waren an etlichen Stellen am Maybachufer und Umgebung gesprüht worden. Gesehen wurde u.a. die Parole „Deutschlan den deutschen“ (Schreibweise im Original), Hakenkreuze, Keltenkreuze sowie eine Odalrune und der Schriftzug „ANB“. Außerdem wurden fast ein Dutzend Aufkleber, darunter auch von der NPD, verklebt.
28.12.06 — Rudow — In der Nähe des U-Bhf Rudow tauchen wieder Sprühereien der Neonazis auf, u.a. „ANB – Deutsch Denken -“ und „NSDAP wählen“
2007
01.01.07 — Rudow – Köpenicker Str. — Ein Polizist außer Dienst beobachtet gegen 6 Uhr den Rudower Neonazi Sebastian Thom, der in der Köpenicker Straße in Rudow zwei Hakenkreuze auf Verteilerkästen schmiert. Nachdem der Polizist ihn darauf anspricht, schlägt ihm der 20-Jährige mit der Faust ins Gesicht. Dem Beamten gelingt es, Thom festzuhalten und der eintreffenden Polizei zu übergeben. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wird der Angreifer wieder entlassen.
27.01.07 — Rudow – Neudecker Weg — Am Abend werden die Hauswände eines vermeintlichen Alternativen im Neudecker Weg mit neonazistischen Graffitis beschmiert (u.a. ANB , Keltenkreuz und Odalrunen).
02.02.07 — Rudow – Neudecker Weg — In der Nacht werden erneut Häuserwände mit neonazistischen Symboliken beschmiert. Wiederum scheinen die Neonazis einen hier vermuteten, alternativen Jugendlichen einschüchtern zu wollen.
17.02.07 — Gropius Passagen — Neonazis versuchen erfolglos die BetreiberInnen eines „Berlin gegen Nazis“ Standes zu provozieren und abzufotografieren. Mit dabei Sebastian K., Patrick Weiß, Thomas „Steiner“ Schirmer und weitere bekannte Neonazis aus Neukölln.
26.02.07 — Nord-Neukölln/Region Sonnenallee — Es werden antisemitische und geschichtsrevisionistische Flugblätter in Briefkästen verteilt. Verantwortlich zeichnet sich der Freidrichshainer Iwan Götz, als „Außenminister des Freistaates Sachsen“. Jener Iwan Götz war in der Vergangenheit schon öfter duch neonazistische Flugblätter und Texte aufgefallen. Auch wurde gegen ihn schon wegen Volksverhetzung ermittelt.
02.03.07 — Emser Str. — In der Emser Str. werden an mehrere Hauseingänge rote Hakenkreuze gesprüht.
11.03.07 — Buckow — Polizisten überprüfen gegen 2 Uhr eine 20-Jährige und zwei 18-Jährige Jugendliche, die eine Fotomappe, Digitalkamera und Sprayerutensilien mit sich führen. Auf der Kamera befinden sich Bilder, auf denen neonazistische Sprüherreien zu sehen sind. Außerdem geben die Jugendlichen an, auf „nicht legalen“ Flächen gesprüht zu haben.
12/13.03.07 — Neukölln — In Teilen Neuköllns, vor allem in der Nähe der Hermannstr, werden NPD Plakate („Neukölln bleibt Deutsch – NPD KV Neukölln“) geklebt und Neonazi Parolen sowie Symbole an die Wände geschmiert (ANB, Haken- und Keltenkreuze etc.). Der linke Stadtteilladen Lunte wird ebenfalls mit Parolen wie „C4 for Reds“ besprüht.
14.03.07 — Rudow – Neudecker Weg — Im Neudecker Weg tauchen erneut Schmierereien auf, die sich gegen einen vermeintlich links-alternativen Jugendlichen richten und versuchen sollen diese Person einzuschüchtern.
18.03.07 — S+U Hermannstr. — Im Bahnhof werden kleine Papierschnipsel, auf denen rassistischen Parolen gedruckt wurden, gefunden. Außerdem wird für eine Neonazi Webseite geworben.
23./24.03.07 — Karl-Marx-Str. — Sechs deutsche Nazis laufen um ca. 4 Uhr pöbelnd die Karl-Marx-Str. in Richtung S+U Neukölln entlang. Sie rufen Sprüche wie: „Damals gab es noch einen Führer und dit schöne Ausschwitz!“ und „Scheiß Kanacken“.
30.03.07 — Rudower Spinne — Etwa 20 Neonazis führen vor dem Ketchup-Imbiss eine kurze „Kundgebung gegen Repression“ mit drei Transparenten durch. In den letzten Wochen gab es in Rudow verstärkt Polizeikontrollen im öffentlichen Raum, die sich gegen die Neonazis richteten.
01./02.04.07 — Anton Schmaus Haus (Britz) — Zum wiederholten Mal beschmieren Neonazis in der Nacht das Falkenhaus mit Hakenkreuzen, Keltenkreuzen und anderen neonazistischen Symbolen, wie z.B. dem Kürzel „ANB“ (Autonome Nationalisten Berlin).
04.04.07 — Alte Försterei (Stadion 1.FC Union) — Am Rande des Fußballspiels 1. FC Union – Holstein Kiel erhalten die Rudower Neonazis Timo Lennig und Marek Pawlowski Stadionverbote und werden von der Polizei festgenommen, als sie statt einem Platzverweis nachzukommen, Widerstand leisten. Beide wollten sich zusammen mit weiteren Personen der Neonazi-Szene Rudows und Anhängern des BFC Dynamo (insgesamt ca. 25 Personen) in den Gästefan-Block begeben. Die Kieler-Fans wollten aber keine Unterstützer aus Berlin in ihrem Block. Hintergrund der Vorgänge ist die alte Feindschaft zwischen Fans des 1. FC Union auf der einen Seite und den Fans des BFC Dynamo und von Hertha BSC (bzw. TSV Rudow 1888) auf der anderen Seite. Zu den Letztgenannten gehören seit Jahren Mitglieder der Neonazi-Szene Süd-Neuköllns.
06.04.07 — Sonnenallee — Am Karfreitag werden im Umkreis des S-Bhf Sonnenallee Flugblätter mit rechtem Inhalt in die Briefkästen gesteckt. In dem schlecht kopierten Flugblatt wird u.a. in Bezug auf das christliche Osterfest mit vermuteten „Überfremdungsängsten“ der Bevölkerung gespielt. Unterzeichnet ist das Papier lediglich mit „Ihr Nationales Gewissen“, ein Vidsp fehlt.
Ende April 2007 — Alt-Rudow (Dorfteich) — Die Rudower Neonazis Sebastian Thom, Sebastian K. und Timo Lennig lauern einem Polizisten (außer Dienst) und dessen Freundin auf und bedrohen sie. Der Polizist war bereits am 01.01.2007 von Thom angegriffen worden. Da die erneute Bedrohung als Zeugenbeeinflussung gewertet wird, erhält Sebastian Thom Untersuchungshaft, die aber wenig später außer Vollzug gesetzt wird.
01.05.07 — Rudow/Britz/Neubrandenburg — Da die Berliner Neonazis es am 1. Mai 2007 nicht geschafft hatten einen eigenen Aufmarsch in Berlin auf die Beine zu stellen, versuchte die NPD diverse Straßenfeste zu stören. So „besucht“ die NPD u.a. ein Fest der CDU in Rudow und ein weiteres Fest in Britz mit einem Lautsprecherwagen um ihre Propaganda zu verbeiten. Außerdem nehmen einige bekannte Rudower Neonazis an einem neonazistischen Aufmarsch in Neubrandenburg teil.
05.05.07 — Gropiusstadt — Die NPD steckt im Umfeld des Gemeinschaftshauses, am Bat-Yam-Platz, Flyer in Briefkästen, welche für ihre Veranstaltung am 08. Mai werben. Die NPD wirbt dabei mit der Parole „08. Mai – Gestern eine Niederlage. Heute eine Chance. Morgen ein Sieg.“ Außerdem werden in den Briefkästen Zeitungen der Republikaner gefunden.
05.05.07 — Rudow — Auf einem Straßenfest in Alt Rudow halten sich, wie selbstverständlich, diverse Neonazis auf. Zu stören scheint dies niemanden.
08.05.07 — Gropiusstadt/Rudow — Der Landesverband der NPD führt eine Veranstaltung unter Beteiligung von knapp 80 Neonazis durch. Unter dem Motto: „8. Mai – Gestern eine Niederlage, heute eine Chance, morgen ein Sieg“ referiert der NPD-Landesvorsitzende Eckart Bräuniger und der neonazistische „Historiker“ Olaf Rose. Erschienen sind neben den üblichen Jungnazis der ‚Kameradschaften‘ und der NPD auch einige ‚Regionalgrößen‘ wie Thomas Vierk, Jörg Hähnel, Eckart Bräuniger, Matthias Wichmann und einzelne Personen aus dem Spektrum der „Reich2007sbürger“. Währenddessen protestierten ca. 170-200 AntifaschistInnen auf einer Kundgebung und einer Spontandemonstration. Am Rand dieser Demo tauchen kurzzeitig die Rudower Nachwuchsneonazis Robert Hardege und Markus Pohle auf, um zu spionieren.
12.05.07 — Hermannstr. — Mehrere Polizist:nnen und Wachschutzpersonen nehmen einen Schwarzen brutal fest. Sie drücken ihm den Kehlkopf zu, ziehen ihm die Hose aus und drücken ihn mit dem Gesicht auf den Asphalt. Diese Situation dauert über 45 Minunten. Die unangemessene Brutalität, die erfolgte Erniedrigung und die lange Dauer der Festnehme ist völlig unangemessen. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
19.05.07 — S- und U-Bahnhof Neukölln bzw. Hermannstr. — Die Polizei kontrolliert im Umfeld eines NPD-Standes in Nord-Neukölln eine bewaffnete Gruppe Neonazis, die den Stand „schützen“ soll. Unter den Bewaffneten ist der Rudower Sebastian Thom, der erst vor kurzem aus der U-Haft entlassen wurde.
09.06.07 — U-Bhf. Britz-Süd — Im Rahmen eines „bundesweiten Aktionstages“ führen 5 Neonazis einen Infostand der Neuköllner NPD durch.
10.06.07 — Leinestr. — Vier junge Männer laufen am Sonntag Morgen die Leinestr. entlang und gröhlen dabei neonazistische Parolen, u.a. „Deutschland den Deutschen. Ausländer raus!“. Anwohner:innen rufen die Polizei, diese stellt daraufhin die Personalien der Rechten fest.
10.06.07 — Weichselstr. — An einem Postkasten werden Hakenkreuze entdeckt.
23.06.07 — U-Bhf. Britz-Süd — Eine ca. 15-köpfige Gruppe Neonazis versucht, Gäste der ‚Beach-Party gegen Rechts‘ anzugreifen, welche sich auf dem Heimweg befinden. Die Neonazis aus NPD und Kameradschaftsspektrum werfen u.a. mit Glasflaschen. Laut Polizei sollen drei Neonazis verletzt worden sein.
01.07.07 — Rudower Spinne — Die NPD versucht wie jedes Jahr das Spinnefest der SPD zu stören und meldet eine Mahnwache, sowie einen Infostand in der Nähe des Festes an. Zuvor wurde bereits der bekannte Neonazi Sebastian Schmidkte wegen eines T-Shirts mit antisemitischen Aufdrucken festgenommen.
03.07.07 — Neukölln/M41 — In einem Bus der Linie M41 werden frische Hakenkreuzschmierereien entdeckt. Unbekannte hatten diese und neonazistische Parolen mit Eddings an die Sitze geschmiert.
07.07.07 — Berlin-Neukölln — Zwei 25 und 38 Jahre alte schwule Männer werden gegen 22 Uhr 30 von einem Nachbarn beleidigt und bedroht. Die von ihnen alarmierte Polizei verlässt unverrichteter Dinge nach wenigen Minuten das Haus. Der Nachbar droht weiterhin und zerschlägt die Wohnungstür des bedrohten Paares. Um 0 Uhr 15 kommt nach mehrmaligem Anrufen die Polizei mit größerem Aufgebot und nimmt den Täter, der sich in seiner Wohnung verbarrikadiert hat, fest. (Quelle: Maneo – Das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin)
07.07.07 — Rostock — Patrick Weiß und weitere, bekannte Rudower Neonazis nehmen an einer NPD Demonstration in Rostock für einen Laden der neonazistischen Szene teil.
02.08.07 — Britz — Um den U-Bhf Britz Süd und an weiteren Stellen tauchen Plakate des „Freien Widerstands“ und Werbung für die Hess Wochen auf. Auch in anderen Teilen Süd Neuköllns taucht vermehrt neonazistische Propaganda mit Hess-Bezug auf.
13/14.08.07 — Kottbusser Tor/Schönleinstr. — Auf einer Route vom Kottbusser Tor zur Schönleinstr. und durch den Friedel-Kiez wurden zahlreiche Aufkleber der NPD und der JN-Bayern geklebt. Wieder einmal rund um den Wohnort des bekannten Nazis Marian Hacke in der Sanderstraße.
17.08.07 — Mahlow — Thomas Vierk versucht an einer illegalen Rudolf Hess Gedenkdemo in Mahlow teilzunehmen. Weitere freie Kameradschaftler aus Rudow sind ebenfalls anwesend. Die Demo wird von der Polizei verhindert und den Neonazis werden Platzverweise erteilt.
18/19.08.07 — Buckow — Im Wermuthweg werden in zwei Autos Hakenkreuze eingeritzt.
19.08.07 — Unter den Linden — An einer Hess Ersatz Demonstration vom Brandenburger Tor zum Alexanderplatz und zurück, nehmen diverse Rudower Neonazis, wie Patrick Weiß und Sebastian Thom teil.
12.09.07 — TU Berlin — Jan Sturm (NPD Neukölln) begleitet Stefan Lux (NPD-Stratege) zur Sommerakademie gegen Antisemitismus der TU Berlin und versucht diese zu stören. Er wird daraufhin der Räumlichkeiten verwiesen.
22.09.07 — Zwickau — An einem Aufmarsch nehmen mehrere Neuköllner Neonazis teil. Sie laufen mit weiteren Berliner Neonazis und Personen der ‚Freien Kräfte Teltow-Fläming‘ als Block mit eigenen Transparenten und Megafon mit.
26.09.07 — U6 — In einem Waggon der U Bahn Linie 6 werden mehrere geschmierte Hakenkreuze entdeckt. Zum Zeitpunkt der Entdeckung befindet sich der Waggon in Alt Mariendorf
X.10.07 — Die EG Rex am Abschnitt 56 (heute 48) wird gegründet und besteht bis 2016.
06.10.07 — Königs Wusterhausen — Diverse Neuköllner Neonazis nehmen an einer Demonstration der NPD in Königs Wusterhausen teil und tragen ein eigenes Transparent, sowie eine Neukölln Flagge. Unter ihnen befinden sich Thomas Vierk, Patrick Weiß und Sebastian Thom.
15.10.07 — Kanalstraße/Rudow — Bei einer Geburtstagsfeier in der Kanalstraße kommt es zu einer Schlägerei unter den Gästen, die zum Teil aus Neuköllner Neonazis bestehen. Als die Polizei einschreitet, droht ein 18-jähriger mit rechtsmotivierten Straftaten und äußert, eine Schußwaffe zu besitzen. Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung bei ihm findet die Polizei diese.
27.10.07 — Rudower Spinne — Etwa 25-30 Neonazis aus dem Neuköllner und berlinweiten Kameradschafts- und NPD-Spektrum halten eine 2-stündige Kundgebung ab. Sie wollen damit zu ihrer im Dezember stattfindenden Demonstration für ein „Nationales Jugendzentrum“ mobilisieren. Anmelder ist der stellvertretende Landesvorsitzende und Neuköllner BVV-Verordnete der NPD Thomas Vierk.
13./14.11.07 — Großziethener Chaussee — Zwei Rudower Neonazis schlagen einen vermutlichen „Aussteiger“ mit einem Teleskopschlagstock auf den Kopf, so dass dieser im Krankenhaus behandelt werden muss. Die Polizei findet bei den beiden Neonazis Flugblätter mit Drohungen gegen den Polizeidirektor Michael Knape.
18.11.07 — Friedhof am Columbiadamm — Wie in den vergangenen Jahren auch, gedenken am sog. Volkstrauertag Neonazis zusammen mit Konservativen, Burschenschaftlern und verschiedenen Soldatenverbänden den „gefallenen“ deutschen Soldaten. Veranstaltet wird dieses rechte „Heldengedenken“ vom „Ring Deutscher Soldatenverbände Berlin“. Dieses Jahr ist die Beteiligung am Gedenken jedoch bedeutend geringer als im Vorjahr, der Protest gegen die Veranstaltung ist hingegen gewachsen.
21.11.07 — Schönstedtstraße — Zwei Jugendliche aus Rumänien werden gegen 21 Uhr von einem augenscheinlichen Neonazi rassistisch beleidigt und angegriffen. Er bedroht die beiden mit einem Messer und wirft dem einen eine Flasche in den Rücken. Die Angegriffenen können flüchten und der Täter entkommt.
24.11.07 — Gropiuspassagen — Neonazis lassen Papier-Schnipsel im Foyer der Gropiuspassagen von den oberen Stockwerken fallen, die für ihren Aufmarsch am 1.12. werben.
25.11.07 — U7 / U-Bhf. Lipschitzallee — Zwei Jugendliche treten die am Zugende gelegene Fahrerkabine einer U-Bahn ein und skandieren Neonazi-Parolen über die Lautsprecheranlage. Der Fahrer schafft es aufgrund der Manipulation in der Fahrerkabine nur schwer, den Zug im U-Bhf Lipschitzallee zum Stehen zu bringen. Die Jugendlichen können flüchten.
01.12.07 — Rudow — „Für ein nationales Jugendzentrum“ demonstrieren ca. 550 Neonazis durch Neukölln. Sie ziehen vom U-Bhf. Rudow zum U-Bhf. Britz-Süd und halten ihre Abschlusskundgebung in der Nähe des linken Jugendhaus Anton-Schmaus-Haus ab. Zu der Demonstration, die das fünfte Jahr in Folge Anfang Dezember im Süd-Osten Berlins stattfindet, wurde erstmalig mit Unterstützung der NPD und JN bundesweit mobilisiert. Organisiert wurde der Aufmarsch von Neonazis aus dem Kameradschaftsspektrum, eingebunden sind hier besonders Neuköllner Neonazi-Strukturen. Die teilnehmenden Neonazis kommen aus der Berliner Kameradschaftsszene bzw. der NPD, zum Großteil sind sie aber aus anderen ostdeutschen Bundesländern angereist. Auch die Redner sind Nazikader aus Berlin und ganz Deutschland. 900 – 1000 Menschen demonstrieren gegen den Aufmarsch und blockieren ihn zeitweise.
28.12.07 — U7 — Fünf oder sechs meist vermummte jugendliche Neonazis beleidigen gegen 5:00 Uhr in der U7 Richtung Rudow einen Migranten mit rassistischen Parolen und versuchten Fahrgäste mit antisemitischen Sprüchen einzuschüchtern. Am U-Bahnhof Rudow steigen sie aus.
29.12.07 — Stendal/Sachsen-Anhalt — An einem Aufmarsch nehmen mehrere Neuköllner Neonazis teil. Sie laufen mit weiteren Berliner Neonazis und Personen der ‚Freien Kräfte Teltow-Fläming‘ mit und übernehmen zum Teil organisatorische Aufgaben und machen Fotos.
2008
12.01.08 — Leipzig — An einem Aufmarsch nehmen mehrere Neuköllner Neonazis teil. Sie laufen mit weiteren Berliner Neonazis und Personen der ‚Freien Kräfte Teltow-Fläming‘ als Block mit eigenem Transparent und Megafon mit.
19.01.08 — Magdeburg — An einem Aufmarsch nehmen mehrere Neuköllner Neonazis (darunter: Thomas Vierk, NPD Neukölln) teil. Sie laufen mit weiteren Berliner Neonazis und Personen der ‚Freien Kräfte Teltow-Fläming‘ als Block mit einem eigenen themenbezogenen Transparent der ‚Freien Nationalisten Rudow‘.
02.02.08 — Süd-Neukölln — Die beiden stellvertretenden NPD-Landesvorsitzenden Thomas Vierk und Hans Joachim Henry, der Neuköllner BVV-Verordnete Jan Sturm, u.a. fahren mit ihrem als „Bürgermobil“ bezeichneten Kleinbus durch Süd-Neukölln und verteilen NPD-Propaganda.
16.02.08 — Dresden — An einem Großaufmarsch nehmen ca. 10 Neuköllner Neonazis teil.
02.03.08 — S-Bhf Frankfurter Allee — Eine 20-jährige Neuköllnerin stößt einen 19-jährigen Schwarzen ins Gleisbett vor einen einfahrenden S-Bahnzug und beleidigt ihn dabei rassistisch. Der 19-jährige sich kann gerade noch, mit Hilfe von anderen Fahrgästen, aus dem Gleisbett retten, ehe der Zug einfährt. Die Rassistin hatte ihn Minuten zuvor schon einmal auf dem Bahnhof angegriffen und geschlagen, war dann aber weitergegangen. Das LKA ermittelt gegen sie wegen versuchten Mordes.
22.03.08 — Rudow (Fenchelweg) — Versuchter Brandanschlag von Neonazis mit 2 Molotov-Cocktails auf das Wohnhaus einer Familie mit bosnischem Migrationshintergrund im Rudower Blumenviertel. Die Tat wird der von der Polizei zunächst als ‚unpolitisch‘ behandelt und gegenüber der Öffentlichkeit verheimlicht. Erst als diesselben Täter ein weiteres Mal zuschlagen und die Opfer die Polizei auf die offensichtliche Zusammenhänge hinweisen, ermittelt die politsche Abteilung der Polizei (s. 20.04.08). Am 03.06.08 werden 2 jugendliche Neonazis aus der Nachbarschaft wegen versuchtem Mord verhaftet. Robert Hardege und Markus Pohle stehen unter dringendem Tatverdacht, die beiden Brandanschläge im Blumenviertel verübt zu haben – einer der beiden ist geständig. Der dritte Mittäter Julian Beyer, der ebenfalls in der Nachbarschaft wohnt, verbleibt auf freiem Fuß.
29.03.08 — Lübeck — Erneut nehmen mehrere Neonazis aus der Neuköllner Kameradschaftsszene und weitere Berliner an einem auswärtigen Aufmarsch teil. Diesmal in Lübeck.
05.04.08 — Weimar — An einem Aufmarsch nehmen mehrere Neuköllner Neonazis teil.
12.04.08 — Lübben — An einem Aufmarsch nehmen mehrere Neuköllner Neonazis teil. Wieder führen sie ein eigenes Transparent und ein Megafon mit.
19./20.04.08 — Rudow (Orchideenweg) / Blankenfelde — Das Einfamilienhaus einer Familie mit türkischem Migrationshintergrund wird gegen 3:30 Uhr mit 4 Molotov-Cocktails beworfen, von denen zwei zünden und ein Partyzelt im Garten in Brand setzen. Das Feuer wird aber rasch bemerkt und kann schnell gelöscht werden. Neben dem Datum (dem Geburtstag Hitlers) gibt es sofort weitere Hinweise auf Neonazis als Täter. Der Briefkasten der Familie war in der Vergangenheit mit NPD-Aufklebern beklebt worden – auch das Auto der Familie wurde schon gezielt beschädigt. Zudem ist das Blumenviertel bekanntermaßen Wohnort einiger Rudower Neonazis, die bereits mit rassistischen Delikten auffielen. Auch wurde am 22.3. ein ähnlicher Brandanschlag auf die nahegelegene Wohnung einer Familie mit bosnischem Migrationshintergrund verübt, was von der Polizei zunächst als ‚unpolitische‘ Tat wahrgenommen und gegenüber der Presse verheimlicht wird (s. 22.03.08). Nach Hinweisen der Betroffenen übernimmt der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz der Polizei nun in beiden Fällen die Ermittlungen wegen versuchtem Mord. Wenige Stunden später wird ein Döner-Imbiss im nahegelegenen Blankenfelde (Brandenburg) niedergebrannt. Die Polizei will einen politischen Hintergrund nicht ausschließen. Über gute Verbindungen zwischen Neonazis in Teltow-Fläming und Rudow berichten regionale Antifas beider Bundesländer seit Jahren immer wieder… Am 03.06.08 werden 2 jugendliche Neonazis aus der Nachbarschaft wegen Mordversuchs verhaftet. Robert Hardege und Markus Pohle stehen unter dringendem Tatverdacht, die Brandanschläge im Blumenviertel verübt zu haben – einer der beiden ist geständig. Der dritte Mittäter Julian Beyer, der ebenfalls in der Nachbarschaft wohnt, verbleibt auf freiem Fuß.
23.04.08 — Köpenick (NPD-Zentrale) — An einer NPD-Kundgebung mit 57 Personen nehmen auch Neonazis aus Neukölln teil. Darunter Sascha Kari und Sebastian Thom.
26.04.08 — Rudower Fließ/ Rudower Höhe — Unter dem Motto „Umweltschutz ist Heimatschutz“ gehen wenige Neuköllner Neonazis durch Rudower Parks, sammeln Müll ein und verteilen Flugblätter (verantwortlich: Sebastian Schmidtke, JN Berlin), in denen sie eine neonazistische Begründung dieser Betätigung zu geben versuchen. Zwei vergleichbare „Aktionen“ fanden auch im Abstand weniger Tage in Zossen und in Lichtenberg statt.
26.04.08 — Flughafenstraße (Nord-Neukölln) — Gegen Mitternacht wird ein alternativer Jugendlicher auf der Flughafenstraße von zwei betrunkenen Neonazis angepöbelt und bedroht. Danach ziehen die beiden an einer Baustelle vorbei und randalieren auf dieser.
30.04.08 — Rudower Spinne/ U-Bahnhof Rudow — Eine Gruppe von ca. 6 Neonazis steht gegen 19:00 Uhr am Ketchup-Imbiss und trinkt Bier. Darunter Timo Lennig, Patrick Weiß und Julian Schumann. Letzterer zeigt den Hitlergruß in Richtung vorbeikommender alternativer Jugendlicher.
04.05.08 — Süd-Neukölln — Linke Jugendliche werden beim Flugblätter verteilen unvermittelt von zwei Neonazis bedroht und angegriffen. Die Neonazis sind dabei mit Schlagwerkzeugen und einem Messer bewaffnet und drohen den Jugendlichen sie „abzustechen“. Diese können den Angriff vorübergehend stoppen und unverletzt flüchten.
08.05.08 — Alt-Buckow — Um 19:30 beginnt eine Saalveranstaltung der NPD in der Nähe des Buckower Dorfteichs vor ca. 80 Zuhörer:innen aus der Neonazi-Szene. Haupt-Redner am ‚Tag der Befreiung‘ ist Udo Pastörs, der NPD-Fraktionsvorsitzende aus dem Landtag in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bezirksamt Neukölln stellte der NPD Räume in einer Behinderteneinrichtung zur Verfügung – trotz zahlreicher Proteste von Antifa und Zivilgesellschaft (u.a. vom ‚Allgemeinen Behindertenverband in Deutschland‘ (ABD)). Vor dem Veranstaltungsort protestieren ca. 150 Personen lautstark gegen die Neonazis und ziehen anschließend mit einer Spontandemonstration durch Buckow.
11.05.08 — Spremberger Str. (Nord-Neukölln) — Am späten Abend laufen zwei Neonazis unter ‚Sieg-Heil‘-Rufen durch die Straße und versuchen Haustüren einzutreten. Nach ca. einer halben Stunde kann die Polizei die beiden, die sich in einem Treppenhaus vertecken wollten, festnehmen.
13.05.08 — Königs Wusterhausen — Gegen 19 Uhr marschieren knapp 100 Neonazis in einer angemeldeten Spontandemo unter dem Motto “Gegen Linke Gewalt” vom Fontanecenter aus durch das Neubaugebiet. Im Aufmarsch befinden sich u.a. Neonazis aus Berlin (René Bethage, Patrick Weiß (Neukölln)), Königs Wusterhausen (Mike Turau, Adrian Uhlig), Lübben und Cottbus. Am Rande werden Antifas bedroht. (Quelle: www.aakw.de.vu)
23.05.08 — Berlin (u.a. Neukölln) — „Autonome Nationalisten“ verkleben auch in Neukölln schlecht gelayoutete Schwarz-Weiß-Aufkleber (Format: Din-A6), mit denen sie für ihre Berliner Internetseite werben. Dies bezeichnen sie dort großspurig als „Plakataktion“.
31.05.08 — U-Bahnhof Rudow — Ein Mitarbeiter der BVG wird am Vormittag in einem U-Bahnzug am Endbahnhof der Linie 7 in Rudow angegriffen und beleidigt. Der 35-jährige Mann bat eine 42-jährige Frau gegen 10 Uhr 15 das Abteil zu verlassen, um mit der Reinigung beginnen zu können. Daraufhin beschimpft die Neuköllnerin den Mann rassistisch, schlägt und tritt auf ihn ein. Er erleidet leichte Kopf- und Beinverletzungen. Alarmierte Polizeibeamte nehmen die alkoholisierte Frau fest, die sich auch den Beamten gegenüber widersetzt, indem sie auch nach ihnen tritt. Bei der Personalienaufnahme stellen die Polizisten fest, dass gegen die 42-Jährige ein offener Haftbefehl besteht.
03.06.08 — Rudow (Blumenviertel) — Zwei jugendliche Neonazis aus dem Blumenviertel werden wegen zweifachem versuchtem Mord verhaftet. Robert Hardege und Markus Pohle stehen unter dringendem Tatverdacht, 2 Brandanschläge auf Wohnhäuser von Familien mit Migrationshintergrund in ihrer Nachbarschaft verübt zu haben – einer der beiden ist geständig (s. 22.03.08 + 20.04.08). Der dritte Mittäter Julian Beyer, der ebenfalls im Blumenviertel wohnt, verbleibt auf freiem Fuß. Er war bereits an einer rassistischen Attacke in Schönefeld am 18.06.2006 (s.unten) beteiligt, wo er einem Schwarzen Jugendlichen eine schwere Kopfverletzung zufügte. Alle drei werden von Antifas mit der neonazistischen Gruppierung „Division Rudow“ in Verbindung gebracht, zu der sich im Jahr 2007 etwa 10 zwischen 15-19 Jahre alte Rudower Neonazis zusammengeschlossen haben (s. antifa-recherche-neukoelln.de.vu ).
08.06.08 — Köpenick — Beim Landesparteitag der NPD in ihrer Zentrale wird neben Thomas Vierk (BVV Neukölln) auch der Rudower Neonazi-Schläger Sebastian Thom in den Vorstand gewählt. Letzterer ist unter anderem für einen Angriff auf einen Wahlstand der Linken und auf einen Polizisten vorbestraft (s.unten).
21.06.08 — Hermannstraße/ Silbersteinstraße — Früh gegen 5 Uhr 30 wird ein 38-jähriger Mann aus Tempelhof von einem 21-Jährigen aus Marzahn rassistisch beschimpft und beleidigt. Dieser wird von der Polizei kurzzeitig festgenommen und dann entlassen.
28.06.08 — Berlin-Rudow — Neonazis veranstalten von 13:45 bis 14:45 Uhr eine Kundgebung am U-Bahnhof Rudow gegen ein „Hoffest für Demokratie und Toleranz.“ Unter den max. 25 Teilnehmer:innen aus NPD- und Kameradschaftspektrum ist etwa die Hälfte aus Neukölln. Es sind auch vier Neonazis der „Freien Kräfte Teltow-Fläming“ (u.A. Marty Gansekow und Michael Skupin) darunter, die zeitweilig das einzige Transparent der Veranstaltung halten. Quelle: Autonome Antifa Teltow-Fläming
04.07.08 — Neukölln – Britzer Damm — Polizeibeamte haben heute früh in Neukölln mehrere Musik-CDs mit volksverhetzenden Inhalten beschlagnahmt. Anwohner hatten gegen 0 Uhr 50 laute Musik aus einer Wohnung am Britzer Damm gehört und eine Streife alarmiert. In der Stereoanlage des 42-jährigen Mieters fanden die Polizisten eine CD mit rechtsradikaler Musik. Außerdem beschlagnahmten sie weitere zwölf Tonträger verschiedener Interpreten aus dem rechten Spektrum. Die Beamten brachten den 42-Jährigen zur Blutentnahme und leiteten Verfahren wegen Volksverhetzung sowie ruhestörenden Lärms ein. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Auch gegen einen 36-jährigen Besucher des Lärmverursachers ermitteln die Beamten. Er hatte sie mehrmals beleidigt. Quelle: Polizeiticker
16.07.08 — Niederschöneweide — Etwa 30 Neonazis der NPD und der „Autonomen Nationalisten“ versuchen, zuerst mit einer Kundgebung, später mit der bedrohlichen Verfolgung von Veranstaltungsteilnehmer:innen gegen eine antifaschistische Veranstaltung zum Thema „Nazis in den Parlamenten“ vorzugehen. Die Polizei schaut zu. Beteiligt sind auch Rudower „Autonome Nationalisten“. Siehe auch: Bericht des ABSO
19.07.08 — Berlin-Lankwitz — Bei einer Vortrags-Veranstaltung des Kreisverbandes 3 der NPD vor etwa 40 Neonazis in Lankwitz sind auch Rudower Neonazis anwesend. So z.B. der für Gewaltstraftaten verurteilte „Autonome Nationalist“ und Mitglied des Landesvorstands der NPD-Berlin Sebastian Thom.
12.08.08 — Sonnenallee (Nord-Neukölln) — Ein Spezialeinsatzkommando hat in der vergangenen Nacht gegen 23 Uhr 15 in der Sonnenallee zwei 26 und 38 Jahre alte Männer festgenommen. Anlass war eine Bedrohung mit einer Schusswaffe. Beide Männer, die im selben Haus wohnen, standen unter Alkoholeinfluss, als sie gegen 22 Uhr in der Wohnung des 26-Jährigen die Musik zu laut laufen ließen. Als zwei 17 und 20 Jahre alte Nachbarn an seiner Wohnungstür um Ruhe baten, wurden sie rassistisch beleidigt. Sie kündigten an, die Polizei zu rufen und kehrten in ihre Wohnung zurück. Als sie vom Balkon in den Hof blickten, sahen sie dort den 38-Jährigen, der sie erneut beleidigte und gleichzeitig mit einer Pistole auf sie zielte. Dann steckte er die Waffe in den Hosenbund und ging ins Haus zurück. Bei der Festnahme des 38-Jährigen wurde in seiner Wohnung die Pistole – eine Schreckschusswaffe – gefunden und sichergestellt. Ferner entdeckten die Beamten eine Reichskriegsflagge und Aufkleber der NPD. Der 26-Jährige wurde bereits mit Haftbefehl wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe wegen Diebstahls gesucht. (Quelle: Polizeiticker)
13.08.08 — Britz — Im Vorfeld einer NPD-Demo am 23.8. tauchen unter anderem in der Blaschkoallee, der Buschkrugallee und der Fritz-Reuter-Allee Aufkleber der NPD Berlin und der Freien Kräfte Teltow-Fläming in größeren Mengen auf.
21.08.08 — Reuterkiez (Nord-Neukölln) — In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag werden zwischen 2 Uhr und 6 Uhr im Reuterkiez ca. 60 Nazi-Sticker verklebt und linke Plakate entfernt. Bis Donnerstag Mittag sind die bunt gemischten Aufkleber von Widerstand.info, NPD, Anti-Antifa-Nürnberg und Pro Deutschland/ Pro Berlin wieder entfernt, bzw. überklebt. U.a. betroffene Strassen: Reuterstraße, Donaustr., Pannierstr.
23.08.08 — Neukölln-Britz — Die NPD demonstriert mit 130 Personen gegen den Bau von 2 Hindu-Tempeln in Neukölln. Es gibt vielfältige zivilgesellschaftliche und antifaschistische Proteste. Nachdem bereits vor der Demo der Anführer der verbotenen Kameradschaft Tor (Lichtenberg) verhaftet wurde, wird auch der vorbestrafte Rudower Nazi-Schläger und Mitglied im Landesvorstand der Berliner NPD Sebastian Thom kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Der NPD-Presseverantwortliche und Ordner auf der Demo führte versteckt einen Schlagstock mit sich und wird daher von der Polizei vorzeitig nach Hause geschickt.
24.08.08 — Britz — In der Parchimer Allee, der Buschkrugallee und der Rudower Strasse werden Neonazi-Aufkleber verklebt, u.a. von der NPD/JN und vom Wikingerversand.
29.08.08 — Siegfriedstr. — In der Siegfriedstr. werden NPD-Aufkleber vorgefunden und entfernt, die teilweise gezielt an Fenster von Wohnungen geklebt wurden, in denen Menschen mit Migrationshintergrund leben.
30.08.08 — U-Bahnhof Neukölln — Es werden einige JN-Aufkleber gefunden und entfernt.
30.08.08 — Rudower Spinne — Neonazis verteilen an einem Infostand Flyer für ihren geplanten Aufmarsch am 06.12.08 mit dem alljährlichen Motto: „Für ein nationales Jugendzentrum“.
02.09.08 — Rudower Spinne — Auf der Rudower Spinne werden vereinzelt Flugblätter aufgefunden und entfernt, die für den geplanten Neonazi-Aufmarsch am 06.12.08 werben. Im Blumenviertel tauchen zum wiederholten Male rechte Aufkleber und Sprühereien auf.
05.09.08 — Boddinstr. (Nord-Neukölln) — Der Ring Nationaler Frauen (RNF) der NPD führt mit nur 21 Neonazis (davon 4 Frauen) unter massivem Polizeischutz eine Saal-Veranstaltung in Nord-Neukölln durch. Aufgrund der Proteste von Linken und Anwohner:innen erreichten nicht mehr Neonazis den Veranstaltungsort.
11.10.08 — Saltykowstr. (Nord-Neukölln) — Gegen 16:15 Uhr verlässt ein 49-Jähriger, laut Polizeibericht, einen Imbiss ohne seine Currywurst bezahlt zu haben und ruft mehrmals „Heil Hitler“. Er wird nach einem kurzen Fluchtversuch festgenommen.
18.10.08 — Marzahn — An einem Naziaufmarsch „gegen Kinderschänder“ durch Marzahn, angemeldet von Gesine Hennrich (NPD, RNF), nehmen auch Neonazis aus Neukölln teil. Mit einem eigenen Transparent beteiligen sich u.a. Gordon-Bodo Dreisch, Jenny Koch, Matthias Römer, Maurice Menz, Thomas Schirmer und Sascha Kari. Im hinteren Teil der Demo befinden sich Julian Beyer (mit schwarzer Fahne) und Sebastian Thom (mit Berlin-Fahne). Patrick Weiß versucht sich als Anti-Antifa, indem er Fotos von Gegendemonstrant:innen macht.
18.10.08 — Weichselstraße (Nord-Neukölln) — Laut Polizeipressemeldung wird ein 8-jähriges Kind von einem offenbar alkoholisierten Mann mit rechten Parolen beleidigt und bespuckt. Anwohner:innen beobachten den Vorfall und alarmieren die Polizei, der Täter kann jedoch unerkannt flüchten.
22.10.08 — Hermannplatz/ Kottbusser Damm — Bei einer antirassistischen kurdischen Solidaritätsdemonstration versuchen Neonazis am Rande Demonstrant:innen zu fotografieren. Der Kreisverband 3 der NPD veröffentlicht anschließend einen verwirrten, mit einem Bild der Demonstrant:innen versehenen Bericht im Internet.
09./10.11.08 — Mariendorfer Damm (Buckow) — Die Polizei nimmt in der Nacht einen 43-Jährigen fest, nachdem er die Angestellten eines Imbisses rassistisch beleidigt, gegen die Verkleidung des Ladens getreten und die Scheibe bespuckt hatte. Bei seiner Festnahme leistet der Alkoholisierte Widerstand und versucht zu fliehen.
16.11.08 — Columbiadamm — Das alljährliche „Heldengedenken“ auf dem Garnisonsfriedhof zum „Volkstrauertag“ findet diesmal mit ca. 40 Teilnehmer:innen statt. Neben Bundeswehr- und ehemaligen Wehrmachtsangehörigen, soldatischen Traditionsverbänden, Burschenschaftlern und rechtskonservativen Politikern sind es auch in diesem Jahr wieder Neonazis der NPD und der DVU, die einträchtig und unwidersprochen Kränze niederlegen. Mit dabei diesmal u.a. Thorsten Meyer (Berliner Landesvorsitzender der DVU und für die NPD in der BVV in Lichtenberg), Sigmar-Peter Schuldt (Mitglied im brandenburgischen Landtag und brand. Landesvorsitzender der DVU) und Sascha Kari (langjähriger Neuköllner Neonazi-Aktivist). Mit einer Kundgebung protestieren ca. 80 Gegendemonstrant:innen gegen das „Heldengedenken“. (siehe Pressemitteilung der ANA und des ABSO)
06.12.08 — Rudower Spinne/ Lichtenberg — Um gemeinsam zum Neonaziaufmarsch „Für ein nationales Jugendzentrum“ nach Lichtenberg zu fahren, treffen sich am Morgen ca. 20 Neonazis aus Neukölln und dem Umland an der Rudower Spinne. Ca. 600 Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet und unter Beteiligung von Neuköllner Neonazis (u.a. als „Anti-Antifa“-Fotografen unterwegs) marschieren am Nachmittag in Lichtenberg und werden dabei von starkem antifaschistischem Protest behindert. Der Aufmarsch findet das sechste Jahr in Folge Anfang Dezember statt. In den Jahren zuvor ging es u.a. durch Neukölln.
2009
03.01.09 — Rollbergstr. — Ein Taxifahrer wird von einem Fahrgast rassistisch beleidigt.
07.01.09 — Zadekstr. — Unbekannte sprühen einen Davidstern, in dem sich ein Hakenkreuz befindet auf eine Wand.
10.01.09 — Bildhauerweg / Tischlerzeile — Es werden mehrere Neonazi-Sprüche und NS-Symbole, sowie das Kürzel „AGR“ (=“Aktionsgruppe Rudow“) gesprüht.
17.01.09 — Bruno-Taut-Ring — Unbekannte versuchten auf dem Dach eines PKW ein Feuer zu entfachen. Als sie von einem Zeugen angesprochen werden, flüchten sie. Die Polizei bestätigt ein rassistisches Motiv.
17.01.09 — Magdeburg — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen zusammen mit weiteren ‚Kameraden‘ aus Berlin und Teltow-Fläming an einem Aufmarsch teil.
23./24.01.09 — Stubenrauchstr./ Neuköllner Str. — Eine Gruppe von fünf betrunkenen rechten Fans des Hertha BSC (17-19 Jahre) wird von der Polizei vorläufig festgenommen, nachdem sie an einer Haltestelle randaliert, den „Hitler Gruß“ gezeigt und antisemitische und nationalsozialistische Gesänge gegrölt hatten.
26.01.09 — Grüner Weg — Es werden mehrere NS-Symbole gesprüht.
30.01.09 — Kranoldstr. — Ein Wohnhaus wird mit einem Hakenkreuz besprüht.
30.01.09 — Donaustr. — Es werden antisemitische Sprüche an eine Fassade geschmiert.
06.02.09 — Lahnstr. / S-Bhf. Sonnenallee — Es werden mehrere Hakenkreuze gesprüht.
08.02.09 — Maybachufer — Auf einen Altkleidercontainer wird ein Hakenkreuz gesprüht.
09.02.09 — Margueritenring / Alt-Rudow / Joachim-Gottschalk-Weg — Es werden mehrere Neonazi-Sprüche und NS-Symbole, sowie das Kürzel „ANB“ (=“Autonome Nationalisten Berlin“) geschmiert.
11.02.09 — Zossen — An einer geschichtsrevisionistischen Kundgebung nehmen mehrere Rudower Neonazis der NPD und Kameradschaftsszene teil. Sie halten ein Transparent, das sich gegen die Allierten richtet.
14.02.09 — Dresden — An dem größten Naziaufmarsch des Jahres in Dresden nehmen auch mehrere Neuköllner Neonazis teil.
17.02.09 — Neuköllner Str. — Es wird ein Keltenkreuz an eine Hauswand gesprüht.
17.02.09 — Wesenberger Ring — Ein Ehepaar wird mit rassistischen Sprüchen beleidigt.
19.02.09 — Grüner Weg — Ein Hakenkreuz wird gesprüht.
22.02.09 — Neuköllner Str. 257 — Ein Türsteher einer Diskothek verwehrt einer Person den Zutritt mit den Worten: „Scheiß N***** kommen hier nicht rein!“.
04.03.09 — U-Bhf. Johannisthaler Chaussee — Mehrere Neuköllner Neonazis führen einen NPD-Infostand durch. Dabei versucht Sebastian Thom, Mitglied im Landesvorstand der NPD, vermeintliche Linke zu bedrohen.
12.03.09 — Otto-Wels-Ring — Unbekannte sprühen ein Hakenkreuz.
14.03.09 — Fritz-Erler-Allee — Unbekannte schmieren einen antisemitischen Spruch an eine Tankstelle und mehrere Hakenkreuze an Hauswände.
21.03.09 — Elfriede-Kuhr-Str. — Auf einem Spielplatz wird ein Hakenkreuz gesprüht.
21.03.09 — U-Bhf. Johannisthaler Chaussee — Die NPD führt einen Infostand durch.
25.03.09 — Rudower Str. — Beim Tag der offenen Tür in der Liese-Meitner-Schule zeigen zwei Schüler den „Hitlergruß“.
27.03.09 — Landgericht Moabit — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen an einer Kundgebung gegen „Kinderschänder“ teil.
28.03.09 — Massantebrücke — Unbekannte sprühen Hakenkreuze.
28.03.09 — U-Bhf Johannisthaler Chaussee / U-Bhf Rudow / Rathaus Neukölln — Die NPD führt Infostände am U-Bhf Johannisthaler Chaussee und am U-Bhf Rudow durch. Diese werden u.a. von Jan Sturm und Sebastian Thom betreut. Auch die DVU ist mit einem Infostand in der Nähe des Rathaus Neukölln präsent.
April 09 — Nord-Neukölln — In den Aprilwochen werden mehrfach Stolpersteine in Nord-Neukölln beschmutzt.
05.04.09 — Schudomastr. — Unbekannte sprühen ein Hakenkreuz.
15.04.09 — Hermannplatz / Germaniapromenade — Mehrere Plakate des Schwulen- und Lesbenverbandes werden beschädigt und beschmiert.
18.04.09 — Köpenick — An einem „Frühlingsfest“ der NPD in der Parteizentrale nehmen mehrere Neuköllner Neonazis teil.
20.04.09 — Rudower Spinne — Die Rudower Neonazis Sebastian Thom, Patrick Weiß und Julian Beyer versuchen eine antifaschistische Kundgebung zum Jahrestag der rassistisch motivierten Brandanschläge auf zwei Wohnhäuser in Rudow auszuspähen.
22.04.09 — Karl-Marx-Str. — Eine Schwangere wird im Karstadt-Schnäppchenmarkt von einem Detektiv verdächtigt, in der Umkleide an den Preisschildern manipuliert zu haben. Der Detektiv äußert sich ihr gegenüber sexistisch und abfällig. Die hinzugezogenen Polizist:innen nehmen sie und ihren Ehemann, der kaum Deutsch spricht, für zwei Stunden mit auf die Wache. Auch von den Polizist:innen werden die beiden herabwürdigend und verletztend behandelt. Diese Vorkommnisse versetzten die Schwangere in einen solchen (ärztlich belegten) Schockzustand, dass sie kurz nach ihrer Entlassung aus dem Polizeigewahrsam noch auf der Straße eine Beinahe-Fehlgeburt erlitt. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
25.04.09 — Rudower Spinne — Die NPD betreibt am Vormittag einen Infostand an der Rudower Spinne. Dieser wird jedoch bereits nach zwei Stunden beendet.
27.04.09 — Rudower Str. — Ein Wartehäuschen wird mit Hakenkreuzen und rassistischen Sprüchen beschmiert.
28.04.09 — Rudower Str. — Ein Wartehäuschen wird mit Hakenkreuzen und nationalsozialistischen Sprüchen beschmiert.
01.05.09 — Köpenick — An einem Fest der NPD in der Parteizentrale nehmen mehrere Neuköllner Neonazis teil.
03./04.05.09 — Richardplatz — Unbekannte kratzen ein Hakenkreuz in einen PKW. Außerdem stellt der Halter mehrere Einstiche in der Karosserie fest.
07.05.09 — Naumburger Str. — Ein Wartehäuschen wird mit Hakenkreuzen und anti-muslimischen Sprüchen beschmiert.
08.05.09 — Burg b. Magdeburg — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen an einem Aufmarsch teil.
21.05.09 — Brückenstr./Treptow — Ca. 40 Neonazis aus Berlin und Brandenburg betrinken sich in dem Treptower Lokal „Zum Henker“ und rufen neonazistische Parolen. Daran beteiligt sind u.a. die Neuköllner Neonazis Patrick Weiß und Thomas Schirmer.
März – Mai 09 — Neukölln — In den Monaten März, April und Mai führt die NPD an mehreren Wochenenden in Neukölln Infostände durch. So z.B. mehrfach an der Rudower Spinne, an der Johannisthaler Chaussee, am Mariendorfer Damm, etc. Die Stände sind durchweg von kurzer Dauer und finden wenig Anklang. Sie werden von Neonazis aus dem Neuköllner NPD- und Kameradschaftsspektrum betreut.
02.06.09 — Hugo-Heimann-Str. — Unbekannte sprühen ein Hakenkreuz.
04.06.09 — Kiehlufer — Eine Hauswand wird mit Hakenkreuzen besprüht.
09.06.09 — Britz – BVG Betriebshof — Ein Busfahrer entdeckt diverse Neonazi Schmierereien, wie Hakenkreuze und „Sieg Heil“ Schriftzüge, in einem Bus der BVG. Auf demselben Betriebshof waren bereits in der Vergangenheit schon öfter derartige Beschädigungen an Bussen festgestellt worden.
09.06.09 — Gradestr. — In einem Bus werden 20 Hakenkreuze und NS-Sprüche geschmiert.
20.06.09 — Neumarkplan — NS-verherrlichende Parolen werden gerufen.
24.06.09 — Am Rötepfuhl — Auf einem Spielplatz werden Hakenkreuze gesprüht.
24.06.09 — Buckower Damm — Ein Mann brüllt „Heil Hitler“ von einem Balkon.
30.06.09 — Neuhofer Weg — Es werden Hakenkreuze und neonazistische Parolen und das Kürzel „ANB“ gesprüht.
Ende Juni bis Mitte August 09 — Nord-Neukölln — Neonazis verkleben in mehreren Nächten NPD-Flyer, verschiedene rechte Aufkleber und einige Plakate, u.a. mit der Aufschrift „Antifagruppen zerschlagen“. Die Klebeaktionen finden häufig im Wohnumfeld von bekannten NPD’lern statt. Wohl aus Furcht vor antifaschistischen Reaktionen geschieht dies jedoch ausschließlich früh morgens und in dunklen Seitenstraßen. Mitte August, noch vor der „heißen Phase“ des Wahlkampfes, ebbt die Welle wieder ab.
07.07.09 — Neuhofer Weg / Schirpitzer Weg — Es werden NS-Symbole und die Kürzel „ANB“ und „AGR“ gesprüht.
10.07.09 — Hermannplatz — Ein Mann äußert sich rassistisch und ruft „Sieg Heil“.
20.07.09 — Karl-Marx-Str. — Ein Mann ruft „Sieg Heil“.
20.07.09 – Auch am S-Bhf. Hermannstr. und – laut eigenen Angaben – in Süd-Neukölln finden NPD-Infostände statt.
25.07.09 — S+U Bhf. Neukölln — Die NPD führt einen Wahlkampf-Stand in der Emser Straße/Karl-Marx-Straße durch. Als ein Passant gegen 09:20 Uhr seinen Unmut über die Neonazi-Propaganda äußert, wird er von einem der Neonazis angegriffen und verletzt.
29.07.09/30.07.09 Landreiterweg — Auf einem Gelände einer Kita werden Hakenkreuze und NS-Parolen geschmiert.
August 2009 — Neukölln — Laut eigenem Bekunden verteilt die rechte Vereinigung „Pro Deutschland – Berlin“ eine Petition gegen den Bau der Imam-Reeza-Moschee in der Reuterstr. in einer Auflage von 10.000 Stück an Neuköllner Haushalte. Weiter behaupten sie, dass sie schon ca. 1.000 unterschriebene Rücksendungen erhalten hätten.
02.08.09 — S-Bhf. Sonnenallee — Zwei Neonazis rufen auf dem Bahnsteig mehrfach „Sieg Heil!“ und treten eine Frau. Ein ihr zur Hilfe eilender Zeuge wird durch mehrere Faustschläge zu Boden geschlagen, so dass er das Bewusstsein verliert.
04.08.09 — U-Bhf. Leinestr. — Ein Mann ruft „Sieg Heil“.
05.08.09 — Neuköllner Str. — Ein Neonazi ruft zu einer Personengruppe „Scheiß Zecken“ und NS-Parolen und zeigt den „Hitlergruß“.
08.08.09 — U-Bhf. Johannisthaler Chaussee — Die NPD führt mit Unterstützung bekannter, gewaltbereiter Neuköllner Kameradschaftler einen ca. 1-stündigen Wahlkampfstand vor den Gropiuspassagen durch. Etwa acht Neonazis beteiligen sich daran.
13.08.09 — Jonasstr. — Bei dem Kulturzentrum der Chile-Freundschaftsgesellschaft „Salvador Allende“ e.V. werden in der Nacht von Neonazis die Fenster eingeschlagen. Außerdem werden im Umfeld der Einrichtung zahlreiche, frisch geklebte NPD Aufkleber gefunden.
15.08.09 — Kottbusser Damm — Bei einer Demonstration wird ein Demonstrant von der Polizei darauf hingewiesen, dass die von ihm mitgeführte Fahne verboten sei. Daraufhin rollt er diese ein. Später wird er trotzdem durch Polizeibeamte rabiat aus der Deomonstration gezerrt, mit Handschellen fixiert, zur GeSa gebracht und dort erkennungsdienstlich behandelt. Da er sehr wenig deutsch spricht, versteht er nicht, was ihm vorgeworfen wird. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
15.08.09 — Gerlinger Str.. — Ein Mann zeigt den Hitlergruß.
16.08.09 — Rudower Str. — Wahlplakate werden mit Hakenkreuzen besprüht.
17.08.09 — Otto-Wels-Ring — Neonazis verkleben massiv Aufkleber, z.T. mit Bezug zu „Rudolf Hess“.
20.08.09 — Groß-Ziethener Chaussee — Wahlplakate werden mit Hakenkreuzen besprüht.
21.08.09 — Seidelbastweg — Es werden NS-Symbole und das Kürzel „ANB“ gesprüht.
21.08.09 — Sonnenallee — Im Jobcenter Sonnenallee äußert eine Kundin lautstark rassistische Sprüche.
23.08.09 — Klettenweg — Ein PKW wird mit rechten Parolen und einem Hakenkreuz besprüht.
27.08.09 — Britz (Buckower Damm) — Etwa 90 Neonazis aus Berlin und Umland führen eine vom „Frontbann 24“ organisierte Spontan-Demonstration durch. Anlass war eine angebliche Vergewaltigung einer 19-jährigen durch 2 angeblich „südländisch wirkende“ Männer. Am 3.9. gestand das „Opfer“ gegenüber der Polizei, sich die Geschichte ausgedacht zu haben. Gegen sie wird nun wegen ‚Vortäuschens einer Straftat‘ ermittelt.
31.08.09 — Elfriede-Kuhr-Str. — Auf dem Gelände der Hannah-Arendt-Schule werden Hakenkreuze gesprüht.
Mitte September 2009 — Neukölln/ Berlin — Die Berliner NPD versendet vor den Bundestagswahlen Briefe an Menschen mit Migrationshintergrund. In dem im Stile einer amtlichen Bekanntmachung aufgemachten Schreiben werden die Betroffenen aufgefordert, sich auf ihre Ausreise vorzubereiten. In Neukölln sind davon unter anderem zwei Verordnete der Bezirksverordnetenversammlung, aber auch mehrere Schüler:innen beispielsweise der Albert-Einstein Oberschule betroffen. Verantwortlich für diese Aktion zeichnete der Berliner Landesvorsitzende der NPD Jörg Hähnel.
05.09.09 — Neudecker Weg — Etwa zehn Neonazis halten sich auf dem „Meilenfest“ auf. Nach Beendigung des Festes ziehen sie umher, belästigen Passant:innen, werfen mit Flaschen, zeigen den „Hitlergruß“ und rufen „Sieg Heil“.
13.09.09 — Ostburger Weg — Es werden NS-Symbole, „Anti-Antifa“- und NPD-Schriftzüge geschmiert.
19.09.09 — Wathestr. — Auf einen PKW werden NS-Parolen gesprüht.
19.09.09 — Neuköllner Str. — Zwei Neonazis zeigen den „Hitlergruß“.
20.09.09 — Hornblendeweg. — An der ‚Grundschule am Sandsteinweg‘ werden NS-Symbole gesprüht.
28.09.09 — Neckarstr. — Die Polizei nimmt einen stark alkoholisierten, 47-jährigen Mann fest, der wiederholt lautstark vom Balkon seiner Wohnung NS-verherrlichende, nationalistische Parolen ruft. Er beleidigt und bedroht die alarmierten Polizist:innen, diese setzen einen Polizeihund gegen ihn zur Festnahme ein.
04.10.09 — Schöneweide — Ca. 250 Neonazis führen einen spontanen Aufmarsch durch. Anlass ist ein Brandanschlag auf die Neonazikneipe „Zum Henker“ nachts zuvor, bei welchem drei Neonazis beim Versuch, das vermeintliche Fluchtauto der Täter:innen zu stoppen, verletzt wurden. Obwohl die Tatumstände unklar sind, behaupten die Neonazis „Linksextremisten“ seien die Täter gewesen. Mehrere Rudower Neonazis beteiligen sich an dem Aufmarsch mit einem eigenen Transparent mit der Aufschrift „Die letzte Schlacht gewinnen wir! – Freie Nationalisten Rudow“, abgebildet ist eine Gestalt mit Schusswaffe. Die Polizei greift nicht ein. An dem Aufmarsch, der unter dem Motto „Vom nationalen Widerstand zum nationalen Angriff – Damals wie Heute – Kampf der Rotfront““ steht, nehmen ca. 15 Neonazis aus der Neuköllner Neonaziszene teil. Am Morgen treffen sich zuvor bis zu 30 Neonazis aus Neukölln und dem Brandenburger Umland an der Rudower Spinne, um gemeinsam zum Alexanderplatz zu fahren.
10.10.09 — Berlin/ Neukölln — Obwohl sich laut Polizei herausgestellt hat, dass der Anschlag auf die Neonazikneipe „Zum Henker“ in Schöneweide nicht von Linken verübt wurde, demonstrieren ca. 750 Neonazis aus Berlin und anderen Bundesländern vom Alexanderplatz zum S-Bhf. Landsberger Allee.
10.10.09 — Wissmannstr. — Aus einer Gruppe von ca. 15 Personen zeigen 4 oder 5 Personen den „Hiltergruß“ und rufen „Sieg Heil“
17.10.09 — Leipzig/ Rudower Spinne — Wieder dient die Rudower Spinne morgens als Treffpunkt für mehrere Neuköllner Neonazis, die anschließend zu einem versuchten Neonazi-Aufmarsch nach Leipzig fahren.
19.10.09 — Buckower Damm — Unbekannte entwenden aus einem Briefkasten in einem Wohnhaus Post und lassen diese anschließend mit rassistischen Parolen beschriftet im Treppenhaus liegen.
21.10.09 — Blumenviertel — Es werden NS-Symbole und -Parolen, gegen Linke gerichtete Sprüche, sowie das Kürzel „ANB“ gesprüht.
21.10.09 — Rudow — Es werden gesprühte Haken- und Keltenkreuze, sowie neonazistische Parolen u.a. an Stromverteilerkästen entdeckt. Die Polizei ermittelt wegen dem Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole und Sachbeschädigung. Besonders im Blumenviertel tauchen zur Zeit verstärkt rechte Sprühereien auf.
26.10.09 — Seidelbastweg — Neonazis beschmieren einen Briefkasten und einen Mülleimer mit rassistischen und gegen Linke gerichtete Parolen und nationalsozialistischen Symbolen, sowie dem Kürzel „ANB“.
27.10.09 — Blumenviertel — Neonazis sprühen in mehreren Straßen rassistische und gegen Linke gerichtete Parolen und nationalsozialistische Symbole und das Kürzel „ANB“.
31.10.09 — Walnußweg — An einen LKW werden Hakenkreuze und NS-Sprüche gesprüht.
05.11.09 — Bruno-Taut-Ring — Es werden Hakenkreuze und rassistische Parolen geschmiert.
07.11.09 — Halle — An einem Neonaziaufmarsch nehmen mehrere Berliner Neonazis teil. Unter ihnen u.a. der Neuköllner Patrick Weiss.
08.11.09 — Buschkrugallee — Neonazis schmieren rassistische Sprüche und ein Hakenkreuz an ein Sportstudio.
10.11.09 — Dröpkeweg — Unbekannte bringen an einem Briefkasten in einem Wohnhaus rassistische Drohungen an.
14.11.09 — Wunsiedel/Bayern — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen zusammen mit anderen Neonazis aus Berlin an einem Aufmarsch teil. Jan Sturm (NPD Neukölln) ist hierbei organisatorisch eingebunden.
15.11.09 — Friedhof Columbiadamm — Wieder findet das alljährliche geschichtsrevisionistische „Heldengedenken“ mit ca. 50 TeilnehmerInnen statt (Berichte 2007 / 2008 / 2009). Unter diesen befinden sich diesmal wieder zwei Bundeswehr-Fallschirmjäger in Fantasie-Uniformen, aber auch viele Neonazis, u.a. der Berliner Landesvorsitzende der DVU Thorsten Meyer, der Neuköllner Sascha Kari (Mitglied im Berliner DVU-Vorstand) und weitere Berliner und Brandenburger DVU-Funktionäre. Sie nehmen unwidersprochen an der Gedenkveranstaltung teil und legen einen Kranz nieder. Vor dem Friedhof demonstrieren ca. 100 Antifaschist_innen unter dem Motto „Gegen jedes Heldengedenken! Deutsche Opfermythen angreifen!“
19.11.09 — Hermannstr. / Bus 167 — Gegen 14.45 Uhr werden im Bus 167 zwei Frauen mit Kinderwagen von einer Frau und ihrem Begleiter rassistisch beleidigt. An der Hermannstraße Ecke Werbellinstraße spuckt die Angreiferin eine der Frauen an, wirft sie zu Boden und prügelt weiter auf sie ein. Eine andere Mutter mit Kinderwagen, die versucht dazwischen zu gehen, wird von dem Begleiter zurückgehalten. Sie ruft per Handy die Polizei. Keiner der anwesenden Fahrgäste greift ein und der Busfahrer ermahnt durch die Sprechanlage zur Ruhe. An der Haltestelle Boddinstraße steigen die Frau und ihr Begleiter unbehelligt aus. Die angegriffene Frau muss eine blutende Wunde am Kopf im Krankenhaus behandeln lassen.
19.11.09 — Lipschitzallee — Unbekannte sprühen an einen Aufzug rassistische Parolen.
20.11.09 — Schöneweide — Neuköllner Neonazis nehmen an einem spontanen Aufmarsch von ca. 100 Neonazis vor der Neonazikneipe „Zum Henker“ teil.
25.11.09 — Wutzkyallee — Ein 17-Jähriger wird gegen 18 Uhr von einem Unbekannten, der als „Rechter“ beschrieben wird, rassistisch beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Hund des Neonazis beißt dem Jugendlichen in den Rücken, sodass dieser im Krankenhaus behandelt werden muss.
26./ 27.11.09 — Jonasstr. — Bei dem Kulturzentrum der Chile-Freundschaftsgesellschaft „Salvador Allende“ e.V. werden in der Nacht vier Pflastersteine in die großen Frontscheiben des Ladens geworfen. Der Laden wurde am 13.08.09 schon einmal von Neonazis angegriffen.
27.11.09 — Elfriede-Kuhr-Str — Eine Frau beleidigt ihre Nachbarin mit Migrationshintergrund mit der Drohung: „Hitler würde euch abbrennen“.
06./07.12.09 — Richardstr. — Bei der Galerie Olga Benario werden von Neonazis die Scheiben eingeschmissen.
13./ 14.12.09 — Neukölln/ Kreuzberg — Neonazis werfen beim Kiezladen in der Friedelstr. die Scheiben ein. An der Cafe/ Bar Tristeza und dem Red Stuff-Laden (Kreuzberg) werden Sprühereien angebracht („C4 for reds“ und Keltenkreuz). Bei der Geschäftsstelle der Neuköllner Grünen in der Berthelsdorfer Str. wird das Schloss der Eingangstür verklebt. In der Weserstr. wird: „Deutsche wehrt Euch. Jetzt NPD wählen!“ gesprüht. Auch in der Thomasstr. werden Neonazi-Sprühereien angebracht. Wie der Tagesspiegel vom 20.12.09 berichtet, wurde zusätzlich auch: „an die Tür des Wohnhauses, in dem ein junger, im Bezirk gegen Rechtsextremismus engagierter Gewerkschafter wohnt, dessen Name, das als Nazisymbol verbotene Keltenkreuz und die Wörter „Neun Millimeter“ gemalt. Gemeint ist ein für Handfeuerwaffen übliches Kaliber“.
16.12.09 — Parchimer Allee — Neonazis sprühen an eine Kolonie mehrere Hakenkreuze.
17.12.09 — Rohrdommelweg — Neonazis kleben an einer Schule viele NPD-Aufkleber.
24.12.09 — Rudower Höhe — Neonazis sprühen auf der Aussichtsplattform mehrere Hakenkreuze.
29.12.09 — Rudow – Schönefelder Str. — Gegen 22:40 wird ein 15-jähriger Punk wahrscheinlich von Neonazis getreten und geschlagen. Außerdem wird eine Glasflasche nach ihm geworfen. Als der Jugendliche sich auf ein Grundstück rettete und Anwohner alarmierte, flüchteten die Schläger in unbekannter Richtung. Der Punk musste mit schweren Verletzungen an Kopf, Oberkörper und Beinen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
2010
05.01.10 — U-Bhf. Zwickauer Damm — Es werden neonazistische Aufkleber verklebt.
06.01.10 — Möwenweg / Gutschmidtstr. — Es werden mehrere NS-Symbole, gegen Linke gerichtete Sprüche und das Kürzel „ANB“ („=Autonome Nationalisten Berlin“) geschmiert und Neonazi-Aufkleber angebracht.
13.01.10 — Lockenhuhnweg / Alt-Rudow / Ostburger Weg — Es werden NS-Symbole, gegen Linke gerichtete Sprüche und die Kürzel „ANB“ („=Autonome Nationalisten Berlin“) und „JS“ („Jungsturm“) geschmiert.
15.01.10 — Lichtenberg — An einer NPD-Veranstaltung in einer Schule in Lichtenberg mit knapp 100 Bersucher_innen, nehmen auch mehrere Neuköllner Neonazis teil.
16.01.10 — U-Bhf. Johannisthaler Chaussee — Aus einer Personengruppe heraus kommt es mehrfach zu „Sieg-Heil“-Rufen.
16.01.10 — Magdeburg — An einem Neonaziaufmarsch nehmen mehrere Berliner Neonazis aus dem Umfeld der verbotenen Kameradschaft ‚Frontbann 24‘ und der NPD teil. Unter ihnen u.a. der Neuköllner Sebastian Thom. In der selben Nacht werden auch beim Büro der „Naturfreundejugend Berlin“ in Friedrichshain Scheiben durch Steinwürfe beschädigt.
24./25.01.10 — Jonasstr./ Richardstr. — Beim Kulturzentrum der Chile-Freundschaftsgesellschaft „Salvador Allende“ e.V. wird eine Fensterscheibe durch Steinwürfe zerstört. Auch bei der „Galerie Olga Benario“ wird das Glas der Eingangstür beschädigt. Im Umfeld beider Einrichtungen werden NPD-Aufkleber verklebt. Diese Projekte sind in der jüngsten Vergangenheit mehrfach Opfer von Angriffen durch Neonazis geworden (siehe Einträge vom 06./07.12.09 und 26./ 27.11.09 und 13.08.09).
25./26.01.10 — Berthelsdorfer Str. — Bei der Geschäftsstelle der Neuköllner Grünen werden Klingel- und Schließanlage beschädigt, sowie Neonazi-Parolen angebracht, die Bezug auf den Aufmarsch am 13.02. in Dresden nehmen. In der selben Nacht wird auch das Bezirksbüro Reinickendorf der Partei „Die Linke“ stark beschädigt.
27.01.10 — Zossen — Eine Holocaust-Gedenk-Kundgebung wird von ca. 15 Neonazis mit Trillerpfeifen, „Lüge“-Rufen und teils unter Zeigen des Hitlergrusses gestört. Dabei ist u.a. auch der Rudower Julian Beyer. Die Polizei greift nicht ein.
30.01.10 — Naumburger Str. — Ein Baumarkt wird mit einem Hakenkreuz beschmiert.
31.01.10 — S-Bhf. Hermannstr. — Gegen 1.30 Uhr wird ein alternativer Jugendlicher von zwei Neonazis bedroht. Einer der beiden versucht auch, den Jugendlichen körperlich anzugreifen.
02.02.10 — Emser Str. — Bei einem Kulturverein werden die Fensterscheiben eingeworfen. Im Fenster hing ein gegen Neonazis gerichtetes Plakat.
04.02.10 — Michael-Bohnen-Ring — Eine Person wirft Papierflieger mit rassistischer Beschriftung und Hakenkreuzen auf den Balkon einer muslimischen Familie.
07.02.10 — Nord-Neukölln — An die Geschäftsstelle der Neuköllner Grünen wird erneut eine Neonaziparole, mit Bezug zum Aufmarsch am 13.02. in Dresden, gesprüht. Damit wird die Einrichtung bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen attackiert (siehe Einträge vom 25./26.01.10 und 13./14.12.09). Außerdem werden in mehreren Straßen rund um den Reuter-Kiez, aber auch in der Okerstraße, Neonazi-Aufkleber angebracht und linke Plakate abgerissen.
08.02.10 — Kanalstr. — Es wird eine neonazistische Parole mit Bezug zu einem Neonaziaufmarsch am 13.02. in Dresden gesprüht.
12.02.10 — U-Bhf. Rudow — Drei Neonazis halten ein Transparent hoch, auf dem Parolen mit Bezug zum Neonaziaufmarsch am 13.02. in Dresden stehen und verteilen Flugblätter.
13.02.10 — Dresden — Mehrere Neuköllner und andere Berliner Neonazis fahren nach Dresden, um dort an Europas größtem, jährlich stattfindenden Neonaziaufmarsch teilzunehmen. Dieser scheitert jedoch an antifaschistischen Gegenprotesten.
17.2.10 — Zwei Polizisten vom Abschnitt 56 (Rudow) nehmen am U-Bahnhof Parchimer Allee aus rassistischen Motiven einen 21-Jährigen fest und fahren hinter die Stadtgrenze nahe Schönefeld. Dort verprügeln sie ihn und setzen ihn dann im Schnee auf einem Acker aus. Dies ist einer von mehreren ähnlichen Fällen in Südneukölln. Der 21-Jährige war von den Polizisten des illegalen Zigarettenhandels verdächtigt worden, die Aussetzung von Zeugen beobachtet worden. Ein Arzt stellt später mehrere Prellungen fest. Man habe verhindern wollen, dass der Mann am Ort der Festnahme in Britz weiter illegal Zigaretten verkauft, hieß es. Anschließend habe er sich bei der Flucht auf einer Treppe verletzt. Laut der ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ kommt es immer wieder zu rassistischen Übergriffen durch die Polizei.
18.02.10 — Alt-Rudow — Es werden neonazistische Sprüche mit Bezug zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens, NS-Symbole und das Kürzel „AGR“ (=“Aktionsgruppe Rudow“) gesprüht.
20.02.10 — Battenheimer Weg — In einen PKW wird ein Hakenkreuz geritzt und es wird der Lack großflächig zerkratzt.
22.02.10 — Nord-Neukölln — Es werden in der Gegend um die Fuldastr., Weserstr., Weichselstr., und Pflügerstr. neonazistische Aufkleber verklebt.
01.03.10 — Pannierstr. — Neonazis verteilen rund um die Pannierstr. NPD-Flugblätter in Briefkästen. Auch schon in den Tagen zuvor werden diese Flugblätter in der Gegend verteilt.
04.03.10 — Massantebrücke — Es wird eine Parole mit Bezug zu einem Neonaziaufmarsch am 13.02. in Dresden gesprüht.
08.03.10 — Lupinenweg — Es wird eine neonazistische Parole und ein NS-Symbol gesprüht.
08.03.10 — Richardstr. — Neonazis verteilen rund um die Richardstr. NPD-Flugblätter in Briefkästen.
08./09.03.10 — Neukölln — In der Nacht von Montag zu Dienstag werden bei einer Privatperson Nachname, „Game Over“ und „C4 for Antifa“, sowie zwei Keltenkreuze an die Hauswand gesprüht.
08./09.03.10 — Friedelstr. — In der Nacht von Montag zu Dienstag wird erfolglos versucht das Schloss des Hausprojektes Friedelstr. 54 zu verkleben.
08./09.03.10 — Friedelstr. — In der Nacht von Montag zu Dienstag werden die Rollläden des Projektraumes „Ori“ mit „C4 for Antifa“ und zwei Keltenkreuzen besprüht.
08./09.03.10 — Jonasstr. — In der Nacht von Montag zu Dienstag werden zum wiederholten Mal einige Scheiben der Chile Freundschafts Gesellschaft beschädigt.
09.03.10 — U-Bhf. Zwickauer Damm — Es werden Israel-feindliche und gegen Linke gerichtete Sprüche und das Kürzel „NSDAP“ gesprüht.
10.03.10 — Alt-Rudow — Es werden NS-Symbole, antisemitische und rassistische Sprüche, sowie die Kürzel „ANB“ und „NPD“ gesprüht.
11.03.10 — U-Bhf. Zwickauer Damm / Köpenicker Str. — Es werden Hakenkreuze und andere NS-Symbole, sowie rassistische und neonazistische Parolen gesprüht.
11.03.10 — Rudow — Es werden verschiedene neonazistische Schmierereien in der Straße Alt-Rudow, am U-Bahnhof Zwickauer Damm sowie in der Köpenicker Straße entdeckt.
13.03.10 — S-Bhf. Neukölln/Rudower Spinne — Etwa sieben Neonazis führen zwei kurze Flugblatt-Verteilaktionen durch. In den Morgenstunden stehen sie erst am S-Bahnhof Neukölln und anschließend in Rudow. Mobilisieren wollen sie damit zu den Aufmärschen am 1.Mai in Berlin.
15.03.10 — Alt-Rudow — Es werden an eine Tür eines Supermarktes NS-Symbole und gegen Linke gerichtete Sprüche gesprüht.
16.03.10 — Glockenblumenweg / Prierosser Str. — Es werden NS-Symbole, Parolen gegen Linke gesprüht, sowie die Kürzel „AGR“ („Aktionsgruppe Rudow“) und „NSB“ („Nationale Sozialisten Berlin“) gesprüht.
17.03.10 — Pannierstr. — Passant_innen, die einen Mann, der auf offener Straße rassistische Parolen brüllt, zur Rede stellen, werden sexistisch und rassistisch beleidigt. Im weiteren Verlauf werden sie von ihm angegriffen und durch Faustschläge verletzt.
18.03.10 — Trusestr. — Bei einer Person wird ein Zettel in den Briefkasten geworfen, auf dem Beleidigungen und Hakenkreuze stehen.
20.03.10 — Schöneweide — Mehrere Neuköllner Neonazis, unter ihnen Jan Sturm (damals in der BVV für die NPD), nehmen an einer Veranstaltung in der Neonazi-Kneipe „Zum Henker“ teil.
23.03.10 — Fritz-Reuter-Allee — Etwa fünf NPD-Mitglieder und weitere Neonazis, unter ihnen Jan Sturm, versuchen eine Diskussionsveranstaltung der SPD mit dem Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky zu stören und skandieren rassistische Sprüche. Daraufhin werden sie von mehreren TeilnehmerInnen aus dem Saal gedrängt.
23.03.10 — Groß-Ziethener Chaussee — Es werden Hakenkreuze und die Kürzel „SA“ und „SS“ gesprüht.
24.03.10 — Blumenviertel — Eine Person erhält einen anonymen Brief mit rassistischem Inhalt und einem Hakenkreuz.
25.03.10 — U-Bhf. Britz-Süd — Im U-Bhf. wird ein Hakenkreuz geschmiert.
26.03.10 — Erkstr. — NPD-Flugblätter werden in Briefkästen verteilt.
27.03.10 — Lichtenrader Damm — Ein Mann zeigt den „Hitlergruß“ und ruft „Heil Hitler“.
27.03.10 — Neuruppin — Der Neuköllner Neonazi Marcel Königsberger übernimmt bei einem Neonazi-Aufmarsch die Funktion des Ansagers über den Lautsprecherwagen.
30.03.10 — Ringslebenstr. — In einem Keller werden mehrere Hakenkreuze gesprüht.
03.04.10 — Stolberg / NRW — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen an einem Aufmarsch teil. Marcel Königsberger macht Ansagen durch das Megaphon.
03.04.10 — Gropiusstadt — An eine Wohnungstür werden rassistische Sprüche und ein Hakenkreuz gesprüht.
07.04.10 — Rotraut-Richter-Platz — Ein Mann beleidigt eine Person rassistisch. U.a. mit Äußerungen wie: „Du gehörst hier nicht hin“ und „Du gehörst ins KZ“. Anschließend macht er den „Hitlergruß“ und ruft „Heil Hitler“.
10.04.10 — Hermannplatz — Ein Mann wird von mehreren unbekannten Männern antisemitisch beleidigt und ins Gesicht geschlagen.
10.04.10 — U-Bhf. Britz-Süd — Ca. 10 Neonazis, u.a. Sebastian Thom, bauen einen Stand auf und verteilen Flugblätter.
14.04.10 — Neuköllner Str. / U-Bhf. Rudow — Es werden rassistische Sprüche, NS-Symbole und das Kürzel „ANB“ (=“Autonome Nationalisten Berlin“) gesprüht.
16.04.10 — Weserstr. — Bei einer polizeilichen Maßnahme äußert sich ein Mann mehrfach rassistisch und fordert zum Töten von Schwarzen auf.
16.04.10 — Flughafenstr. — Neonazistische Aufkleber (Bezug zum 1.Mai und NPD) werden verklebt.
19.04.10 — Gutschmidtstr. / Rudower Str. / U-Bhf. Parchimer Allee — Es werden insgesamt neun Hakenkreuze gesprüht.
19.04.10 — Gutschmidtstr. — Neonazis beschmieren ein Gebäude des Bezirksamtes mit sieben in weißer Farbe aufgesprühten Hakenkreuzen.
22.04.10 — Leykestr. — Eine Wohnungstür wird mit einem Hakenkreuz und einem antisemitischen Spruch beschmiert.
23.04.10 — Neuköllner Str. — Eine Pizzeria wird mit einem Hakenkreuz beschmiert.
01.05.10 — Elbestr. — In den Briefkasten eines Hausbewohners wird ein Hakenkreuz geritzt.
01.05.10 — Prenzlauer Berg / Charlottenburg — An einem nach wenigen Metern von Gegendemonstrant_innen blockierten Aufmarsch nehmen ca. 500 Neonazis teil. Parallel dazu versuchen ca. 300 Neonazis einen spontanen Aufmarsch am Kudamm durchzuführen, werden jedoch von der Polizei festgesetzt. An beiden Versuchen nehmen auch Neuköllner Neonazis teil, die z.T. organisatorische und koordinatorische Aufagaben übernehmen.
07.05.10 — Buckower Damm — Ein Wartehäuschen wird mit Hakenkreuzen beschmiert und mit NPD-Aufklebern beklebt.
08.05.10 — Niemetzstr. — Ein Mann ruft im Treppenhaus NS-verherrlichende Parolen.
08.05.10 — Buckower Damm / Hochspannungsweg — Etwa 20 Neonazis nehmen an einer NPD-Veranstaltung teil. Redner ist u.a. Andreas Storr, NPD-Abgeordneter im Sächsischen Landtag. Der Neuköllner Neonazi Julian Beyer greift einen Journalisten an. Ein Wartehäuschen wird mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Veranstaltung wird von Protesten begleitet.
09.05.10 — Lipschitzallee — In ein Fenster einer Wohnung werden von außen Kratzer geritzt und Hakenkreuze geschmiert.
10.05.10 — Am Klarpfuhl — Am Eingang zum Park wird ein Hakenkreuz gesprüht.
13.05.10 — Alt-Rudow, Bus 171 — Zwei Frauen im Alter von 18 und 19 Jahren und ein Mann, die als Tourist:innen aus Dresden in Berlin sind, werden von drei Neonazis rassistisch beleidigt. Dem 20-jährigen Mann wird mehrfach ins Gesicht geschlagen, wodurch er leichte Verletzungen erleidet.
14.05.10 — Boddinstr. — Ein Antifaschist wird gegen 0:30 Uhr von zwei Neonazis erkannt, mit Namen angesprochen und bedroht. Der Angesprochene flieht, als die beiden Täter sich über einen Angriff auf ihn absprechen und einer der Täter mit einem metallenen Gegenstand in der Hand auf ihn zu rennt.
19.05.10 — Mittelweg — In ein Fahrzeug wird ein Hakenkreuz geritzt.
19.05.10 — Hermannstr. — An eine Eingangstür werden rassistische Sprüche und Hakenkreuze geschmiert.
20.05.10 — Lipschitzallee — In ein Fenster eines Wohnhauses wird ein Hakenkreuz geritzt.
23.05.10 — Tempelhofer Feld — Am Abend gibt es eine Auseinandersetzung mit drei älteren Neonazis. Ein 45-jähriger Mann trägt ein T-Shirt mit einem Bild von Adolf Hitler und dem Slogan „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ aufgedruckt. Die Polizei, die gerufen wird, äußert Unverständnis, da dies angeblich nicht verboten sei. Den „Hitlergruß“, den einer der Neonazis in ihre Richtung macht, ignoriert sie. Bei der Kontrolle der Personalien signalisiert die Polizei den Neonazis, von welchen Personen die Anzeige kommt. Nachdem die Polizei gegangen ist, singen die Neonazis das „Horst-Wessel-Lied“. Als sie aufgefordert werden, das zu unterlassen, gehen sie erst mit Flaschen und dann mit Zeltstangen auf die Gruppe der Zeugen los. Dabei wird eine Person verletzt. Acht Security-Mitarbeiter können die Neonazis unter Kontrolle bringen. Erst nach Presseberichten räumt die Polizei Fehler bei der Bewertung der Strafbarkeit der T-Shirt-Sprüche ein.
26.05.10 — Böhmische Str. — Ein Mann macht den „Hitler-Gruß“ und ruft „Sieg Heil“.
04.06.10 — Leinestr. — Zwei Fensterscheiben einer Privatwohnung, an denen sich ein Plakat gegen Rechts befindet, werden von Neonazis durch Steinwürfe zerstört. Die beiden Fenster sind beleuchtet, so dass die Angreifer davon ausgehen müssen, dass sie Menschen gefährden. In der Straße werden in der Nacht antifaschistische Plakate abgerissen und Neonazi-Plakate und -Aufkleber verklebt.
17.06.10 — Buckower Damm/ Hochspannungsweg — Die Berliner NPD führt in Räumen des Grünflächenamtes eine Veranstaltung durch, Redner ist u.a. Udo Pastörs, der für die NPD in Mecklenburg-Vorpommern im Landtag sitzt. Es nehmen ca. 30 Neonazis daran Teil. Ein Neonazi erhält eine Anzeige wegen NS-Tätowierungen. Etwa 130 Personen protestieren gegen die Veranstaltung.
23.06.10 — Ostburger Weg — Neonazis beschmieren ein Trafohäuschen sowie die Fassade eines Ein- und eines Mehrfamilienhauses mit Kelten- und Hakenkreuzen.
24.06.10 — Schwertlilienweg — Es werden NS-Symbole, neonazistische Parolen, „NPD“ und das Kürzel „ANB“ (=“Autonome Nationalisten Berlin“) gesprüht.
25.06.10 — Kirchhofstr. — Es wird ein Hakenkreuz gesprüht.
28.06.10 — Johannisthaler Chaussee — Es werden NS-Symbole und -Parolen gesprüht.
29.06.10 — Groß-Ziethener Chaussee — Aus einer Gruppe von drei Personen wird mehrfach laut „Sieg Heil“ gerufen und der „Hitlergruß“ gezeigt.
29.06.10 — Glockenblumenweg — Es werden NS-Symbole und das Kürzel „ANB“ (=“Autonome Nationalisten Berlin“) gesprüht.
30.06.10 — Alt-Rudow — Es werden NS-Symbole, das Kürzel „ANB“ (=“Autonome Nationalisten Berlin“) und die Adresse der Internetseite des „NW-Berlin“ gesprüht.
02.07.10 — Jahnstr. — In einer Wohnung wird „Sieg-Heil“ gerufen. Die Polizei entdeckt dort Abbildungen der Wehrmacht sowie einen großkopierten Personalausweis-Fake von Adolf Hitler.
07.07.10 — Buckower Damm — Es werden Hakenkreuze gesprüht.
07.07.10 — Kienitzer Str. — Mehrere männliche Gäste skandieren gegen 23.30 Uhr vor einer Kneipe nationalistische und nationalsozialistische Parolen und machen den „Hitlergruß“.
09.07.10 — Malchiner Straße/ Parchimer Allee — Zwei Männer werden von einem Mann rassistisch beleidigt und massiv bedroht. Die beiden Männer können den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
16.07.10 — Am Eichenquast — Es werden NS-Symbole und neonazistische und rassistische Sprüche gesprüht und in eine Hauswand gekratzt.
17.07.10 — Kiehlufer — Auf das Auto eines Anwohners mit bosnischem Migrationshintergrund werden antiziganistische Sprüche und ein Hakenkreuz gesprüht bzw. in den Lack geritzt.
19./20.07.10 — Schillerkiez — Neonazis verkleben NPD- und „NW-Berlin“-Aufkleber in der Gegend um die Weisestraße und die Schillerpromenade.
01.08.10 — Kirschnerweg — Es werden neonazistische Plakate geklebt.
01.08.10 — U-Bhf. Hermannplatz, U7 — Ein 41-jähriger wird aus rassistischen Motiven unvermittelt von einem unbekannt gebliebenen Täter mit einem Schlagstock angegriffen. Zudem bedroht der Angreifer ihn mit einem Messer und beleidigt ihn rassistisch bzw. antisemitisch. Der Angegriffene kann weitere Schläge mit seinem Arm abwehren. Anschließend flüchtet der Täter aus dem Bahnhof. Das Opfer wird durch den Angriff am Arm verletzt.
07.08.10 — Thomasstr. — Auf die Wohnungstür eines Anwohners werden ein Hakenkreuz und antisemitische Sprüche geschmiert.
07.08.10 — Reuterplatz — Eine Person wird aus homofeindlichen Motiven zusammengeschlagen.
09.08.10 — Hobrechtstr. — Eine Person ruft „Sieg Heil“ und NS-verherrlichende Parolen.
14.08.10 — Bad Nenndorf — An einem Neonazi-Aufmarsch nehmen Neuköllner und andere Berliner Neonazis mit eigenen Transparenten teil.
17./18.08.10 — Nord-Neukölln — In der Nacht sprühen Neonazis Parolen und NS-Symbole an Wände und Rollläden. Betroffen sind unter anderem Büros von SPD, Linkspartei, Grünen und der MLPD. Bei den Grünen werden zusätzlich Kingelschilder und Türschlösser beschädigt. Weitere Schmierereien gibt es an drei linken, alternativen Einrichtungen, eine Scheibe wird zerstört. Auch in Gropiusstadt (u.a. U-Bhf. Wutzkyallee), Buckow (u.a. Drusenheimer Weg), Britz (u.a. Fritz-Erler-Allee) und Rudow (u.a. Köpenicker Str., Zinnwalder Steig), sowie in anderen Bezirken kommt es in der Nacht zu Sprühereien und dem Anbringen von Klebern und Plakaten. In den meisten Fällen wird der Todestag des nationalsozialistischen Kriegsverbrechers Rudolf Heß thematisiert.
21.08.10 — Köpenicker Str. — Mehrere Neonazis veranstalten ein Fußballturnier.
26.08.10 — Am Eichenquast — In einem Parkhaus wird ein Hakenkreuz geschmiert.
26.08.10 — Lipschitzallee — Auf Jacken, die an einem Bauzaun einer Baustelle hängen, werden Hakenkreuze und andere NS-Symbole, sowie „Heil Hitler“ geschmiert.
18.09.10 — U-Bhf Rudow / Schöneweide — Ca. sieben Neonazis verteilen morgens an einem Stand Flugblätter. Ab Mittags findet ein von der NPD organisiertes Konzert in Schöneweide statt, an welchem knapp 200 Neonazis aus ganz Berlin teilnehmen. Unter ihnen auch Neuköllner Neonazis.
25.09.10 — U-Bhf Britz-Süd / U-Bhf Rudow — Neonazis führen sowohl am U-Bhf Rudow, als auch am U-Bhf Britz-Süd kurzzeitig Infostände durch. Passant:innen werden rassistisch angepöbelt.
30.09.10 — Neukölln — Neonazis sprühen in der Reuterstr. ein Keltenkreuz an einen Schaukasten eines Jugendclubs mit Informationen einer Initiative gegen Neonazis. In Gropiusstadt, Rudow und Britz werden unter anderem entlang der Fritz-Erler-Allee, im Grünen Weg und in der Johannisthaler Chaussee NPD/JN-Plakate und -Aufkleber und gesprühte Keltenkreuze entdeckt. Auch Boddinstr. Ecke Mainzer Str. werden viele NPD/JN-Aufkleber und Plakate entdeckt.
02.10.10 — Breitunger Weg — In mehrere PKW-Motorhauben werden Hakenkreuze geritzt.
07.10.10 — Silbersteinstr. — Ein Anwohner findet in seinem Briefkasten einen Zettel mit rassistischen Sprüchen und Hakenkreuzen.
09.10.10 — Neudecker Weg — Es werden eine rassistische Parolen und das Kürzel „ANB“ („=Autonome Nationalisten Berlin“) gesprüht.
12.10.10 — Ehrenpreisweg — Es werden NS-Symbole und NS-Parolen gesprüht.
12.10.10 — S-Sonnenallee, Böhmische Str., Schillerkiez — Neonazis kleben Plakate, die für einen Aufmarsch in Leipzig werben.
13.10.10 — Rudow / Gropiusstadt / Britz — Es werden in mehreren Straßen (u.a. Walterdorfer Chaussee, Eugen-Bolz-Kehre, Fritz-Reuter-Allee) NS-Symbole, rassistische und und nationalistische Parolen, sowie die Kürzel „ANB“ („=Autonome Nationalisten Berlin“) und NPD gesprüht.
13./14.10.10 — Weisestr. — An einer Hausfassade in der Weisestr. werden ca. 2 x 3 Meter hohe Israel-feindliche Schriftzüge und NS-Symbole gesprüht.
14.10.10 — Goldammerstr. — Eine Person zeigt den „Hitlergruß“.
22.10.10 — Sonnenallee — Eine Person wird von einem Mann mit „Sieg Heil“ und rassistischen Sprüchen beleidigt.
23.10.10 — Fontanestr. — Die rechtspopulistische „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ führt mit ca. sieben Mitgliedern eine „Mahnwache“ durch. Anwesend waren auch die Funktionäre Manfred Rouhs (Bundesvorsitzender) und Lars Seidensticker (Bundesgeschäftsführer). Etwa 100 Menschen protestieren dagegen.
24.10.10 — Schillerkiez — Es werden rassistische und nationalistische Zeitungen und Postkarten in Briefkästen verteilt.
26./27.10.10 — Reuterstr., Friedelstr., Kreuzberg — Neonazis sprühen in der Reuterstr. NS-Symbole an einen Schaukasten eines Jugendclubs mit Informationen einer Initiative gegen Neonazis. Desweiteren wird ein Vereinslokal in der Friedelstr. mit NS-Symbolen besprüht und es wird das Türschloss verklebt. Außerdem wird an einem Ladengeschäft in der Kreuzberger Waldemarstr. versucht, das Türschloß zu verkleben und es werden NS-Symbole gesprüht. An einem weiteren Laden in der Manteuffelstr. in Kreuzberg wird ein Auslagenkasten angezündet. Das Feuer greift auf das Wohnhaus über und zerstört mehrere Fensterscheiben. Bei zwei Privatpersonen in Kreuzberg und Neukölln werden Morddrohungen an die Hauswand gesprüht und es wird ein Klingelschild zerstört.
29.10.10 — Rudower Straße — Ca. 15 Neonazis versuchen ein „Gedenken“ für den vor einem Jahr im Neuköllner Krankenhaus verstorbenen Neonazikader Jürgen Rieger durchzuführen. Die Polizei hindert sie daran.
29.10.10 — Rathaus Neukölln — Die rechtspopulistische „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ gründet im Rathaus ihren Neuköllner Kreisverband. Es nehmen knapp 40 AnhängerInnen an der Veranstaltung teil. Unter ihnen die Funktionäre Manfred Rouhs (Bundesvorsitzender) und Lars Seidensticker (Bundesgeschäftsführer), aber auch der Neuköllner NPDler Jan Sturm. Zum Vorsitzenden des neuen Kreisverbands werden der Rudower Immobilienkaufmann Oliver Ackermann gewählt, als Beisitzer fungieren der Selbständige Gunter Picht und der Rentner Bernd Stottmann. Mehrere hundert Menschen protestieren vor dem Rathaus gegen „Pro Deutschland“.
06.11.10 — Karl-Marx-Str. / Richardst. — Es werden mehrere Hakenkreuze und rassistische Sprüche gesprüht.
06.11.10 — U-Bhf Britz-Süd, S-Bhf. Neukölln, S- und U-Bhf. Hermannstr. — Neonazis verteilen Flugblätter.
09.11.10 — Seidelbastweg — Es werden NS-Parolen gesprüht.
14.11.10 — Friedhof Columbiadamm — Wieder findet das alljährliche geschichtsrevisionistische „Heldengedenken“ mit ca. 40 TeilnehmerInnen statt. Darunter befinden sich diesmal wieder Neonazis. Sie nehmen unwidersprochen an der Gedenkveranstaltung teil. Eine antifaschistische Kundgebung richtet sich gegen die Aufführung.
20.11.10 — Leinestr. — Ein Mann wird in seinem Wohnhaus von einem extrem rechten Nachbar bedroht. Der Nachbar ruft Beleidigungen gegen Linke und Homosexuelle und Drohungen wie „Ich schlag dich tot“. Außerdem schlägt er die Tür ein, wobei der Wohnungsinhaber verletzt wird.
24.11.10 — Friedelstr. — Ein Hakenkreuz wird gesprüht.
30.11.10/01.12.10 — Nord-Neukölln — Der Briefkasten eines Mitglieds der Partei „Die Linke“ wird mit der Drohung „Tod der Roten Drecksau“ beschmiert. Sein Namensschild auf der Klingelanlage und auf dem Briefkasten werden mit roter Farbe beschmiert.
XX.12.10 — Haberstr./ S-Bhf. Köllnische Heide — Laut eigenem Bekunden verteilen Neonazis in der Gegend Flugblätter mit neonazistischem und anti-muslimischem Inhalt.
05./06.12.10 — Neukölln / Kreuzberg — In der Nacht kommt es zu mehreren Neonazi-Attacken in Berlin. In der Richardstr. werden die Jalousien einer Galerie (Gelaire Olga Bernario) mit NS-Symbolen und gegen Linke gerichteten Parolen besprüht. Bei einer Privatwohnung in Nord-Neukölln (die schon einmal Ziel von Attacken war, weil im Fenster ein Plakat gegen Rechts hängt) wird eine (äußere) Scheibe eingeschmissen. In der Reuterstr. und der Glasower Str. wurden Hauswände mit NS-Symbolen und Parolen besprüht. An die Hauseingangstür einer Anwaltskanzlei in der Urbanstraße werden NS-Symbole gesprüht. Des Weiteren machten die Täter das Kanzleischild mit Farbe unkenntlich und zerstörten die Klingel. Die Hauswand einer freien Zeitungsredaktion in der Blücherstr. wird beschmiert und im Eingangsbereich wird eine Fensterscheibe eingeworfen sowie der Schließzylinder der Eingangstür zur Redaktion und zu einem im Nachbarhaus befindlichen Skatergeschäft beschädigt.
08.12.10 — Reuterstr. / Bendastr. — Es werden mehrere NS-Symbole und neonazistische Sprüche geschmiert.
12.12.10 — Karl-Marx-Str. — Ein Passant wird von zwei Männern geschlagen und verletzt. Er hatte zuvor beobachtet, wie diese Männer eine türkische Familie rassistisch beleidigten.
13.12.10 — Uthmannstr. — Ein Hausbewohner wird mehrfach von seinem Nachbar antisemitisch beleidigt.
2011
07.01.11 — Karl-Marx-Str. — Neonazis bekleben einzelne Straßenschilder der südlichen Karl-Marx-Straße mit Aufklebern mit der Aufschrift „Waldemar-Papst-Allee“. In anderen Teilen Berlins gibt es ähnliche Aktionen. Waldemar Papst ließ 1919 Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermorden.
08.01.11 — Stubenrauchstr./ Treptow-Köpenick — Gegen 2 Uhr sprüht der Neonazi Gordon Bodo Dreisch zusammen mit den Neuköllner Neonazis Dennis Kittler und Roman Kische (alle Ex-„Frontbann 24“) Reizgas in einem Bus der Linie M11 auf Fahrgäste. Mehrere Fahrgäste erleiden Hustenanfälle, ein Brennen in den Augen und Atemwegsbeschwerden. Kittler bekommt ebenfalls Reizungen durch das Gas.
18.01.11 — Nord-Neukölln — Ein Neonazi wirft gegen 21:30 Uhr eine Scheibe des Grünen-Büros in der Bertelsdorfer Str. ein, während sich darin Menschen befinden. Später in der Nacht werden hier noch die Schlösser verklebt. In mehreren Straßen werden an Hauswänden neonazistische Sprühereien angebracht. In der Thomasstr. werden die Reifen eines alternativ aussehenden Autos zerstochen.
19.01.11 — Reuterstr. — Eine Hauswand wird mit gegen Linke gerichteten Parolen und NS-Symbolen besprüht.
07.02.11 — Hopfenweg / Lipschitzallee — Es werden neonazistische Parolen und Verweise auf die Homepage des „NW-Berlin“ gesprüht.
10.02.11 — Parchimer Allee — Neonazis kleben Plakate, die für einen Aufmarsch in Dresden werben. Außerdem tauchen in der Gegend viele NPD-Aufkleber auf.
25.03.11 — Buckower Damm — Vor der Wohnung eines Neonazis, der szeneintern als „Ausländer“ gilt, zündet eine knapp 20-köpfige Gruppe von Neonazis Feuerwerk, hält ein Transparent und ruft rassistische Parolen. Die Neonazis selbst bezeichnen dies im Nachhinein als Aktion im Rahmen einer „Ausländer Raus Kampagne“. Die Polizei stellt in der Nähe die Personalien von vier Neonazis fest.
Anfang April 2011 — Neukölln — Im Rahmen einer sog. „Ausländer Raus Kampagne“ verkleben Neonazis in mehreren Stadtteilen Aufkleber, sprühen Parolen und verteilen vereinzelt Flugblätter mit rassistischem Inhalt in Briefkästen.
02.04.11 — Thomasstr. — Ein 29-jähriger Mann wird von drei Männern rassistisch beleidigt und geschlagen. Der Mann hat sein Auto abgebremst, um die drei über die Straße gehen zu lassen. Ein Täter tritt dabei unvermittelt gegen das Auto, woraufhin der Fahrer aussteigt und ihn zur Rede stellt.
09.04.11 — Johannisthaler Chaussee — Neonazis führen einen NPD-Infostand durch.
13.04.11 — S-Bhf. Neukölln — Neonazis verteilen Flugblätter und stellen Kerzen und ein Kreuz „gegen den Volkstod“ auf.
17.04.11 — Hermannstr. — Neonazis schmieren mit blauer Farbe ein Hakenkreuz auf eine Friedhofsmauer.
18.04.11 — U-Bhf. Lipschitzallee — Die NPD Neukölln hat eine Kundgebung „gegen Fremdarbeiter“ organisiert, an der 21 Neonazis von NPD und „Kameradschaften“ teilnehmen, viele von ihnen aus Neukölln. Etwa 300 Menschen protestieren dagegen. Nach circa einer Stunde ziehen die Neonazis wieder ab.
23.04.11 — U-Bhf. Britz-Süd — Neonazis führen einen NPD-Infostand durch. Außerdem schmieren sie mit Kreide rassistische und neonazistische Sprüche auf Gehwege.
24./25.03.11 — Pannierstraße/Friedelstraße — Der Briefkasten des linken Kneipenkollektivs „Tristeza“ in der Pannierstraße wird aufgebrochen und ein Aufkleber der Kampange „Ausländer Raus“ verklebt. In der Chronik des NW-Berlin tauchen Namen von vermeintlichen Angestellten auf, welche vermutlich durch den Postdiebstahl gewonnen wurden. Beim Bar- und Galeriekolletiv „Ori“ in der Friedelstr. wird in der selben Nacht ebenfalls der Briefkasten aufgebrochen.
30.04.11 — Wutzkyallee — Neonazis führen einen NPD-Infostand durch.
01.05.11 — Bremen / Halle — Es finden mehrere Neonaziaufmärsche im Bundesgebiet statt. In Bremen und Halle nehmen mehrere Neuköllner Neonazis an den Aufmärschen teil.
07.05.11 — Rudow — Neonazis bringen ca. 60 Plakate und Aufkleber im Bereich Alt-Rudow bis Krokusstraße und in der näheren Umgebung an. Zudem führen Neonazis, unter anderem Julian Beyer, mit Unterstützung durch Stefan Lux, Fraktionsgeschäftsführer BVV-Fraktion in Treptow-Köpenick, einen NPD-Infostand an der Rudower Spinne durch.
14.05.11 — U-Bhf. Hermannplatz — Eine Frau wird in einem Zug der Linie 8 aufgrund ihrer Halskette mit einem Davidstern von einem Unbekannten antisemitisch beleidigt. Außerdem schüttet er den Inhalt eines Kaffeebechers in ihre Richtung.
14.05.11 — Mehringdamm / Neukölln — Morgens trifft sich ein Grüppchen Neonazis an der Rudower Spinne, um mit der U7 zu einem geplanten Aufmarsch am Mehringdamm zu fahren. Am S-Bhf. Neukölln trefen sie mit einer weiteren großen Gruppe aus Schöneweide zusammen. Am Mehringdamm kommen insgesamt 144 Neonazis aus Berlin und dem Bundesgebiet zusammen, werden jedoch von mehreren hundert Gegendemonstrant:innen am Loslaufen gehindert. Eine Gruppe Neonazis greift vier Sitzblockierer an und verletzt sie z.T. schwer. Unter den Angreifer:nnen sind auch Neuköllner Neonazis. Anschließend fahren ca. 50 Neonazis wieder zurück nach Süd-Neukölln und versuchen dort in verschiedenen Gruppen im Bereich Zwickauer Damm, Wutzkyallee und Alt-Rudow aufzumarschieren, was jedoch von der Polizei verhindert wird. Die Neonazis werden kontrolliert und erhalten Platzverweise.
17./18.05.11 — Neukölln / Kreuzberg — Bei einer Privatwohnung in der Karl-Marx-Str., die ein Plakat gegen Rechts am Balkon hängen hat, wird mit Pflastersteinen eine Scheibe eingeworfen. Die Steine verfehlen nur knapp eine schlafende Person. Im Hof eines alternativen Hausprojekts in der Reichenberger Str. werden wahrscheinlich von Neonazis Mülltonnen angezündet. Ein Übergreifen der Flammen kann verhindert werden. Bei einem Büro der Partei Die Linke am Mehringplatz werden die Scheiben eingeworfen.
24.05.11 — Tempelhofer Feld — Insgesamt 41 Sitzblöcke und Informationstafeln werden mit rassistischen Sprüchen beschmiert.
25.05.11 — Rathaus Neukölln — Drei Personen der rechten „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ machen einen kurzen Infostand vor dem Rathaus.
25.05.11 — Sonnenallee — Zwei Frauen, eine davon mit einer Burka bekleidet, werden in Höhe der Grünanlage am Hertzbergplatz von einem Mann angeschrien, beleidigt, angespuckt, getreten, und mit Fäusten und einer Flasche gegen Körper und Kopf geschlagen. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung bei dem Mann findet die Polizei Munitionsteile.
April/Mai 11 — Neukölln — In verschiedenen Teilen Neuköllns tauchen immer wieder Sprühereien, Plakate und Aufkleber von Neonazis mit rassistischem, NS-verherrlichendem und gegen Linke gerichtetem Inhalt auf.
02.06.11 — Richardstr. — Ein muslimisches Ehepaar wird gegen 16.30 Uhr in der Richardstraße Ecke Richardplatz von zwei unbekannten Männern rassistisch beleidigt. Der Mann, der mit einer Bierflasche und einem Stein angegriffen wird, wehrt sich erfolgreich.
07.06.11 — Tempelhofer Feld — Vier Begrenzungsblöcke werden mit rassistischen Parolen beschmiert.
11.06.11 — Tempelhofer Feld — Es werden insgesamt 17 neonazistische Parolen auf Begrenzungsblöcke geschmiert.
11.06.11 — Hasenheide — Eine Passantin beobachtet ein Gespräch, bei dem ein weißer Mann, der sehr aggressiv wirkt, auf einen Schwarzen Mann einredet. Sie erkundigt sich, was der aggressive Mann von dem anderen wolle. Unwirsch erläutert dieser ihr, dass sie eine polizeiliche Handlung störe. Es ist nicht zu erkennen, dass es sich um einen Beamten handelt, und so fragt sie den Betroffenen, ob er gewusst hätte, dass er gerade einer polizeilichen Maßnahme unterzogen werde. Dieser verneint und merkt an, dass er gerade vom Einkauf gekommen sei. Er zeigt seinen Einkauf und den dazu gehörenden Kassenbon. Dies ignoriert der Beamte und er erteilt dem Mann einen Platzverweis für 24 Stunden, augenscheinlich ohne Grund und ohne den Vorgang zu dokumentieren. Seine Dienstnummer händigt der Mann auch auf Nachfrage nicht aus. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
11.06.11 — U-Bhf. Britz-Süd — Neuköllner Neonazis führen einen NPD-Infostand durch.
12.06.11 — Lipschitzallee — Die rechtspopulistische Partei „Die Freiheit“ führt einen Wahlkampfstand durch. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik
17.06.11 — Mitte — An einer NPD-Kundgebung mit 59 Teilnehmer:innen nehmen auch neun Neuköllner Neonazis teil.
19.06.11 — S-Bahn zwischen S-Bhf. Hermannstr. und S-Bhf. Südkreuz — Ein Mann wird von ca. sechs Neonazis, die T-Shirts mit der Aufschrift „Antifa Halts Maul!“ tragen, rassistisch und antisemitisch beleidigt, geschlagen und verletzt. Zeug:innen greifen ein.
25.06.11 — U-Bhf. Wutzkyallee — Neuköllner Neonazis führen einen NPD-Infostand durch.
26./27.06.11 — Neukölln / Kreuzberg / Prenzlauer Berg — Es kommt zu mehreren Attacken und Brandanschlägen von Neonazis auf alternative und antifaschistische Projekte in Berlin. In der Gutschmidtstr. wird das Jugendzentrum ‚Anton-Schmaus-Haus‘ der ‚Falken‘ angezündet. Die Fassade und die Inneneinrichtung werden zum Teil durch das Feuer zerstört. Eine Nacht zuvor hatte eine Kindergruppe in dem Haus übernachtet. An den Eingangstüren von einem Laden in der Waldemarstr. und an zwei Hausprojekten in der Kastanienallee und der Lottumstr. wird versucht, mit Papier Feuer zu legen. Das Feuer beschädigt die Türen der Wohnhäuser. Vor einem Hausprojekt in der Wilhelmstraße werden zwei Autos angezündet, die Fassade wird beschädigt. Ein Bewohner, der versucht zu löschen, kommt mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus.
28./29.06.11 — Richardstraße — Die Galerie „Olga Benario“ wird erneut von Neonazis besprüht. Die Neuköllner Geschäftsstelle von „Bündnis 90/Die Grünen“ wird mit einer neonazistischen Parole besprüht. Zum wiederholten Male wird die Geschäftsstelle der Partei „Die Linke“ am Richardplatz mit Farbeiern beworfen.
09.07.11 — U-Bhf. Britz-Süd / Neuruppin — Ca. acht Neonazis führen mittags einen NPD-Infostand durch. Unter ihnen die Kandidaten für die kommende BVV-Wahl Jan Sturm, Jill Glaser, Sebastian Thom und Julian Beyer. Gleichzeitig nehmen mehrere Neuköllner Neonazis an einem Aufmarschversuch in Neuruppin teil und fotografieren z.T. gezielt Antifaschist_innen (Robert Hardege) und übernehmen koordinatorische Aufgaben (Marcel Königsberger).
13.07.11 — Rathaus Neukölln — Bei Protesten gegen die Schließung von Jugendeinrichtungen kommt es zu einem Polizeieinsatz. Ein Demonstrant, der sich in der Haupthalle des Rathauses befindet, wird plötzlich hinterrücks von einem Polizisten gepackt und seine Arme werden ihm in den Rücken gedreht. Rabiat wird er zu Boden gebracht, in eine Ecke in der Vorhalle gezogen und gewalttätig fixiert. Eine Zeugin beobachtet, wie auf ihn eingeprügelt wird. Anschließend wird er in einen separaten Raum gebracht und mit Handschellen gefesselt. Die ‚Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ verfolgt den Fall und sieht eindeutig ein rassistisches Tatmotiv gegeben. (Quelle und weitere Details: ‚KOP‘-Chronik)
14.07.11 — Rathaus Neukölln — Die rechtspopulistische „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ verteilt Flugblätter am Rathaus.
15.07.11 — Zwickauer Damm / Lipschitzallee — Etwa 70 Neonazis ziehen in einer von NPD-Landesvorstandsmitglied Sebastian Thom (Kandidat für die Neuköllner BVV-Wahlen) angemeldeten Demonstration vom U-Bhf Zwickauer Damm zum U-Bhf. Lipschitzallee. Unter ihnen viele Neuköllner Neonazis. Hunderte Antifaschist:innen wenden sich auf einer Demonstration gegen Neonazi-Gewalt, protestieren aber auch konkret gegen den Aufmarsch an der Aufmarschstrecke. In der Umgebung wurden kurz zuvor an mehreren Stellen NPD-Plakate geklebt.
16.07.11 — Rudow — Neuköllner Neonazis verteilen Flugblätter und bringen Aufkleber an.
24./25.07.11 — Rixdorf — An der südlichen Sonnenallee und im Rixdorfer Kiez werden Sprühereien, Plakate und Sticker der NPD angebracht.
03.08.11 — Parchimer Allee — Die beiden NPD-Kandidaten Sebastian Thom (Kreisverbandschef von Neukölln und Kandidat für das Abgeordnetenhaus und die BVV Neukölln) und Julian Beyer (Kandidat für die BVV), greifen drei Personen an, die sie verdächtigen, NPD-Plakate entfernt zu haben. Beyer droht mit einem Messer und verletzt eine Person mit Pfefferspray. Auch bei Thom findet die Polizei anschließend Messer und Pfefferspray. Die verletzte Person muss von Rettungskräften versorgt werden.
04.08.11 — Britzer Damm / Tempelhofer Damm — Die rechtspopulistische „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ hängt Wahlplakate auf. Mit dabei Lars Seidenstricker, Berliner Landesvorsitzender.
13.08.11 — Bösebrücke / Prenzlauer Berg — Mehrere Neuköllner Neonazis der NPD- und Kameradschaftsszene nehmen an einer Neonazi-Kundgebung teil.
16.08.11 — Hallesches Ufer (Kreuzberg) — Der Neuköllner NPDler Sebastian Thom weist kurz nach 2 Uhr einen weiteren Neonazi an, einen Jugendlichen mit Reizgas zu attackieren. Der Jugendliche soll die insgesamt fünf Neonazis beim Aufhängen von NPD-Plakaten fotografiert haben.
22.08.11 — Lichtenberg / Neukölln — Es wird bekannt, dass Berliner Neonazis aus dem Personenkreis um die Internetseite „NW-Berlin“ seit einiger Zeit in der Lichtenberger Lückstraße einen geheimen Treffpunkt betreiben. Die unter einem Tarnverein angemeldete Ladenwohnung wird als Treffpunkt, Materiallager und Büro genutzt. Den Vorsitz des „Vereins“ stellt der Neuköllner NPD-Kandidat Sebastian Thom (Kreisverbandschef von Neukölln und Kandidat für die Wahl zum Abgeordnetenhaus und die BVV Neukölln 2011).
06.09.11 — Süd-Neukölln — Die NPD führt Infostände am U-Bhf Lipschitzallee und am U-Bahnhof Britz-Süd durch. Außerdem fährt sie mit einem roten Lautsprecherwagen durch einge Straßen.
12.09.11 — Goldammerstr. — Ein 13-Jähriger wird an einer Bushaltestelle von mehreren Jugendlichen antisemitisch beleidigt und geschlagen.
13.09.11 — Hufeisensiedlung — Drei Neonazis bepöbeln und bedrohen Anwohner:innen, die von den Neonazis verteilte NPD-Wahlwerbung nicht annehmen wollen.
16.09.11 — U-Bhf. Rudow — Insgesamt zehn bis zwölf Neonazis, unter ihnen bekannte „Autonome Nationalisten“ aus Rudow, Steglitz und Tempelhof, versuchen die Standbetreuer:innen eines antifaschistischen Infostandes durch Pöbeleien zu provozieren.
17.09.11 — U-Bhf. Rudow — Die NPD führt einen Infostand durch.
18.09.11 — Berlin — Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus (AGH) von Berlin und zu den Bezirksverordnetenversammlungen (BVV) scheitern die rechten Parteien in Neukölln. Für die NPD waren unter anderem Jan Sturm, Sebastian Thom, Julian Beyer und Jill-Pirre Glaser als Direktkandidaten angetreten. Sie erreichen bei der BVV-Wahl in Neukölln 2,9 Prozent der Stimmen und scheitern somit knapp an der 3-Prozenthürde. Auch die neu angetretene rechtspopulistische „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ liegt nur bei 1 Prozent. Die rechtspopulistische Partei „Die Freiheit“, die erstmalig in Berlin antritt, erhält ein deutlich schlechteres Ergebnis. War die NPD in er letzten Legislaturperiode noch mit den beiden Verordneten Jan Sturm und Thomas Vierk in der Neuköllner BVV vertreten, so wird in dieser keine Partei rechts der CDU vertreten sein. Im Wahlkampf setzte die NPD verstärkt auf ihr „gewohntes Terrain“. In einigen Gegenden im Süden ist sie stark mit Propagandamaterial wie Wahlplakaten, Flugblättern und Aufklebern vertreten. Im Norden Neuköllns hält sie sich diesmal weitestgehend zurück. „Pro Deutschland“ und „Die Freiheit“ hingegen hatten sowohl im Süden, als auch, in geringerem Umfang, im Norden Plakate und sonstige Propaganda verbreitet.
18.10.11 — S-Bhf Hermannstraße — Drei Kontrolleure werden auf dem S-Bahnhof Hermannstraße von einem 44-jährigen Mann rassistisch beleidigt. Eine 20-jährige Zeugin wird ebenso rassistisch beleidigt, bespuckt und geschlagen. (Quelle: ReachOut)
28./29.10.11 — U-Bhf. Rudow — Zwei Mitarbeiter eines Imbisses werden von vier Neonazis im U-Bahnhof Rudow angegriffen. Die Neonzis beleidigen sie rassistisch, bewerfen sie mit einer Bierflasche und besprühen sie mit Pfefferspray. Beide werden verletzt, einer von ihnen kommt zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. 2013 werden u.a. die beiden Neuköllner Marcel Königsberger (gefährlicher Körperverletzung/zehn Monate auf Bewährung) und Christian Stein (zehn Monate auf Bewährung) als Täter verurteilt.
29.10.11 — Bolzplatz Köpenicker Str. / Rudow — Neonazis führen ein Fußball-„Gedenkturnier“ zum zweiten Todestag von Jürgen Rieger durch. Der langjährige Neoanzikader Rieger, der vor zwei Jahren im Neuköllner Krankenhaus verstarb, hatte bundesweite Bedeutung für die Szene besessen.
30.10.11 — Sportanlage Stubenrauchstraße — Während und nach einem Fußballspiel der beiden Berlin-Liga Vereine TSV 1888 Rudow und Tennis Borussia Berlin werfen Fans des TSV Rudow Gegenstände auf TeBe-Fans und rufen rassistische, homofeindlich und NS-verherrlichende Parolen. Unter diesen Fans befinden sich mehrere Neonazis aus Neukölln, diese sind zum Teil auch offiziell als Ordner des TSV Rudow eingesetzt.
08./09.11.11 — Gutschmidtstr. — In der Nacht auf den 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht, verüben Neonazis erneut einen Brandanschlag auf das Jugendzentrum ‚Anton-Schmaus-Haus‘ der linken Jugendorganisation ‚Die Falken‘ in Britz. Mittels Brandbeschleuniger werden mindestens sechs Brandherde gelegt. Es entstehen schwere Brandschäden an der Fassade, an mehreren Fenstern und Türen und an Teilen der Inneneinrichtung. Vermutlich, um ein Ausbreiten der Flammen ins Innere zu ermöglichen, werden zwei Fenster zerstört. Das ASH stand kurz vor der Wiedereröffnung, nachdem es bereits in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni diesen Jahres einen Brandanschlag gegeben hatte, bei welchem große Teile des Gebäudes zerstört worden waren (siehe Eintrag vom 26./27.06.11).
19.11.11 — Hufeisensiedlung — Bei einer Wohnung werden mehrere Fenster mit großen Steinen eingeworfen. Im Haus schlafen zum Tatzeitpunkt zwei Kinder. Die Tat steht im Zusammenhang mit einer Bedrohung durch Neonazis im September (siehe Eintrag 13.09.11) da die Bewohner:innen die Annahme von NPD-Wahlwerbung verweigert hatten.
29.11.11 — Schöneweide/ Zwickauer Damm — Nachdem zwei polizeibekannte Neonazis einen 43-Jährigen in Schöneweide in einem Einkaufszentrum rassistisch beleidigen und körperlich attackieren, werden sie von der alarmierten Polizei kontrolliert und setzen anschließend ihren weg fort. Kurz darauf werden sie mit vier weiteren Neonazis erneut von der Polizei dabei beobachtet, wie sie neonazistische Parolen rufen. Im weiteren Verlauf werden sie an der Haltestelle Neuköllner Straße Ecke Zwickauer Damm von der Polizei erneut überprüft, können jedoch abermals ihren Weg fortsetzen.
02.12.11 — Grenzallee — An einer Tankstelle wird ein Taxifahrer von einem anderen Kunden rassistisch beleidigt und angegriffen. Er erstattet Anzeige. Ein Zeuge bestätigt seine Aussage. (Quelle: ReachOut)
16.12.11 — Karl-Marx-Str. — Neonazis rufen von einem Balkon aus neonazistische Parolen, beleidigen Passant:innen und zeigen den Hitlergruß.
2012
05.01.12 — Karl-Marx-Str./ Mehringplatz — Bei einer Privatwohnung werden erneut insgesamt drei Fensterscheiben eingeworfen. Die im Zimmer schlafende Person bleibt durch Glück unverletzt. Auch bei einem Büro der Partei Die Linke am Mehringplatz werden zum wiederholten Male die Scheiben zerstört. Bereits am 18. Mai 2011 waren sowohl bei dem Parteibüro, als auch in jener Wohung, Scheiben mit Pflastersteinen beschädigt worden. Vom Balkon der Wohnung hatte damals ein Plakat gegen Rechts gehangen. (siehe Eintrag vom 17./18.05.11)
14.01.12 — Magdeburg — Mehrere Neuköllner Neonzis nehmen an einem Aufmarsch teil und erfüllen z.T. auch organisatorische Aufgaben.
21.01.12 — Harzer Str./Sonnenallee — Die rechtspopulistische Partei Pro Deutschland Berlin verteilt ein rassistisches Flugblatt gegen Roma in Hausbriefkästen. Auch im angrenzenden Alt-Treptow taucht das Flugblatt u.a. in der Karpfenteichstraße auf.
03.02.12 — Lipschitzallee — Es wird eine mit blutähnlicher Farbe beschmierte menschengroße Puppe gefunden. Diese Puppe trägt ein Pappschild, dessen Inhalt sich auf einen Neonaziaufmarsch Mitte Februar in Dresden bezieht. Auch in anderen Stadtteilen und vereinzelt im ÖPNV werden ähnliche Puppen abgelegt. In der selben Nacht tauchen vereinzelte neonazistische Sprühereien zum selben Thema in Süd-Neukölln auf.
04.02.12 — Süd-Neukölln — Neonazis stecken in einigen Straßen Flugblätter in Hausbriefkästen, deren Inhalt sich auf einen Neonaziaufmarsch Mitte Februar in Dresden bezieht. Auch in Lichtenberg tauchen diese Flugblätter auf.
04.02.12 — Köpenick — In der Bundesparteizentrale der NPD findet der Berliner Landesparteitag statt. Sebastian Schmidtke wird zum Landesvorsitzenden gewählt. Der Neuköllner Neonazi Sebastian Thom wird als Beisitzer bestätigt. Auch unter den Teilnehmer:innen sind mehrere Neuköllner Neonazis. Der Parteitag wird von Protesten begleitet.
05./07.02.12 — Britz/Rudow — Neonazis bringen in einigen Straßen Plakate und Sprühereien an, die sich auf einen Neonaziaufmarsch Mitte Februar in Dresden beziehen. Auch in anderen Stadtteilen werden diese Plakate geklebt.
10.02.12 — Columbiadamm — Der Vorstand der Neuköllner Sehitlik-Moschee erhält einen neunseitigen Drohbrief mit rassistischem Inhalt. Der Brief enthält unter anderem Gewaltaufrufe gegen Muslime. Die Absender bezeichnen sich als „Reichsbürger“. Vier Tage später erhält auch der Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde in Tegel einen solchen Brief.
11.02.12 — Rudower Spinne — Neonazis führen unter dem Label „Freie Nationalisten Rudow“ einen Infostand durch. Es wird für einen Neonaziaufmarsch Mitte Februar in Dresden geworben.
13.02.12 — Dresden — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen mit weiteren Berliner Neonazis an einem Aufmarsch in Dresden teil. Sie tragen Fackeln, Fahnen und Transparente.
20./24.02.12 — Gutschmidtstraße — Zwischen dem 20.02. und dem 24.02 werden die Scheiben des Gartenhauses und Bauwagens des „Anton-Schmaus Haus“ eingeworfen.
23.02.12 — Helene-Wessel-Str. / Köpenicker Str. — Neonazis überkleben einige Straßenschilder der Helene-Wessel-Str. mit dem Namen „Horst“, um dem SA-Mitglied Horst Wessel zu huldigen. Auf dem „Alten Friedhof“ in der Köpenicker Str. legen sie an einem „Gefallenendenkmal“ ein Pappschild mit Aufschrift zu Horst Wessel und Verweis auf die Internetseite des „nw-berlin“ ab. Horst Wessel wurde im NS als Märtyrer verehrt. Nach einer Schussverletzung hatten seine SA-„Kameraden“ die Behandlung durch einen jüdischen Arzt abgelehnt. Wessel starb Tage später an einer Blutvergiftung.
01.03.12 — Kormoranweg — Eine Frau wird in einem Bus der Linie M 46 von einem anderen Fahrgast rassistisch beleidigt und nach dem Aussteigen auf den Arm und in den Bauch geschlagen und bespuckt. Anschließend flüchtet der Täter.
02.03.12 — Schöneweide — Die Neonazikneipe „Zum Henker“ in Schöneweide feiert 3-jähriges Jubiläum. Unter den Anwesenden sind auch mehrere Neuköllner Neonazis. Einige von ihnen (Roman Kische, Dennis Kittler) befinden sich in einer Gruppe vermummter Neonazis, die versuchen, vom Gelände der Kneipe aus eine Antifa-Demo zu bedrohen und zu provozieren, die sich gegen Neonazistrukturen in Schöneweide richtet. Der vermummte Neuköllner Neonazi Robert Hardege filmt aus dem 1.OG die Demo.
22.03.12 — Potsdamer Platz — An einer NPD-Kundgebung nehmen auch Neuköllner Neonazis teil.
23.03.12 — Neukölln/Schöneweide — Es finden polizeiliche Hausdurchsuchungen bei drei Neonazis statt, denen „üble Nachrede, Beleidigung, Volksverhetzung, Aufforderung zu Straftaten und Sachbeschädigung“ vorgeworfen wird – rund um die Websites des „Nationalen Widerstand Berlin“. Neben dem Berliner NPD-Landesvorsitzenden Sebastian Schmidtke und seinem Waffenladen “Hexogen” in Schöneweide werden auch zwei Wohnungen Neuköllner Neonazis durchsucht. Die beiden 25-jährigen Neonazis Patrick Weiß und Sebastian Thom (NPD) stehen im Verdacht, als „Führungspersonen der rechten Szene in Berlin“ an mindestens neun Hauswänden großflächige Schriftzüge aufgesprüht und Fotos davon auf der Internetseite des „NW Berlin“ eingestellt zu haben. (s. Eintrag vom 05./07.02.12)
24.03.12 — Frankfurt (Oder) — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen mit weiteren Berliner Neonazis an einem Aufmarsch teil.
24./25.03.12 — Parchimer Allee — Neonazis verkleben rassistische NPD-Plakate und Aufkleber der NPD und der „Autonomen Nationalisten“.
26.03.12 — Schudomastr./Mareschstr. — Es werden NS-Symbole, eine gegen Linke gerichtete Parole und das Kürzel „ANB“ geschmiert.
28.03.12 — Sonnenallee/Mareschstr. — Es werden neonazistische Aufkleber geklebt.
03.04.12 — Tempelhofer Feld — Es werden insgesamt 20 islamfeindliche Schriftzüge mit Farbstiften auf Sitzsteine geschmiert.
5.4.12 — Antifaschistische Veranstaltung in Süd-Neukölln, bei der auch bekannte Neonazis aufkreuzen, die von der Polizei ohne Personalienkontrolle ziehengelassen werden.
5.4.12 — Burak Bektaş wird erschossen. Auf dem Gehweg nahe des Klinikums Neukölln nähert sich gegen 1 Uhr 15 ein Unbekannter Burak und seinen Freunden und schießt sofort mehrfach und gezielt in die Gruppe Jugendlicher: Dabei wird der 22-jährige Burak B. ermordet und zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren teils sehr schwer verletzt. Zwei weitere Begleiter blieben unverletzt. Die Hinterbliebenen und die Burak-Initiative vermuten den Täter im Neonazi-Milieu.
07./08.04.12 — Columbiadamm — Die Sehitlik-Moschee wird in der Nacht mit mehreren Farbbeuteln beworfen. Außerdem hinterlassen die Täter:innen ein islamfeindliches Bild eines Schweinekopfes mit der Aufschrift „Frohe Ostern“.
07./08.04.12 — Süd-Neukölln — Neonazis verkleben an mehreren Süd-Neuköllner U-Bahnhöfen und vereinzelt an Straßen (u.a. im Blumenviertel) Plakate, die für einen geplanten, jedoch nicht durchgeführten, Neonazi-Aufmarsch in Neukölln werben. Außerdem werden Flugblätter zum selben Thema in Hausbriefkästen gesteckt.
13.04.12 — Marienfelde — Mehrere Neuköllner Neonazis beteiligen sich an einem Aufmarsch. Dieser sollte ursprünglich in Neukölln stattfinden, wurde jedoch nach antifaschistischer Intervention nach Marienfelde verlegt.
15.04.12 — Johannisthal — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen an einem Fußballturnier der Berliner Neonaziszene teil. Insgesamt nicht mehr als 40 Personen aus dem Personenzusammenhang des „NW-Berlin“ sind bei dieser Veranstaltung auf einem Bolzplatz am ehemaligen Flugplatz Johannisthal anwesend.
16.04.12 — Johannisthaler Chaussee — Es werden mehrere Palakte der extrem rechten „Europäischen Aktion“ entdeckt.
16.04.12 — S-Bahnhof Sonnenallee — Ein wohnungsloser Mann wird gegen 23.00 Uhr auf dem S-Bahnhof Sonnenallee von drei unbekannten Männern geschlagen und verletzt. Der 26-jährige Berliner kann sich in eine S-Bahn retten und die Notbremse ziehen. Zeug:innen eilen ihm zur Hilfe.
16.04.12 — Siegfriedstr. — Ein Schwarzer Mann wird um etwa 16:30 Uhr unvermittelt rassistisch beleidigt und mehrmals niedergeschlagen. Er muss im Krankenhaus behandelt werden.
19.04.12 — Platz der Luftbrücke — In einer Parkanlage werden an mehreren Sitzsteinen mit Farbstiften aufgetragene islamfeindliche und rassistische Schriftzüge entdeckt. In der Vergangenheit waren immer wieder am und auf dem Tempelhofer Feld solche Parolen aufgetaucht (siehe Einträge 03.04.12, 11.06.11, 07.06.11 und 24.05.11)
21.04.12 — Sonnenallee — Ein 30-jähriger und ein 41-jähriger Mann werden gegen 17:30 Uhr von vier unbekannten Tätern antimuslimisch beleidigt, mit einem Gürtel geschlagen und verletzt.
22.04.12 — Charlottenburg — Beim Fußballspiel der beiden Berlin-Liga Vereine Tennis Borussia Berlin und TSV Rudow 1888 versuchen die Neuköllner Neonazis Patrick Weiss, Sebastian Thom, Marcel Königsberger, Julian Beyer, Thomas Schirmer und Timo Lennig in einer 25 Personen großen Gruppe vermeintlicher TSV Rudow-Fans ins Charlottenburger Mommsenstadion zu gelangen. Den bekannten Neonazis wird vom Tebe-Ordnerdienst der Zutritt verweigert. Nach längerem Hin und Her entscheiden sich die „Rudow-Fans“ mit den sechs Neonazis wieder abzufahren. Bereits im Oktober 2011 war es bei der geleichen Partie in Rudow zu rechten Vorfällen durch Neonazis unter den Fans des TSV Rudow gekommen (s. Eintrag vom 30.10.11)
23.04.12 — Johannisthal — Kurz vor 17:30 wird eine kleine Gruppe „Autonomer Nationalisten“ auf einer Industriebrache am Segelfliegerdamm im Treptow-Köpenicker Stadtteil Johannisthal dabei beobachtet, wie sie vermummt mit einem Transparent posiert, ein pyrotechnisches Erzeugnis entzündet und von dieser Szenerie Handyfotos fertigt. Das Transparent, das von 3 Neonazis um den Neuköllner NPDler Julian Beyer präsentiert wird, wirbt für eine Website Neuköllner Neonazis und zeigt die Losung: „Linke Strukturen Angreifen und Vernichten!“ (Rechtschreibung immer wie im Original). Erwartungsgemäß werden die gefertigten Fotos am nächsten Tag auf der beworbenen Website veröffentlicht. Sie werden um die Drohungen: „neukolln bleibt hart“ und: „Wo bleibt euer Widerstand ? Bei uns startet schon der Angriff !“ ergänzt.
25.04.12 — Neuköllnische Allee — Die Steuerfahndung geht mit einer Hausdurchsuchung wegen langjähriger Steuervergehen gegen den „Reichsbürger“ Daniel Schwartz vor. Er betreibt laut Zeitungsberichten einen „Technikhandel für Feuerwerk, Chemie und Sprengungen“. Es werden mehrere Fässer mit Chemikalien auf seinem Firmengelände gefunden, die zum Bau von Sprengsätzen geeignet sind. In einem Kriegsbunker lagert er zudem große Mengen Pyrotechnik. Die neonazistischen „Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik und das Grundgesetz nicht an und leugnen die Shoa. Aus diesem Spektrum sind wiederholt rassistische und antisemitische Drohungen bekannt geworden. (Siehe u.a. Eintrag 10.02.12)
26.04.12 — Volkspark Hasenheide — Ein 16-Jähriger beleidigt zwei Männer homofeindlich und greift sie anschließend an. Nachdem sie auf seine Provokationen nicht eingegangen waren, nimmt er die beiden in den Würgegriff und drückt sie auf den Boden, um sie dort beide mit Schägen gegen den Kopf und Tritten in die Rippen zu attackieren. Die beiden Angegriffenen erleiden leichte Kopfverletzungen und begaben sich in ärztliche Behandlung, der Täter wird von der Polizei festgenommen.
27./28.04.12 — Columbiadamm — Neonazis legen in der Nacht zwei Schweineköpfe im Eingangsbereich der Sehitlik-Moschee ab. Zwei Monate später ermittelt die Polizei den u.a. in Neukölln aktiven Neonazi Harald Bankel aus Lichtenrade als einen der Täter:innen. Bereits am 07./08.04.12 war die Moschee mit Farbbeuteln beworfen und ein islamfeindliches Bild eines Schweinekopfes hinterlassen worden (siehe Chronik-Eintrag 07./08.04.12).
28.04.12 — Friedrichsbrunner Straße — Drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 35 und 47 Jahren werden gegen 19:20 Uhr von vier Personen zwischen 26 und 51 Jahren rassistisch beleidigt und bedroht. Die Wohnung der Betroffenen wird von den Tätern gestürmt. Zwei Menschen werden geschlagen und verletzt.
01.05.12 — Hellersdorf/Hohenschönhausen — Eine 45-köpfige Gruppe Neonazis hält insgesamt drei kurze Kundgebungen hintereinander ab. Unter ihnen auch die Neuköllner Neonazis Jan Sturm, Christian Stein und Dennis Kittler.
05.05.12 — Kottbusser Damm/ Hobrechtstraße — Eine Person, die mit dem Fahrrad auf auf dem Kottbusser Damm unterwegs ist, wird von einem Autofahrer transfeindlich beleidigt, bedroht und bis in die Hobrechtstr. verfolgt. Ein weiterer Mann unterstützt die Attacke und versucht, die betroffene Person mit den Worten „Verpiss Dich hier!“ vom Fahrrad zu treten, was nur sehr knapp nicht gelingt. Passant:innen reagieren nicht auf Hilferufe, die betroffene Person kann jedoch fliehen.
08.05.12 — Königs Wusterhausen — An einer Neonazi-Kundgebung nehmen neben anderen Berliner Neonazis aus dem Personenkreis um NW-Berlin die Neuköllner Roman Kische, Dennis Kittler, Julian Beyer und Christian Stein teil.
16./ 17.05.12 — Sonnenallee — Nach dem Abstieg von Hertha BSC aus der 1. Fussball-Bundesliga der Herren rufen offensichtliche Hertha-Fans auf der Sonnenallee mehrfach „Sieg Heil“.
24.05.12 — Rudow/ Treptow-Köpenick — Die Polizei durchsucht die Wohnung von Sebastian Thom (Berliner NPD-Vorstandsmitglied und Vorsitzender der NPD Neukölln) in Rudow, sowie die Köpenicker NPD-Bundeszentrale und Wohn- und Ladenräume von Sebastian Schmidtke (Berliner NPD-Vorsitzender und Betreiber des Neonazi-Ladens „Hexogen“) in Schöneweide. Beschlagnahmt werden aufgrund einer Ermittlung wegen Volksverhetzung über 900 CD’s, Booklets und Aktenunterlagen. Auf der sog. „Schulhof-CD“ wird laut Polizei zu „Hass und Gewalt gegen Migranten aufgerufen“.
02.06.12 — Neukölln — Ein traditionell-muslimisch gekleidetes Ehepaar wird von zwei männlichen Personen als „Vermummte“ bezeichnet. Der ältere der beiden nimmt sein Bierflasche und holt zum Schlag gegen das Opfer aus. Mit den Worten: „Das hat der verdient!“ hebt der Jüngere einen Pflasterstein auf und deutet einen Wurf an.
03./04.06.12 — Berlin — In der Neuköllner Hufeisensiedlung wird ein Briefkasten mit Pyrotechnik gesprengt. (Die Tat steht im Zusammenhang mit zwei Vorfällen in 2011, siehe Einträge 13.09.11 und 19.11.11). In der Nacht kommt es außerdem zu mehreren Neonazi-Sprühereien in Berlin. In Neukölln werden in der Jonasstr. und in der Friedelstr. an zwei linken Einrichtungen und einem Cafe NS-Symbole und die Kürzel „ANB“ und „NW-Berlin“ gesprüht. Ähnliche Sprühereien werden auch an einem linken Laden in der Kreuzberger Waldemarstr. angebracht. In Friedrichshain werden Parolen in den Flur eines Hauses gesprüht, in denen ein Antifaschist und seine Familie bedroht werden. In der Pankower Robert-Rössle-Str. werden eine Hausfassade und ein Denkmal für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ mit NS-Parolen und -Symbolen beschmiert. In Köpenick werden neonazistische Symbole und Parolen und das Kürzel „NW-Berlin“ an einen Jugendclub gesprüht und ebenfalls der Briefkasten mit Pyrotechnik gesprengt (Der Neonazi Alf Börm verliert hierbei seinen Ausweis am Tatort).
08.06.12 — Mitte/Treptow-Köpenick — 12 Neonazis der NPD nehmen an einer Anti-EU Kundgebung in Mitte vor dem Reichstagsgebäude teil. Unter ihnen auch Neuköllner Neonazis. Bei einer Aktion gegen Neonazi-Propaganda in Johannisthal provozieren die Neuköllner Neonazis Julian Beyer (NPD-Neukölln) und Christian Stein die Antifaschist:innen und versuchten die Aktion zu stören.
08.06.12 — Elsenstr. — Eine 47-Jährige beleidigt eine Frau, die mit ihren beiden Kindern unterwegs ist, rassistisch und droht ihr damit, sie abzustechen.
09.06.12 — Treptow-Köpenick — Beim „Fest der Demokratie“ und abends bei einem antifaschistischen Konzert in Schöneweide versuchen Neonazis mehrfach zu stören. Unter ihnen der Neuköllner Neonazi Christian Stein.
17.06.12 — Friedrichshain — An einer Kundgebung der NPD nehmen 36 Neonazis teil. Unter ihnen auch Neuköllner, u.a. Sebastian Thom, Christian Stein, Jill-Pierre Glaser und Julian Beyer.
30.06.12 — Hermannplatz — Ein 27-jähriger Mann beleidigt in der U-Bahn Linie U8 und auf dem U-Bahnhof Fahrgäste und einen Sicherheitsmitarbeiter rassistisch und macht den „Hitlergruß“. Polizist:innen, die den im Rollstuhl sitzenden Mann aus dem U-Bahnhof bringen, tritt er und wirft eine Flasche auf das Polizeifahrzeug.
04.07.12 — U-Bhf Leinestraße — Im U-Bahnhof werden um 16:00 Uhr zwei Mitarbeiter der BVG von einem 30-jährigen Mann rassistisch beleidigt und angegriffen. Einer der BVG-Mitarbeiter erleidet Schnittverletzungen durch eine geworfene Bierflasche, sein Kollege wird von dem Hund des Täters gebissen.
06.07.12 — Friedelstraße — An einem linken Ladenprojekt wird das Türschloß verklebt.
10.07.12 — Neuköllnische Allee — Die Polizei durchsucht das Gelände des „Reichsbürger“ Daniel Schwartz und beschlagnahmt tonnenweise illegale Chemikalien, die sich teilweise auch für den Bau von Sprengsätzen nutzen lassen. Schwartz betreibt einen Handel mit Technik für Feuerwerk, Chemie und Sprengungen. Bereits im April (s. Eintrag 25.04.12) durchsuchte die Steuerfahndung das Gelände wegen langjähriger Steuervergehen. Die neonazistischen „Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik und das Grundgesetz nicht an, am Eingang des Geländes hängt ein Schild: „Republik Freies Deutschland Hoheitsgebiet“. Aus diesem Spektrum sind wiederholt rassistische und antisemitische Drohungen bekannt geworden. (Siehe u.a. Eintrag 10.02.12)
11.07.12 — U-Bahnhof Britz-Süd — Ein Ehepaar wird rassistisch beleidigt. Die hinzugerufene Polizei ahndet nicht die Beleidigungen, sondern ermittelt gegen die Betroffenen wegen einer angeblichen Körperverletzung gegen Beamte. Vor Gericht gibt es erhebliche Zweifel an der Version der PolizistInnen.
17./18.07.12 — Hufeisensiedlung / Parchimer Allee — Erneut kommt es zu einer Attacke gegen die Wohnung einer Familie, ein Fenster wird mit Steinen eingeworfen. Die Tat steht im Zusammenhang mit mehreren ähnlichen Vorfällen in jüngerer Vergangenheit, bei denen u.a. der Briefkasten gesprengt, die Scheiben wiederholt eingeworfen und Bewohner_innen bedroht wurden. (Siehe Einträge 03./04.06.12, 13.09.11 und 19.11.11) Am U-Bhf Parchimer Allee wird ein Imbiss mit rassistischen, neonazistischen Parolen und NS-Symbolen besprüht. Entlang der Parchimer Str. Richtung Buschkrugallee werden NPD-Plakate mit rassistischem Inhalt geklebt.
14./15.08.12 — Wildhüterweg / Alt-Rudow — Im Bereich vom Wildhüterweg bis zur Gerlinger Straße werden etwa 80 Plakate mit Neonazi-Parolen an Stromverteilerkästen, Abfallbehälter und Litfaßsäulen geklebt. Auch in der Gegend um Alt-Rudow tauchen vereinzelt Plakate auf.
14./15.08.12 — Neukölln — Am Nachmittag werfen Neonazis des „NW-Berlin“ Zettelchen mit rechten Parolen vom Parkdeck der Gropiuspassagen in der Johannisthaler Chaussee. Auch in anderen Neuköllner Ortsteilen und weiteren Bezirken verkleben Neonazis vereinzelt Plakate und Aufkleber (u.a. Blumenviertel, Alt-Rudow), hängen Holzkreuze auf (u.a. Fritz-Erler-Allee) und sprühen Parolen (u.a. Neudecker Weg). Thematisiert wird der Todestag des NS-Kriegsverbrechers Rudolf Heß.
17./18.08.12 — Neue Späthstraße / Haarlemer Straße — In der Gegend wird eine größere Anzahl rechter Aufkleber verklebt. Thematisiert wird der Todestag des NS-Kriegsverbrechers RudoAuf dem Gehweg in der Nähe vom Klinikum Neukölln gibt ein bislang Unbekannter gegen 1 Uhr 15 mehrere gezielte Schüsse auf eine fünfköpfige Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener ab. lf Heß.
19.08.12 — U-Bhf. Hermannstr. / U-Bhf. Schönleinstr. — Gegen 4 Uhr morgens wird eine Person es am U-Bhf. Hermannstr., während der Fahrt in der U-Bahn und beim Aussteigen am U-Bhf. Schönleinstr. mehrfach transfeindlich bzw. homofeindlich durch zwei Fahrgäste beleidigt.
21.08.12 — S-Bhf. Sonnenallee — Eine Frau beleidigt unvermittelt eine Mutter und deren Kinder, die gemeinsam auf dem S-Bahnhof warten, rassistisch und sprüht dem sechsjährigen Sohn Reizgas ins Gesicht. Die Täterin flüchtet mit der SAuf dem Gehweg in der Nähe vom Klinikum Neukölln gibt ein bislang Unbekannter gegen 1 Uhr 15 mehrere gezielte Schüsse auf eine fünfköpfige Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener ab. -Bahn, der Sechsjährige muss wegen Reizungen an Augen und Atemwegen in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden.
23.08.12 — Fritz-Reuter-Allee — Ein Jugendlicher, der rechte Aufkleber entfernt, wird von vermummten Neonazis gestoßen, beschimpft und mit Faustschlägen ins Gesicht geschlagen. Anschließend flüchtet der Neonazi. Wenige Stunden später trifft der Angegriffene erneut auf zwei Neonnazis, die ihn bedrohlich auf den Vorfall ansprechen. Der Jugendliche muss sich mit einer Gehirnerschütterung, Prellungen am Körper und eingeschränkter Sehfähigkeit in einem Krankenhaus behandeln lassen.
27./28.08.12 — Herrfurthplatz — Beim SPD-Bürgerbüro sprühen Neonazis den Schriftzug »Rache für Dortmunt« (Rechtschreibung wie im Original) – offenbar eine Anspielung auf Verbote von Neonazi-Organisationen aus dem Spektrum der „Autonomen Nationalisten“ in Nordrhein-Westfalen.
09.09.12 — U-Bhf Neukölln / U-Bhf Karl-Marx-Str. — Am Morgen wird ein Fahrgast von einem Mann mehrfach rassistisch bleidigt und vom U-Bhf Neukölln bis U-Bhf Karl-Marx-Str. verfolgt. Außerdem zeigt der Mann mehrfach den Hitlergruß.
04./05.10.12 — Rudow / Charlottenburg / Kreuzberg — Neonazis beschmieren eine Hauswand und eine Gedenktafel für NS-Opfer mit Parolen in Alt-Rudow. An einer Mauer vor der „Ewigen Flamme“ am Theodor-Heuss-Platz wird ein Hakenkreuz und NS-Parolen in einer Größe von etwa sechs mal einem Meter gesprüht. In der Waldemarstr. werden an einem linken Laden NS-Symbole und ein Hinweis auf die Homepage des „NW-Berlin“ geschmiert.
05.10.12 — Potsdam — Insgesamt neun Neonazis halten eine rassistische Kundgebung ab. Unter ihnen der Neuköllner Jan Sturm.
08./09.10.12 — Britz / Waßmannsdorf / Schöneweide / Spandau / Tegel — Neonazis besprühen in der Gutschmidtstr. den Gehweg, mehrere Fassaden, den Zaun des Jugendzentrums Anton-Schmaus-Haus u.a. mit rund zwei Dutzend neonazistischen Parolen, NS-Symbolen und Hinweisen auf die Homepage des „NW-Berlin“. Hinterlassen wird die Drohung „Ihr interessiert uns brennend“ (in Anspielung auf die mehrfache Brandstiftung durch Neonazis). In der Dörchläuchtigstr. wird ein Gedenkstein für ein NS-Opfer mit derselben Farbe mit NS-Symbolen beschmiert. Bei einem Wohnhaus in der Hufeisensiedlung wird das Glas der Wohnungstür eingeschlagen. (Die Bewohner:innen wurden schon mehrfach attackiert, da sie die Annahme von NPD-Wahlwerbung verweigert hatten. Siehe Einträge 17./18.07.12, 03./04.06.12, 13.09.11 und 19.11.11) In Wassmannsdorf (Brandenburg, Stadtgrenze Rudow) wird ein Flüchtlingsheim angegriffen. Es wird ein Zaun zerschnitten, ein Fenster und zwei Glastüren mit Steinen eingeworfen, Farbflaschen geschmissen und ein Hakenkreuz und der Schriftzug “Rostock ist überall – NW Berlin” gesprüht. Eine Farbflasche verfehlt nur knapp den Kopf einer schlafenden Person, sie bekommt Farbe und Scherben ab. In der Hasselwerder Str. in Schöneweide wird der Briefkasten eines Nachbarschaftshauses gesprengt und zwei Scheiben eingeschmissen. (Der Verein engagiert sich gegen Rechts und wurde schon mehrfach angegriffen). In der Bismarckstr. in Spandau werden bei einem SPD-Büro die Rollläden mit NS-Parolen besprüht. In der Schloßstr. in Tegel wird bei einem Büro der Partei Die Linke ein Fenster eingeworfen, die Fassade mit Farbe beschmiert und auf dem Gehweg Parolen gesprüht. Am Abend nehmen Neonazis, unter ihnen der Neuköllner NPDler aus dem NW-Berlin-Umfeld Sebastian Thom, an einer rassistischen CDU-Veranstaltung im Ostburger Weg unter dem Titel „Asylbewerberheim in Rudow?“ teil.
November 2012 — Neukölln — Nach eigenen Angaben gründet die rechte Partei „Die Republikaner“ einen neuen „Kreisverband Süd-Ost“, zuständig für die Bezirke Neukölln und Treptow-Köpenick.
01.11.12 — Alt-Buckow — Es werden neonazistische Parolen und Verweise auf die Homepage des „NW-Berlin“ gesprüht
07.11.12 — Alt-Rudow — 18 Neonazis sammeln sich für ca. eine halbe Stunde gegenüber der Alten Dorfschule, in welcher eine „Veranstaltung gegen Rechts“ stattfindet. Sie zeigen ein Transparent der NPD und verteilen Flugblätter, für die sich Jan Sturm verantwortlich zeichnet. Anmelder ist Sebastian Schmidtke. Mit dabei sind die Neonazis Sebastian Thom, Jan Sturm, Julian Beyer, Gordon Bodo Dreisch, Dennis Kittler, Roman Kische und weitere Neuköllner.
10.11.12 — Frankfurt/Oder — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen mit anderen Berlinern an einem Aufmarsch teil. Unter ihnen Julian Beyer und Dennis Kittler.
17.11.12 — Rudow / Berlin — 12 Neonazis machen an mehreren Orten in Berlin kurze Kundgebungen mit einem LKW, der mit NPD-Werbung und rassistischen Parolen beschriftet ist. Sie treten u. a. am U-Bhf Rudow und am Brandenburger Tor auf, an welchem zeitgleich ein Hungerstreik von Asylsuchenden stattfindet.
21.11.12 — Alt-Rudow — Sechs Neonazis sammeln sich mit einem Transparent der NPD in der nähe der Alten Dorfschule, in welcher eine „Veranstaltung gegen Rechts“ stattfindet. Sie verteilen Flugblätter, für die sich Jan Sturm verantwortlich zeichnet. Mit dabei sind die Neonazis Sebastian Schmidtke, Sebastian Thom, Jan Sturm.
24.11.12 — Löwensteinring — Eine Frau und ihre 11-Jährige Schwester werden von einem Unbekannten rassistisch beleidigt und angegriffen. Die ältere Schwester bekommt einen Faustschlag ins Gesicht, der Jüngeren reißt er an den Haaren. Anschließend flüchtet der Täter in Begleitung einer Frau mit einem Auto.
24.11.12 — Rudow — Etwa 60 Neonazis nehmen an einem Aufmarsch am U-Bhf Rudow teil. Unter ihnen die Neuköllner Neonazis Jan Sturm, Roman Kische, Dennis Kittler, Sebastian Thom, Julian Beyer, Jill Glaser und weitere. Sie übernehmen z.T. organisatorische Aufgaben. Nach wenigen hundert Metern (Neudecker Weg/Selgenauer Weg) werden die Neonazis durch eine Sitzblockade gestoppt und müssen umkehren. Insgesamt nehmen ca. 600 Menschen an den Gegenprotesten teil. Anmelder des rassistischen Aufmarsches gegen ein geplantes Flüchtlingsheim ist der Berliner NPD-Vorsitzende Sebastian Schmidtke. Nach der Demonstration greift Schmidtke und 30 weitere Neonazi am S-Bhf Neukölln Gegendemonstrant:innen an und schlägt sie mit einem Regenschirm. Am Abend führen etwa 30 ehemalige Teilnehmer des NPD-Aufmarsches in der Lichtenberger Lückstr. eine Kundgebung durch. Diese richtet sich gegen die zeitleich mit rund 5000 Teilnehmer:innen stattfindende antifaschistische Silvio-Meier-Gedenkdemonstration.
29.11.12 — Gutschmidtstr. / Fritz-Reuter-Allee — 11 Neonazis der NPD halten eine Kundgebung ab. Sie richtet sich gegen eine antirassistische Veranstaltung im Jugendzentrum Anton-Schmaus-Haus. Unter ihnen Sebastian Thom, Julian Beyer und weitere Neonazis aus Neukölln und anderen Stadtteilen. Es gibt Gegenproteste gegen die Neonazis.
14.12.12 — Gropiusstadt — Nach eigenen Angaben verteilte der „Kreisverband Süd-Ost“ der rechten Partei „Die Republikaner“ in den letzten Tagen rechte Propaganda an Haushalte in Gropiusstadt und Köpenick.
2013
08.01.13 — Johannisthaler Chaussee — Neonazis verkleben Plakate mit Bezug zur Bombardierung Dresdens 1945 bzw. zu einem diesbezüglichen „Gedenkaufmarsch“.
08.01.13 — Flurweg / Krokusstraße — Neonazis sprühen die Internetadresse einer Neuköllner Neonazi-Seite, Parolen mit Bezug zur Bombardierung Dresdens 1945, rassistische Slogans, das Kürzel NPD und NS-Symbole.
08.01.13 — Neuköllnische Allee — Zum wiederholten Male durchsucht die Polizei das Gelände des „Reichsbürgers“ Daniel Schwartz. Es werden zentnerweise illegal in einem Luftschutzbunker gelagerte Sprengstoff-Chemikalien und große Mengen Feuerwerk beschlagnahmt. Der 39-Jährige reagiert nicht auf polizeiliche Aufforderungen, zu öffnen. Zuvor hatte er gedroht, sich mit allen verfügbaren Mitteln gegen Durchsuchungen zur Wehr zu setzen, die Beteiligten „dauerhaft aus dem Verkehr“ zu ziehen und den Stacheldraht unter Starkstrom zu setzen. Schwartz betrieb dort bis zum Verlust seiner Lizenz einen Handel mit Technik für Feuerwerk, Chemie und Sprengungen. Bereits zwei mal durchsuchte die Polizei das Gelände im Jahr 2012 (s. Einträge 25.04.12 und 10.07.12). Die extrem rechten „Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik und das Grundgesetz nicht an, am Eingang des Geländes hängt ein Schild: „Republik Freies Deutschland Hoheitsgebiet“. Aus diesem Spektrum sind wiederholt rassistische und antisemitische Drohungen bekannt geworden. (Siehe u.a. Eintrag 10.02.12)
12.01.13 — Magdeburg — Etwa 15 Berliner Neonazis nehmen an einem Aufmarsch teil. Mehrere Neuköllner um den Neonazi Sebastian Thom tragen ein Transparent der „Freien Nationalisten Rudow“.
15.01.13 — Hertzbergstraße — In einem Treppenhaus werden Hakenkreuze geschmiert.
17.01.13 — Kanalstraße — Neonazis sprühen einen Schriftzug gegen eine Asylunterkunft und das Kürzel NPD.
17.01.13 — U-Bhf. Rudow — Ein Betrunkener beleidigt Polizisten und zeigt den Hitlergruß.
17.01.13 — Joachim-Gottschalk-Weg — In die Motorhaube eines PKW wird ein Hakenkreuz geritzt.
05.02.13 — Britzer Damm — In einem Hausflur werden Hakenkreuze und rechte Parolen geschmiert.
06.02.13 — Süd-Neukölln — Neonazis sprühen vereinzelt Parolen mit Bezug zum Aufmarsch am 13.02. in Dresden.
07.02.13 — Wildhüterweg — Auf einem Spielplatz werden Hakenkreuze geschmiert.
08.02.13 — Süd-Neukölln — Neonazis verteilen in Neukölln, Lichtenberg und Treptow in einzelne Briefkästen Flugblätter mit Bezug zum Aufmarsch am 13.02. in Dresden.
08.02.13 — Lipschitzallee — Es werden mehrere Schriftzüge mit Bezug zum NS-Kriegsverbrecher Rudolf Hess gesprüht.
09.02.13 — Süd-Neukölln — Neonazis führen einen Infostand mit Bezug zum Aufmarsch am 13.02. in Dresden durch, verteilen Flugblätter und legen ein Transparent der „Freien Nationalisten“ aus.
12.02.13 — Neukölln — Neonazis stellen an mehreren Stellen in Neukölln, Marzahn-Hellersdorf, Treptow und Tempelhof Holzkreuze auf. Die Beschriftungen stellen einen Bezug zum Aufmarsch am 13.02. in Dresden her.
12.02.13 — Berlin — Die Polizei führt in Berlin insgesamt elf Razzien gegen neun beschuldigte Neonazis durch. Durchsucht wird u.a. die Wohnung des Neuköllner NPDler Julian Beyer wegen mehrfacher Angriffe auf ein Wohnhaus in der Neuköllner Hufeisensiedlung (Siehe Einträge 08./09.10.12, 17./18.07.12, 03./04.06.12, 13.09.11 und 19.11.11).
13.02.13 — Dresden — Etwa 60 Berliner und Brandenburger Neonazis nehmen an einem Aufmarsch in Dresden teil. Unter ihnen auch Neuköllner Neonazis, so z.B. Dennis Kittler und Sebastian Thom, der organisatorisch eingebunden ist. Auf einem Neuköllner Wochenmarkt verteilen Neonazis Flugblätter mit Bezug zu dem paralell in Dresden stattfindenden Aufmarsch.
14.02.13 — Rudow — Neonazis hängen vereinzelt Plakate mit Bezug zum Aufmarsch am 13.02. in Dresden auf. Zudem werden an mehreren Orten menschengroße Puppen ausgelegt, sie sind mit denselben Plakaten behängt.
15.02.13 — Werbellinstraße — Eine Hauswand wird mit einem Hakenkreuz beschmiert.
16.02.13 — Gemeinschaftshaus Gropiusstadt — Etwa 65 Neonazis aus Berlin und Brandenburg nehmen an einer rassistischen Saalveranstaltung der Berliner NPD im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt teil. Unter den Teilnehmenden sind auch zahlreiche Neuköllner Neonazis u.a. der kürzlich verurteilte Sebastian Thom, Jill Glaser, Jan Sturm, Gordon-Bodo Dreisch und Dennis Kittler. Die Veranstaltung wird von starken Protesten begleitet. Auch im Saal gibt es Proteste von Antifaschist:innen. NPD-Ordner bedrängen wiederholt die Neonazi-Gegner:innen und versuchen Fotojournalist:innen an ihrer Arbeit zu hindern.
20.02.13 — Späthstraße/Haarlemer Straße — Neun Neonazis halten eine Kundgebung ab. Sie führen ein Transparent gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft mit sich.
20.02.13 — Petunienweg — Ein Hakenkreuz wird geschmiert.
22.02.13 — Löwensteinring — Es werden mehrere Schriftzüge mit Bezug zum NS-Kriegsverbrecher Rudolf Hess gesprüht.
23.02.13 — Koppelweg — Mehrere Neonazis führen ein „Heldengedenken“ mit Fackeln und Fahnen auf dem „Alten Britzer Friedhof“ an einem „Gefallenendenkmal“ durch. Gedacht wird u.a. Horst Wessel, der im NS als Märtyrer verehrt wurde. Nach einer Schussverletzung hatten seine SA-„Kameraden“ die Behandlung durch einen jüdischen Arzt abgelehnt. Wessel starb Tage später an einer Blutvergiftung.
25.02.13 — Krokusstraße — Neonazis kleben NPD-Plakate mit Bezug zu einem Aufmarsch in Dresden.
26.02.13 — Alt-Britz — Neonazis verkleben etwa 250 NPD-Aufkleber.
26.02.13 — Rudower Straße — Neonazis sprühen eine Parole, die sich auf den NS-Kriegsverbrecher Rudolf Hess bezieht.
02.03.13 — Prierosser Straße — Neonazis sprühen eine Parole mit Bezug zur Bombardierung Dresdens 1945.
03.03.13 — Johannisthal — Eine Person, die Neonazi-Aufkleber entfernt, wird von dem Neuköllner NPD’ler Julian Beyer bedroht und verfolgt.
03.03.13 — Bus 171 — Ein Mann wird von einem anderen Fahrgast rassistisch beleidigt und auf den Kopf und ins Gesicht geschlagen. Als die Polizei kommt, wird der Geschädigte von einem der Polizisten als Täter behandelt, obwohl er sichtbare Verletzungen im Gesicht hat.
04.03.13 — Emser Straße — Eine Wohnungstür, auf der Aufkleber gegen Rechts kleben, wird mit einem Hakenkreuz beschmiert.
07.03.13 — Ortolanweg — Es werden mehrere Aufkleber der NPD-Neukölln entdeckt und entfernt.
08.03.13 — Lieselotte-Berger-Straße — Neonazis sprühen einen Schriftzug mit Bezug zur Bombardierung Dresdens 1945.
08.03.13 — Ursulinenstraße — Neonazis kleben NPD- und andere rechte Aufkleber.
10.03.13 — U-Bhf Hermannplatz — Mehrere Männer singen morgens früh auf dem Bahnsteig das antisemitische „U-Bahn-Lied“.
18.03.13 — Warthestraße — In einen Briefkasten wird ein Hakenkreuz und ein Davidstern geritzt.
19.03.13 — Emser Str. — Zwei Schülerinnen werden von einem 14-jährigen Mitschüler rassistisch beleidigt, geschlagen und getreten.
27.03.13 — Johannisthaler Chaussee — In einem Treppenhaus werden Hakenkreuze geschmiert.
27.03.13 — Rufacher Weg — Im Briefkasten eines Wohnhauses wird ein Zettel mit der Aufschrift „Ausländer raus“ entdeckt.
30.03.13 — Flughafenstr. — Drei Männer werden aus einer Personengruppe von fünf Männern heraus transfeindlich beleidigt. Ein Mann wird mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen und getreten.
09.04.13 — Hermannplatz — Eine Person wird rassistisch beleidigt.
Datum — Hufeisensiedlung — Ein Unbekannter klingelt an einer Wohnungstür, wirft der öffnenden Person, die sich gegen Rechts engagiert, antifaschistsche Aufkleber entgegen und bedroht sie.
23.04.13 — Massantebrücke — Neonazis sprühen mehrfach die die Webdadresse der „Freien Kräfte Berlin Neukölln“.
25.04.13 — Sportanlage Stubenrauchstraße — Bei dem Berlin-Liga-Spiel zwischen dem TSV Rudow 1888 und Tennis Borussia befinden sich unter den Rudow-Fans die Neonazis Sebastian Thom, Julian Beyer, Jill Glaser, Thomas Schirmer und einzelne rechte Hools aus dem Umfeld der „Buckower Szene“. Zuvor hatten Neonazis im Internet mobilisiert zu dem Spiel zu kommen, da sie beim TSV eine Rechte Fanszene etablieren wollen und Tennis Borussia als linker Verein gilt. Auch der TSV-Trainer aus dem Jugendbereich Steve Meißner verstand sich mit den anwesenden Neonazis augenscheinlich sehr gut. Im Verlauf des Spiels waren dann aus diesem Rudower „Fanblock“ schwulenfeindliche Parolen wie „Jetzt oder nie – Homophobie – lilaweiß ist schwul“ zu hören. In der Vergangenheit war es bei Spielen zwischen den beiden Vereinen bereits mehrfach zu rechten Vorfällen gekommen (siehe Chronik-Einträge 30.10.11 und 22.04.12)
26.04.13 — Treptower Brücke — Neonazis übersprühen linke Slogans und hinterlassen „FKBN“-Schmierereien („Freie Kräfte Berlin-Neukölln“).
01.05.13 — Schöneweide — Etwa 400 Neonazis führen einen Aufmarsch durch. Die meisten von ihnen sind aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen angereist. Mehrere Neuköllner Neonazis beteiligen sich an dem Aufmarsch (u.a. Julian Beyer, David Gallien, Jan Sturm, Thomas Breit, Susanne Grahn, Christian Stein und Harald Bankel), einige übernehmen organisatorische Aufgaben, z.B. als Ordner (u.a. Sebastian Thom, Jill-Pierre Glaser, Roman Kische und Dennis Kittler).
04.05.13 — Mariendorfer Damm — Ein Betrunkener rief mehrfach NS-Parolen.
04.05.13 — U-Bhf Rudow — Ca. fünf Neonazis der „JN Neukölln“ führen einen Infostand durch.
11.05.13 — Saalestraße — An eine Haustür wird der Schriftzug „Ausländer raus“ geschmiert.
11.05.13 — U-Bhf. Johannisthaler Chaussee — Neonazis der „JN Neukölln“ führen einen Infostand durch.
15.05.13 — Ederstr. — Die Polizei durchsucht die Wohnung eines 25-jährigen, weil er auf sozialen Netzwerken – u.a. Facebook – antisemitische bzw. nationalsozialistische Propaganda verbreitete.
31.05.13 — Delbrückstraße — Eine Person wird homofeindlich beleidigt.
30./31.05.13 — Ziegrastraße — Drei Personen werden von vier Unbekannten rassistisch beleidigt und mit einer Flasche beworfen. Dem Wurf können sie glücklicherweise ausweichen.
04.06.13 — Onkel-Bräsig-Str. — Bei einer antifaschistischen Veranstaltung in der Fritz-Karsen-Schule versuchen sechs Neonazis zu stören, werden jedoch weggeschickt. Unter ihnen ist Sebastian Thom.
07.06.13 — Selchower Straße — Es werden rechte Parolen und NS-Symbole geschmiert.
11.06.13 — Karl-Marx-Straße — Ein Mann zeigt den Hitlergruß.
11.06.13 — U-Bhf. Britz-Süd — Zehn Neonazis der NPD führen einen Infostand durch und zeigen ein rassistisches Transparent. Anwesend sind u.a. die Neonazis Sebastian Thom, Christian Stein, Steve Hennig, Dennis Kittler, Roman Kische und Uwe Dreisch. Es gibt Gegenproteste.
15.06.13 — Britz — Die rechte Partei „Die Republikaner“ führt einen Infostand durch.
20.06.13 — Sonnenallee — In einem Hausflur wird ein Hakenkreuz geschmiert.
22.06.13 — Rudow — Die rechte Partei „Die Republikaner“ führt einen Infostand durch.
23.06.13 — Richardplatz — In einem Hausflur werden Hakenkreuze geschmiert.
26.06.13 — Aronsstraße — In einem Hausflur wird ein Hakenkreuz geschmiert.
27.06.13 — Löwensteinring — Es wird eine rassistische Parole geschmiert.
01.07.13 — Grenzallee — Eine Person wird rassistisch und mit NS-Parolen beleidigt.
07.07.13 — Volkspark Hasenheide — Ein Mann äußert sich antisemitisch.
07.07.13 — Elbestr. — In einem Haus werden im Treppenhaus und an Wohnungstüren im Erdgeschoß mehrere rassistische Parolen gesprüht.
11.07.13 — Richardplatz / Umgebung — Neonazis kleben Plakate der NPD mit rassistischem Inhalt.
13.07.13 — Hermannbrücke — Ein Mann zeigt den Hitlergruß und ruft NS-Parolen.
15.07.13 — U-Bhf. Hermannplatz — Im Fahrstuhl werden eine islamfeindliche Parole und ein Hakenkreuz geschmiert.
19.07.13 — Zimmererweg — An einer Bushaltestelle werden ein Hakenkreuz und rechte Parolen geschmiert.
23.07.13 — Sonnenallee — An einer Bushaltestelle werden Hakenkreuze geschmiert.
23.07.13 — Fritz-Erler Allee / Löwensteinring — Knapp zehn Neonazis führen eine von der NPD angemeldete Kundgebung durch. Bei der „Mahnwache“, die unter einem rassistischen Motto steht, zeigen sie Banner und verteilen Flugblätter. Mit dabei u.a. die Neuköllner Sebastian Thom (NPD) und Jan Sturm (NPD, Redner).
Anfang August 2013 — Mariendorfer Weg — Rund um das Frauenklinikum werden NPD-Aufkleber geklebt und mehrere Hakenkreuze und der Spruch „Islam Raus“ (die „S“ als Sigrunen) gesprüht.
06.08.13 — Lipschitzallee — Es werden islamfeindliche Parolen und NS-Symbole geschmiert.
08.08.13 — Mainzer Straße — Eine Person beleidigt einen Mitarbeiter des Jobcenter mit rechten Parolen und zeigt den Hitlergruß.
09.08.13 — Tempelhofer Weg — In einer Wohnung wird rechte Musik abgespielt.
14.08.13 — Alt-Rudow — Auf ein Wahlplakat wird ein Hakenkreuz geschmiert.
22.08.13 — Rütlistraße — Es wird ein Hakenkreuz und das Wort „Hitler“ geschmiert.
24.08.13 — KGA Britzer Wiesen — Es kommt zu einer homofeindlichen Beleidigung.
24.08.13 — Hellersdorf — Etwa 100 Neonazis nehmen an einer NPD Kundgebung teil, die sich gegen eine Flüchtlingsunterkunft richtet. Unter ihnen mehrere Neuköllner Neonazis, u.a. Jan Sturm und Sebstian Thom. Später am Abend demonstieren etwa 50 von ihnen spontan durch Lichtenberg, Thom u.a. sind wieder mit dabei.
25.08.13 — Neudecker Weg — Eine 28-Jährige wird von einem unbekannt gebliebenen Rassisten rassistisch beleidigt und mit der Hand ins Gesicht geschlagen.
31.08.13 — Rhodeländer Weg — Neonazis verteilen Flugblätter und kleben Aufkleber in der Umgebung des Rhodeländer Weg.
31.08.13 — Rudow — Die rechte Partei „Die Republikaner“ führt einen Infostand durch.
31.08.13 — Johannisthaler Chaussee — Eine Person wird rassistisch beleidigt.
02.09.13 — Boddinstraße — Ein Mann zeigt den Hitlergruß.
03.09.13 — Alt-Rudow — Vor einer Veranstaltung des SPD-Kanzler-Kandidat Per Steinbrück in der „Alten Dorfschule“ führen ca. zehn Neonazis eine Kundgebung durch. Unter den Teilnehmern: Christian Bentz, Sebastian Thom, David Gudra, und weitere Neonazis u.a. aus Neukölln. Jan Sturm und Ronny Zasowk treten als Redner auf.
04.09.13 — Grenzallee — An einer Bushaltestelle werden mehrere Hakenkreuze geschmiert.
07.09.13 — Rudower Spinne — Sechs Neonazis führen einen Wahlkampfstand der NPD durch. Unter ihnen Sebastian Thom und David Gallien, im weiteren Umfeld bewegen sich außerdem Thomas Schirmer und Jana Michaelis.
08.09.13 — Oderstraße — Neonazis rufen aus einem Auto heraus NS-Parolen.
12.09.13 — Rudow, Britz, Gropiusstadt — Durchschnittlich fünf Neonazis der NPD führen insgesamt acht Wahlkampf-Kleinstkundgebungen durch. Station machten sie u.a. am U-Bhf. Britz-Süd, am U-Bhf. Lipschitzallee, in der Hufeisensiedlung, am Selgenauer Weg/Neudecker Weg und an der Parchimer Allee. Redner waren Sebastian Schmidtke, Udo Voigt und der Neuköllner Jan Sturm. Sie rufen Parolen durch das Mikofon, zeigen rassistische Schilder und verteilen Flugblätter. Es gibt Gegenproteste.
13.09.13 — Neudecker Weg — In einem Haus werden NS-Symbole und NS-Parolen geschmiert.
20.09.13 — Flughafenstr. / Finowstr. — Die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland“ führt im Rahmen einer „Wahlkampf-Kundgebungstour“ durch Berlin zwei rassistische Kleinstkundgebungen in Neukölln durch. In der Finowstr. und in der Flughafenstr. stehen ca. sechs Personen mit Schildern und Lautsprecherwagen vor islamischen Einrichtungen. Es gibt Gegenproteste.
21.09.13 — Alt-Rudow — Neonazis führen einen nicht angemeldeten Wahlkampfstand der NPD durch. Von Polizisten darauf angesprochen, beleidigt Jan Sturm (NPD-Kreisvorstand Neukölln) diese.
22.09.13 — Neukölln — Bei der Bundestagswahl erlangt die NPD im Bezirk 1,9% der Zweitstimmen (2.630 Stimmen). Den höchsten Zweitstimmenanteil erringt die NPD in einem Wahllokal am Zwickauer Damm (6,8%). Der Neuköllner Bundestagsdirektkandidat der NPD Jan Sturm bekommt 2,2% der Erststimmen (3.096 Stimmen). Das höchste Ergebnis bekommt Jan Sturm mit 6,6 % ebenfalls in einem Wahllokal am Zwickauer Damm. In den südlichen Stadtteilen Rudow, Britz und Buckow war der Stimmenanteil der NPD höher als im Neuköllner Norden. Im Laufe des Wahlkampfes führte die NPD beinahe jedes Wochenende einen Infostand im südlichen Neukölln durch. Im südlichen Teil des Bezirks war sie relativ stark mit Kleinplakaten präsent, im Norden Neuköllns tauchten wenige, bzw. keine (innerer S-Bahnring) Wahlpalakte auf. Die nationalchauvinistische Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) bekommt im Neukölln 4,2% (5.790 Stimmen) der Zweitstimmen, ihr höchstes Ergebnis erringt sie mit 10,6% in einem Wahllokal An den Achterhöfen in Buckow. Ihr Neuköllner Direktkandidat Sari-Christoph Saleh erlangte 3,0% (4.139 Stimmen) der Erststimmen. Im Wahlkampf war sie mit einer großen Anzahl an Plakaten in sämtlichen Teilen Neuköllns, vor allem jedoch in den südlicheren Stadtteilen präsent. Die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland“ bekommt in Neukölln 0,3% der Zweitstimmen (453 Stimmen). Ihren Wahlkampf bestritt sie in Neukölln mit zwei Kleinstkundgebungen am 20. September und vereinzelt Plakaten. Die „Republikaner“ bekommen 0,2% (214 Stimmen) der Zweitstimmen. Ihren Neuköllner Wahlkampf führten sie mit Plaktieraktionen in einzelnen Straßen, Flugblättern und drei Infoständen (15. und 22. Juni zur Unterstzützungsunterschriftensammlung und 31. August in Rudow).
01.10.13 — U-Bhf. Hermannplatz — Ein Mann zeigt gegenüber Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes den Hitlergruß.
02.10.13 — Anzengruberstraße — Eine Person wird homofeindlich beleidigt und mit einem Messer bedroht.
03.10.13 — Hasenheide — Eine Person wird aus homofeindlich Motiven geschlagen. Am Boden liegend wird ihm gegen den Kopf getreten.
04.10.13 — Lipschitzallee — In einem Fahrstuhl werden NS-Symbole geschmiert.
13.10.13 — Sonnenallee — Eine Person wird homofeindlich beleidigt und mehrfach geschlagen.
21.10.13 — Bruno-Taut-Ring — Eine Person wird homofeindlich beleidigt, geschlagen und getreten.
23.10.13 — Lipschitzallee — In einem Treppenhaus wird ein Hakenkreuz geschmiert.
23.10.13 — Buckower Damm — Kinder sprühen Hakenkreuze an einen Supermarkt.
23.10.13 — Columbiadamm — Der Briefkasten der Sehitlik-Moschee wird aufgebrochen, zerstört und samt der Post auf dem Boden verteilt.
26.10.13 — Körnerpark — Eine Person zeigt den Hitlergruß und ruft NS-Parolen.
26.10.13 — Joachim-Gottschalk-Weg — Ein 59-Jähriger und sein 20-Jährige Sohn bewerfen von ihrem Balkon aus eine Gruppe Kinder mit Böllern und rufen laut Polizei „volksverhetzende Beleidigungen“ in Richtung der Kinder. Die Kinder bleiben unverletzt, die Polizei beschlagnahmt weitere Pyrotechnik bei den Tätern.
28.10.13 — Ulrich-von-Hasssell-Weg — An einen Kindergarten wird ein Hakenkreuz geschmiert.
29.10.13 — Buschkrugallee — Ein Neonazi wird beim verkleben von Aufklebern und Plakaten, die für die NPD und die „Freien Kräfte Berlin-Neukölln“ werben, von der Polizei kontrolliert.
29.10.13 — Grenzallee — An einen Jugendhilfeverein wird ein Hakenkreuz an den Briefkasten geschmiert.
29.10.13 — Buckower Damm — An eine Bushaltestelle werden Hakenkreuze geschmiert.
31.10.13 — Buckower Damm — An eine Bushaltestelle werden Hakenkreuze geschmiert.
03.11.13 — Wissmannstraße — Eine Person wird mit den Worten „Geh zurück nach Hause!“ rassistisch beleidigt.
03.11.13 — Sportanlage Stubenrauchstraße — Bei dem Berlin-Liga-Spiel zwischen dem TSV Rudow 1888 und Tennis Borussia befinden sich unter den Rudow-Fans mehrere Neuköllner Neonazis. Unter ihnen Sebastian Thom, Christian Stein, Thomas Schirmer u.a. und mehrere rechte Hools aus Rudow und Buckow. Julian Beyer und drei weitere versuchen, sich in den Gäste-Block zu schummeln, werden jedoch daran gehindert und müssen die Sportanlage anschließend nach einer Polizeikontrolle komplett verlassen. Anwesende Neonazis entrollen ein Transparent mit Gewaltdrohungen gegen die Gästefans. Thomas Schirmer, der für eine TSV Rudow 1888-Facebook-Fanpage verantwortlich ist, hatte im Vorfeld des Spiels versucht über diese Seite berlinweit Neonazis zu dem Spiel zu mobilisieren. Während des Spiels fotografiert er u.a. gezielt die Gästefans. Die Begegnung hat eine besondere Brisanz, da Neonazis beim TSV seit längerem eine Rechte Fanszene etablieren wollen und Tennis Borussia als antifaschistischer Verein gilt. In der Vergangenheit war es bei Spielen zwischen den beiden Vereinen bereits mehrfach zu rechten Vorfällen gekommen (siehe Chronik-Einträge 30.10.11, 22.04.12 und 25.04.13)
03.11.13 — Wissmannstraße — Eine 47-Jährige wird von einer Frau rassistisch beleidigt.
05.11.13 — Ulrich-von-Hasssell-Weg — Es wird ein Hakenkreuz geschmiert.
08.11.13 — Britz — Etwa 15 Neonazis nehmen an einer Veranstaltung der NPD im Restaurant „Roseneck“ teil. Der Berliner Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke tritt als Redner auf. Im „Roseneck“ trafen sich ebenso, von Mitte 2009 bis Mitte 2013, regelmäßig die rechten „Reichsbürger“.
08.11.13 — Kienitzer Straße — In die Motorhaube eines PKW wird ein Hakenkreuz geritzt und die Reifen werden zerstochen.
09.11.13 — Seidelbastweg — An einer Bushaltestelle wird ein Hakenkreuz geschmiert.
09.11.13 — Britz — Neonazis verteilen nach eigenen Angaben Flugblätter.
13.11.13 — Aronsstraße — In einem Treppenhaus wird ein Hakenkreuz geschmiert.
13.11.13 — Flughafenstraße — Es werden NS-Symbole geschmiert.
15.11.13 — Tellstraße — Es werden mehrere Hakenkreuze in eine Wohnungstür geritzt.
15.11.13 — Künnekeweg — Es werden mehrere Hakenkreuze und Parolen geschmiert.
16.11.13 — Rudower Straße — Drei Neonazis verteilen nach eigenen Angaben Flugblätter an einem Infostand. Dieser befindet sich in unmittelbarer Nähe des Tatortes der Ermordung von Burak B. (siehe Chronik-Eintrag vom 04./05.04.12)
19.11.13 — Karlsgartenstraße — Es werden mehrere NS-Symbole geschmiert.
21.11.13 — U-Bhf Rudow — Neonazis verteilen Flugblätter.
23.11.13 — Schöneweide / Rudow — Etwa 130 Neonazis aus Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen führen einen Aufmarsch für „nationale Räume“, gegen Flüchtlinge und „linke Gewalt“ durch. Sie ziehen vom S-Bhf. Schöneweide über die Massantebrücke, Stubenrauchstr., Ehrenpreisweg, Alt-Rudow zum U-Bhf. Rudow. Dabei sind auch einige aus dem Umfeld Neuköllner Neonazis, u.a. Sebastian Thom, Dennis Kittler, Roman Kische, Julian Beyer, David Gallien, Christian Stein, Harald Bankel. Es gibt Gegenproteste. Am Vormittag verteilen drei Neonazis in Alt-Rudow an einem Infostand Flugblätter, die zu der Demonstration aufrufen.
26.11.13 — Johannisthaler Chaussee — In einem Treppenhaus der Gropiuspassagen werden Hakenkreuze geschmiert.
28.11.13 — Gutschmidtstraße — An ein Schild wird ein NS-Symbol geschmiert.
30.11.13 — U-Bahnhof Boddinstr. — Ein 28-jähriger Mann und sein Freund werden auf dem U-Bahnhof von vier unbekannten Männern homofeindlich beleidigt und bespuckt. Die Täter flüchten bevor die Polizei eintrifft. (Quelle: Maneo-Bericht 2013)
30.11.13 — S-Bhf Neukölln — Vier Neonazis aus Borkum rufen in der S-Bahn neonazistische Parolen. Unter anderem skandieren sie das antisemitische „U-Bahn-Lied“.
05.12.13 — Onkel-Bräsig-Straße — An eine Schule werden Hakenkreuze und NS-Parolen geschmiert.
07.12.13 — Otto-Wels-Ring — An eine Wohnungstür wird ein Hakenkreuz geschmiert.
13.12.13 — Feuchtwanger Straße — Fünf Briefkästen, die nicht deutsch klingende Namen tragen, werden mit Hakenkreuzen beschmiert.
21.12.13 — Kranoldstraße — Es werden mehrere Hakenkreuze geschmiert.
22.12.13 — S-Bhf. Neukölln — Eine Person zeigt mehrfach den Hitlergruß und ruft NS-Parolen.
23.12.13 — Neckarstraße — Eine Person zeigt mehrfach den Hitlergruß und und ruft NS-Parolen.
24.12.13 — Muschelkalkweg — Eine Person wird rassistisch beleidigt.
25.12.13 — Stuttgarter Straße — In eine Motorhaube wird ein Hakenkreuz geritzt.
27.12.13 — Wildenbruchstraße/Harzer Straße — Neonazis klebten NPD-Aufkleber.
31.12.13 — Männertreuweg — In den Raureif einer Windschutzscheibe wird ein Hakenkreuz gekratzt.
31.12.13 — Minzeweg — Ein Gartenzaun wird mit drei Hakenkreuzen beschmiert.
2013 — Neukölln — Im Verlaufe des Jahres 2013 führt die NPD phasenweise beinahe jedes Wochenende einen Infostand im südlichen Neukölln durch. Ab dem 04.Mai bis zum Ende des Bundestagswahlkampfes (21.September) stehen die Neuköllner Neonazis jeden Samstag an einem öffentlichen Platz in den Stadtteilen Britz, Buckow und Rudow. Insgesamt sind es etwa 25 Stände. Nach den Wahlen Ende September lassen die Aktivitäten stark nach, es gibt noch vereinzelt Stände der JN, was jedoch personell nahezu identisch ist. An der Betreuung der meist etwa zwei Stunden dauernden Stände, beteiligten sich durchschnittlich vier bis fünf Neonazis. Unter ihnen neben anderen Berliner NPD-Kadern Jan Sturm und Sebastian Thom.
2014
05.01.14 — Treptower Brücke — Neonazis sprühen ein NS-Symbol und rassistische Parolen und kleben rassistische NPD-Sticker. (Quelle: Antifa)
09.01.14 — Neuköllnische Allee — Neonazis schmieren an einen Stromkasten und an ein Schild Hakenkreuze. (Quelle: Antifa)
09.01.14 — Dammweg/ Sonnenallee — Neonazis kleben NPD-Aufkleber. (Quelle: Antifa)
20./21.01.14 — Hufeisensiedlung — Neonazis kratzen ein Hakenkreuz und den Schriftzug „Vergase Juden“ in in den Schnee auf einem Auto. Die Familie, der die Neonazis das Auto zuordnen, wurde schon mehrfach Ziel von Angriffen (Siehe Einträge 08./09.10.12, 17./18.07.12, 03./04.06.12, 13.09.11 und 19.11.11). (Quelle: „Hufeisern gegen Rechts“)
28.01.14 — Britz — Neonazis der NPD verteilen nach eigenen Angaben Flugblätter gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft. (Quelle: Internet)
31.01.14 — Neuköllnische Allee — Neonazis sprühen eine geschichtsrevisionistische Parole mit Bezug zum 69.Jahrestag der Alliierten Luftangriffe auf Dresden. (Quelle: Antifa)
31.01.14 — Treptower Brücke / Harzer Str — Neonazis sprühen ein NS-Symbol an der Brücke und unterzeichnen mit „NS Terrorcrew“. Auch in der Harzer Str. kleben sie einzelne Aufkleber und sprühen einen rassistischen Slogan. (Quelle: Antifa)
07.02.14 — Süd-Neukölln — Neonazis der NPD haben in den vergangenen Tagen in mehreren Straßen neonazistische, rassistische Sprühereien angebracht und z.T. mit „NPD“ unterschrieben. (Quelle: Antifa)
08.02.14 — Britz — Neonazis verteilen Flugblätter in Hausbriefkästen und an einem NPD-Infostand am U-Bhf. Britz-Süd. Thema ist die Bombardierung Dresdens 1945. Außerdem hängen sie Transparente mit gleichem Bezug an die Ernst-Keller-Brücke und an einen Balkon am Kirschnerweg. (Quelle: Antifa)
13.02.14 — Süd-Neukölln — In den vergangenen drei Tagen kleben Neonazis vereinzelt Plakate in der Parchimer Allee, hängen an einem Straßenschild in der Fritz-Erler-Allee/Grüner Weg ein Kreuz aus Holzlatten auf und legen an den U-Bahnhöfen Britz-Süd und Parchimer Allee menschengroße, beschriftete Puppen ab. Um den U-Bhf. Wutzkyallee und an einem „Gefallenendenkmal“ auf dem „Alten Friedhof“ in der Köpenicker Str. legen sie Pappschilder ab. Thema dieser „Aktionen“ ist immer die Bombardierung Dresdens 1945. (Quelle: Antifa)
15.02.14 — Johannisthaler Chaussee — Neonazis verteilen auf dem Gehweg vor den Gropiuspassagen Papierschnipsel mit neonazistischen Beschriftungen. (Quelle: Antifa)
24.02.14 — Späthstraße — Ein 51-Jähriger greift eine Transsexuelle an, schlägt sie, tritt ihr am Boden liegend mehrfach ins Gesicht und beleidigt sie homofeindlich. Ihre Mutter beleidigt er rassistisch. Unterstützt wird der Täter von einer 63-jährigen Frau, die ihm bei der Flucht hilft und die Verletzte ebenfalls homofeindlich beleidigt. Die Angegriffene muss aufgrund ihrer Gesichtsverletzungen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Einen Tag später nimmt die Polizei die beiden Täter:innen in einer Laube in der Kleingartenkolonie im Stelzenweg in Britz fest. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
26.02.14 — Rathaus Neukölln — Zwölf Neonazis der NPD führen eine kurze Kundgebung duch, die sich gegen ein Mitglied der zeitgleich tagenden Bezirksverordnetenversammlung richtet. Unter den Neonazis befinden sich auch die Neuköllner Jan Sturm und Sebastian Thom. Etwa 350 Menschen demonstrieren gegen die vorzeitig beendete Kundgebung. Die Neonazis ziehen sich unter Tomaten- und Eierwürfen zurück. (Quelle: Antifa)
01.03.14 — Neue Späthstraße / Berlin — 16 Neonazis machen an drei Orten in Berlin kurze Kundgebungen mit einem LKW, der mit NPD-Werbung und rassistischen Parolen beschriftet ist. In der Neuköllner Neuen Späthstraße – wie auch in der Bismarckstraße in Charlottenburg und in der Scharnweberstr- in Reinickendorf – richten sie sich gegen eine Unterkunft für Flüchtlinge. In der Kreuzberger Wilhelmstraße wenden sie sich gegen die nahegelegene SPD-Parteizentrale. Unter den Neonazis befindet sich der Neuköllner Jan Sturm. Bis zu 250 Menschen demonstieren mit Plakaten, Transparenten und Trillerpfeifen gegen die Nonazis. (Quelle: Antifa)
05.03.14 — Neue Späthstraße — Sieben Neonazis der NPD führen eine Kundgebung gegen eine neu eröffnete Flüchtlingunterkunft durch. Sie zeigen rassistische Plakate und Transparente und rufen rassitistische Parolen. Unter ihnen die Neuköllner NPDler Jan Sturm und Sebastian Thom. 100 Menschen nehmen an Gegenprotesten teil. (Quelle: Antifa)
08.03.14 — Tellstraße — Der Betreiber eines Lokals wird aus einer Gruppe von vier Männern heraus rassistisch beleidigt und angegriffen. Von einem der Männer wird er zudem mit einem Messer bedroht, aber nicht verletzt. ((Quelle: ReachOut Berlin)
14./15.03.14 — Hermannstr. / Boddinstr. — Aus einer Personengruppe heraus werden vor der Kneipe „Alptraum II“ antisemitische Parolen gerufen und der Hitlergruß gezeigt. Zwei Personen aus der Gruppe verletzen einen Zeugen durch Schläge und Tritte leicht, die Polizei nimmt einen der Täter fest. (Quelle: Polizei, Pressestelle / Antifa)
15.03.14 — U-Bhf Johannisthaler Chaussee — Sechs Neonazis führen einen NPD-Infostand durch. Mit dabei Sebastian Thom. (Quelle: Antifa)
21.03.14 — Alt-Rudow — Acht Neonazis führen einen NPD-Infostand durch. Mit dabei Udo Voigt (NPD-Kandidat zur Europawahl), Sebastian Schmidtke (Landesvorsitzender der NPD) und Sebastian Thom. (Quelle: Antifa)
27./28.03.14 — Blaschkoallee / Riesestraße — Der Turm auf dem Dach eines Hindu-Tempel wird von Unbekannten mit Schwarzer Farbe übergossen. Neonazis hatten in der Vergangenheit gegen den Tempel im Internet gehetzt und im Jahr 2008 demonstriert (siehe Einträge 23.08.08) (Quelle: Tagesspiegel)
29.03.14 — U-Bhf Wutzkyallee — Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch. (Quelle: Antifa)
05.04.14 — Buckower Damm / Johannisthaler Chaussee — Etwa vier Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch. (Quelle: Antifa)
12.04.14 — Rudower Straße — Etwa vier Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch. (Quelle: Antifa)
14.04.14 — Neuköllner Straße — Ein 54-Jähriger rempelt eine Frau, die an einer Bushaltestelle wartet, mehrmals an und beleidigt sie rassistisch. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
18.04.14 — Kottbusser Damm — Zwei Frauen werden aus einer dreiköpfigen Gruppe (23, 44 und 46 Jahre alt) heraus rassistisch beleidigt. außerdem werfen die Täter einen Stein in Richtung der Frauen, der sie jedoch verfehlt. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
19.04.14 — U-Bhf. Britz — Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch. (Quelle: Antifa)
26.04.14 — Marienfelder Chaussee — Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch. (Quelle: Antifa)
03.05.14 — Rudower Spinne — Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch. (Quelle: Antifa)
13.05.14 — Neukölln — Eigenen Angaben zufolge führt die NPD mehrere kleine Kundgebungen durch. Mit ca. acht TeilnehmerInnen machten sie Station im Frauenviertel in Rudow, in der Wutzkyallee, der Lipschitzallee, am U-Bhf Britz-Süd und an der Rudower Spinne. (Quelle: Internet)
17.05.14 — Britz-Süd — Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch. (Quelle: Antifa)
24.05.14 — Alt-Rudow / Köpenicker Str. — Mehrere Neonazis führen einen NPD-Infostand zur Europa-Wahl durch. (Quelle: Antifa)
April/Mai 2014 — Neukölln — Neben kleinen Infoständen an nahezu jedem Samstag im Wahlkampf (siehe Einträge der letzten Wochen), verteilt die NPD vor der Europa-Wahl in mehreren Straßenzügen Wahlwerbung in Hausbriefkästen und hängt Wahlplakate auf. Neonazis der „Freien Kräfte Neukölln“ verteilen hingegen in Gropuisstadt vereinzelt Zettel, auf denen zum Wahlboykott aufgerufen wird. (Quelle: Antifa / Internet)
14.06.14 — Wildenbruchstr. / Schandauer Str. — Vier Neonazis reißen an einem Cafe in der Wildenbruchstr. antirassistische Plakate von der Außenwand, schütten Bier gegen die Fenster und treten gegen die verschlossene Eingangstür. Später pöbeln sie Passant:innen rassistisch an, andere werden homofeindlich beleidigt. (Quelle: Antifa / Polizei, Pressestelle)
14.06.14 — Johannisthal — Mehrere Neuköllner Neonazis nehmen an einem Fußballturnier der Berliner Neonaziszene auf einem Bolzplatz am ehemaligen Flugplatz Johannisthal teil. (Quelle: Antifa)
Es wurden zwei scharfe Schusswaffen nebst mehr als 100 Schuss zugehöriger Munition sowie ein Schlagring beschlagnahmt. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
20.06.14 — Neukölln — Die Polizei durchsucht die Wohnung eines 56-jährigen Beschuldigten, welcher der „rechten Szene“ nahe stehen soll. Er hatte auf Facebook-Fotos mit Keltenkreuzen posiert.
26.06.14 — Rudower Spinne — Etwa ein Dutzend Neonazis und andere Deutschlandfans posieren anlässlich eines WM-Fußballspiels auf der Kreuzung mit Reichskriegsflagge und Deutschlandfahnen. (Quelle: Antifa)
27./28.06.14 — Neukölln — Etwa 30 Neonazis feieren in einer Kneipe eine „NPD-Wahlkampffeier“ und den 50. Geburtstag eines Neonazis. (Quelle: Antifa)
19.07.14 — Fritz-Reuter-Allee — Mehrere Neonazis werfen eine am Museum Neukölln aufgestellte Litfaßsäule zum Gedenken an Erich Mühsam um und rollen sie die Treppe in Richtung Hufeisenteich hinunter. Die Säule wird beschädigt. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
24.07.14 — Weisestr. — Ein 46-jähriger Mann wird von einem 63-jährigen antisemitisch beleidigt und zu Boden gestoßen. Der 46-Jährige vermutet, dass er aus homofeindlichen Motiven heraus angegriffen wurde. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
29.07.14 — Wildenbruchstraße — Ein Mann wird gegen 4 Uhr morgens von einem Unbekannten mit einem Gegenstand von hinten auf den Kopf geschlagen. Der 52-jährige trägt einen „Palästinenserschal“ und wird von dem Angreifer rassistisch beleidigt. Er erleidet eine Kopfplatzwunde, die in einem Krankenhaus behandelt weren muss. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
16.09.14 — Lahnstraße — An der Bushaltestelle Neuköllnische Brücke wird ein Leuchtwerbekasten mit Pflastersteinen eingeworfen um ein dahinter angebrachtes Plakat zu zerstören. Das Plakat, das u.a. einen Davidstern zeigt, ruft zu einer Kundgebung gegen „Judenhass“ auf. Ein antisemitischer Hintergrund kann angenommen werden. (Quelle: Antifa)
26.09.14 — Lichtenrader Straße — Ein Mann wird von einem 30-Jährigen in einer Wohnung rassistisch beleidigt und mehrfach mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen. Durch das Eingreifen einer anwesenden Frau kann der Angegriffene flüchten. Der Angreifer, der bereits die Verfolgung seines Opfers aufgenommen hat, wird von der Polizei festgenommen. Dabei wehrt er sich heftig und verletzt einen Polizisten. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
30.09.14 — Isarstraße — In der Umgebung werden Mobilisierungsflyer der „German Defence League“ für den „Tag der Patrioten“ am 3.10. auf dem Breitscheidplatz in Hausbriefkästen gesteckt. (Quelle: Bündnis Neukölln)
05.10.14 — Sportanlage Stubenrauchstraße — Bei dem Berlin-Liga-Spiel zwischen dem TSV Rudow 1888 und Tennis Borussia befinden sich unter den Rudow-Fans mehrere Neuköllner Neonazis. Unter ihnen Thomas Schirmer, Robert Hardege, Marcel Königsberger, Timo Lennig u.a. und mehrere rechte Hools aus Rudow und Buckow. Thomas Schirmer fotografiert während des Spiels u.a. gezielt die Gästefans. Nach dem Spiel kommt es zu einem angedeuteten Angriff auf TeBe-Fans durch Rudower Fans, an dem u.a. Timo Lenning beteiligt ist. Im Vorfeld des Spiels hatten Neonazis versucht, berlinweit Neonazis zu dem Spiel zu mobilisieren. Die Begegnung hat eine besondere Brisanz, da Neonazis beim TSV seit längerem eine rechte Fanszene etablieren wollen und Tennis Borussia als antifaschistischer Verein gilt. In der Vergangenheit war es bei Spielen zwischen den beiden Vereinen bereits mehrfach zu rechten Vorfällen gekommen (siehe Chronik-Einträge 03.11.13, 30.10.11, 22.04.12 und 25.04.13) (Quelle: Antifa)
26./27.12.14 — Köpenicker Straße — Neonazis zünden das Auto eines BVV-Verordneten an, der sich u.a. gegen Rechts engagiert. Zur gleichen Zeit wird das Auto eines Fotojournalisten in Treptow-Köpenick angezündet, gegen den Neonazis seit geraumer Zeit im Internet zur Gewalt aufrufen. (Quelle: Tagesspiegel, Polizei, Pressestelle)
2015
05.01.15 — Mitte — An einer rassistischen „Bürgerdemo“ gegen „Islamisierung“ und Flüchtlinge mit 300-400 Teilnehmenden nehmen mehrere Neonazis teil. Unter ihnen auch der Neuköllner NPDler Jan Sturm. (Quelle: Antifa)
12./13.01.15 — Britz — Neonazis sprühen Drohungen an das Wohnhaus einer Linken-Politikerin, die sich für die Unterstützung von Flüchtlingen im Stadtteil einsetzt. Zudem werden vereinzelt diffamierende Flugblätter in Briefkästen in der Umgebung gesteckt. (Quelle: Unterstützer_innennetzwerk für die Flüchtlingsunterkunft in der Späthstraße/ Hufeisern gegen Rechts)
16.01.15 — Kiehlufer — An einer Haustür in der Kiehluferstr. steht „Islam=Terror“ geschrieben. (Quelle: Amaro Foro e.V)
25.01.15 — Lohmühlenstraße — An einem Straßenschild an der Lohmühlenbrücke werden Hakenkreuze und SS Runen entdeckt und entfernt. (Quelle: Antifa)
27.02.15 — Gropiusstadt — Mehrere Neonazis verteilen rassistische Flugblätter der NPD. (Quelle: Antifa)
28.02.15 — Britz — Neonazis stecken rassistische Flugblätter der NPD in Briefkästen. Sie werden dabei von Mitgliedern des NPD-Kreisverband 3 (Tempelhof-Schöneberg/Steglitz-Zehlendorf) unterstützt. (Quelle: Antifa)
02.03.15 — U-Rathaus Neukölln — Ein Neonazi brüllt in der U-Bahn NS-Parolen und rassistische Beleidigungen bevor er in Begleitung eines weiteren Neonazis aussteigt. (Quelle: Antifa)
03.03.15 — U-Bhf. Grenzallee / Bhf. Neukölln — Ein 68-Jähriger wird in einem U-Bahnwagen auf Höhe des U-Bhf. Grenzallee von einem Unbekannten rassistisch beleidigt. Als er sich dies verbittet, tritt der Täter mehrfach auf ihn ein und schlägt ihm mit dem Griff einer Pistole auf den Kopf. Erst als Passant:innen am Bhf. Neukölln eingreifen, lässt der Täter ab und flüchtet. Der Angegriffene erleidet eine Platzwunde und wird von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
03.03.15 — Gradestraße (Britz) — In der Gradestraße, neben einem hinduistischen Tempel, wird auf einem Rollladen der gesprühte Zahlencode „88“ und etwas weiter auf einer Hauswand ein Hakenkreuz gefunden. (Quelle: Amaro Foro e.V/ Berliner Register)
21.03.15 — Alt-Rudow — C.a. 8 Neonazis der NPD aus mehreren Bezirken und dem angrenzenden Brandenburg führen gegenüber der Alten Dorfschule eine Kundgebung mit einem rassistischen Motto durch. Redner bei der Kundgebung ist der Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke. Das Ziel der Kundgebung eine zeitgleich stattfindende Aktion von zivilgesellschaftlichen Bündnissen im Rahmen des Internationalen Tages gegen Rassismus an der Rudower Spinne zu stören, wird nicht erreicht. Die antirassistische Kundgebung wird wie geplant durchgeführt und findet deutlich mehr Anklang. Die NPD-Anhänger ziehen in ihrem Kleinbus im Anschluss weiter nach Johannistal und Köpenick. (Quelle: Bündnis Neukölln/Antifa)
22.03.15 — Boddinstraße — Ein 22-jähriger Mann wird gegen 2:20 Uhr in der Boddinstraße von einem Unbekannten aus einer Gruppe heraus geschlagen. Der 22-Jährige und seine Begleiter haben die andere Gruppe angesprochen, weil eine Person die Jacke eines bei Neonazis beliebten Labels trägt. (Quelle: Reachout)
25.03.15 — Sonnenallee/Fuldastraße — Es wird ein Aufkleber mit einem Hakenkreuz gefunden und entfernt. (Quelle: Amaro Foro e.V/Berliner Register)
07.04.15 — Facebookseite NPD-Neukölln — Am Vortag einer antifaschistischen Infoveranstaltung im Anton-Schmaus-Haus veröffentlicht die Neuköllner NPD auf ihrer Facebookseite ein Foto, das einen der Referierenden zeigen soll zusammen mit dessen vermeintlichen Klarnamen, sowie weitere persönliche Informationen. Der Beitrag wird begleitet von diffamierenden Äußerungen. Der Beitrag wird wenig später gelöscht. (Quelle: Facebook)
10.04.15 — Silbersteinstraße — Eine Mieterin eines Mehrfamilienhauses wird im Treppenhaus von einer Nachbarin antisemitisch beleidigt und ins Gesicht gespuckt. Es ist in der Vergangenheit bereits zu ähnlichen Vorfällen gekommen. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
11.04.15 — Gropiusstadt — Mehrere Neonazis der NPD verteilen Flugblätter an Passant:innen. r (Quelle: Antifa)
11.04.15 — Neuköllner Straße — In einer Grünanlage wird ein rassistisches Graffiti gefunden und übersprüht. Die übersprühende Person wird von einem Passanten beschimpft und ihr wurde mit einer Strafanzeige gedroht. (Quelle: www.hassvernichtet.de/ Berliner Register)
12.04.15 — Hermannstraße/Boddinstraße — Es kommt wiederholt zu Pöbeleien gegen eine Demonstration, die sich gegen Homofeindlichkeit richtet. Als der Zug die Boddinstraße erreicht, wird ein Böller in die Demo geworfen. Eine Teilnehmerin klagt im Anschluss über Schwindel. (Quelle: Antifa/Presseberichterstattung)
16.04.15 — Gropiusstadt — Mehrere Neonazis der NPD führen einen Infostand durch. (Quelle: Antifa)
21.04.15 — Buckow — Neonazis der NPD nehmen ungestört an einer Bürger:innenveranstaltung der Neuköllner CDU teil. (Quelle: Antifa)
21.04.15 — Silbersteinstraße — Eine Frau wird im Treppenhaus eines Wohnhauses von ihrer Nachbarin zum wiederholten Male antisemitisch beleidigt und bespuckt. (Quelle: Antifa)
22.04.15 — Neukölln — Bei einem 49-Jährigen, der in mehreren sozialen Netzwerken Hakenkreuze und rassistische Texte eingestellt hatte, durchsucht die Polizei die Wohnung. Es wird wegen dem Verbreiten von volksverhetzenden Inhalten ermittelt. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
29.04.15 — Columbiadamm — Gegen 19.40 Uhr wird ein 26-jähriger Mann, der in Begleitung einer 30-jährigen Frau ist, von einem 27-jährigen Mann auf dem Columbiadamm angegriffen und verletzt. Der 27-jährige Täter macht volksverhetzende Äußerungen gegenüber dem 26-Jährigen. Zeug:innen greifen ein und alarmieren die Polizei. (Quelle: Reachout)
02.05.15 — Hufeisensiedlung — Die von einer Nachbarschaftsinitiative aufgestellte Gedenksäule für den Antifaschisten Erich Mühsam wird mit Kot beschmiert. (Quelle: Hufeisen gegen Rechts)
Mai 2015 — Alter Friedhof/Köpenicker Straße — Neonazis führen eine geschichtsrevisionistische „Putzaktion“ an Gedenksteinen „für deutsche Opfer“ durch. (Quelle: Antifa)
04.05.15 — Buschkrugallee/Blaschkoallee — Auf der Sitzbank einer Bushaltestelle wird eine rassistische Schmiererei festgestellt. (Quelle: Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf/ Berliner Register)
06.05.15 — U-Bahnlinie 7 — Ein 41-jähriger Mann wird gegen 17:10 Uhr in der U-Bahnlinie 7 von einem 20-jährigen Mann homofeindlich beleidigt. Als der 41-Jährige daraufhin am U-Bahnhof Rathaus Neukölln aussteigen will, wird er von dem 20-Jährigen geschlagen und verletzt. (Quelle: Reachout/ queer.de)
09./10.05.15 — Rudower Spinne — Mehrere Neonazis der NPD führen anlässlich der Rudower Frühlingsmeile einen Infostand durch. Anwesend ist u.a. der Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke. (Quelle: Antifa)
15.05.15 — Buckow — Neonazis stecken vereinzelt rassistische Flugblätter in die Briefkästen von Anwohner:innen. (Quelle: Antifa)
16.05.15 — U-Bhf Britz-Süd — Mehrere Neonazis führen ein Infostand der NPD durch. (Quelle: Antifa)
16.05.15 — Selgenauer Weg (Rudow) — Es werden auf Altkleider-und Flaschencontainern vier Neonazi-Sprühereien u.a. SS-Runen gefunden und entfernt. (Quelle: www.hassvernichtet.de/ Berliner Register )
20.05.15 — Neukölln — Die Polizei durchsucht die die Wohnungen und Gewerberäume von acht Männern im Alter zwischen 29 und 54 Jahren in Marzahn und Neukölln. Sie sollen in sozialen Netzwerken diverse NS-Symbole veröffentlicht und zu Straftaten aufgerufen haben, ein Beschuldigter posierte auf seiner Seite in einem sozialen Netzwerk mit einer Schusswaffe. Ermittelt wird wegen des Verdachts des Verstoßes nach dem Waffengesetz, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten sowie Volksverhetzung. Neben Beweismitteln wurden u.a. Farbsprühdosen, eine Luftdruckpistole sowie ein T-Shirt mit einem Hakenkreuzprint beschlagnahmt. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
02.06.15 — Britzer Damm/Mohriner Allee — Auf der Sitzbank einer Bushaltestelle wird ein Hakenkreuz gefunden und entfernt. (Quelle: Registerstelle Tempelhof-Schöneberg)
03.06.15 — Karl-Marx-Straße/Reuterstraße — Eine Person wird zunächst antisemitisch und homofeindlich beleidigt. Anschließend wird der Person ins Gesicht geschlagen. Niemand greift ein und die angegriffene Person muss flüchten. (Quelle: Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus )
18.06.15 — Fuldaer Straße/Weichselplatz — Es werden zwei antisemitische Aufkleber entfernt. (Quelle: Amaro Foro e.V/ Berliner Register)
21.06.15 — U-Bhf. Rathaus Neukölln — Ein Israeli wird in der U-Bahn während der gesamten Fahrt von drei Männern auf arabisch und deutsch antisemitisch beleidigt. (Quelle: Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus – RIAS)
23.06.15 — Harzer / Wildenbruchstraße — An eine Bushaltestelle ist ein Hakenkreuz gemalt, zudem finden sich Aufkleber der rechtspopulistischen Partei Pro Deutschland. (Quelle: Antifa)
12./13.07.15 — Friedhof Hermannstr. / U-Bhf. Leinestr. — Auf der Gedenkstätte ‚Zwangsarbeiterlager Hermannstraße‘ auf dem Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde Neukölln werden zwei Glasscheiben des Ausstellungspavillons mit schwarzer Farbe besprüht. Die Farbe wird gezielt auf Schriftzüge und die Gesichter der Zwangsarbeiter aufgetragen. Im U-Bhf. wird das Hinweisschild auf die Ausstellung besprüht. (Quelle: AG NS-Zwangsarbeit Berliner Kirchengemeinden)
17.07.15 — U-Bhf. Neukölln — Aufkleber eines neonazistischen Internetradios werden gefunden und entfernt. (Quelle: Antifa)
25.07.15 — Johannisthaler Chaussee — Die beiden Funktionäre der rechtspopulistischen Partei AfD, Michael Klimach und Anne Zielisch, führen vor den Gropiuspassagen einen Infomationsstand durch und verteilen rassistische Flugblätter. (Quelle: Antifa)
27.07.15 — Neukölln — Der NPD-Kreisverband führt nach eigenen Angaben eine Veranstaltung für “Interessierte“ durch. (Quelle: Antifa)
30.07.15 — S-Bahnhof Sonnenallee — Sechs Männer werden von zwei Jugendlichen antisemitisch beleidigt. Außerdem wird ein Gegenstand in ihre Richtung geworfen. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
31.07.15 — Sonnenallee / Ziegrastraße — Zwei Sicherheitsmitarbeiter werden von einem 28-Jährigen antisemitisch beleidigt. Im dortigen Hotel sind momentan die Spieler der ‚European Maccabi Games‘, einer jüdischen Sportveranstaltung untergebracht. (Quelle: Polizei, Pressestelle )
31.07./01.08.15 — Blumenviertel — An einer Netzstation werden mehrere Rudolph-Hess-Plakate angebracht. Zudem finden sich andere Plakate mit rassistischen Parolen und NPD Bezug. (Quelle: Antifa)
16.08.15 — Buckower Damm — Mehrere Neonazis verteilen Flyer beim Buckower Strohballen-Fest. (Quelle: Antifa )
22.08.15 — Ringbahn — Gegen 21:45 Uhr steigen die beiden in Neukölln wohnenden Neonazis Christoph Sch. (32) und Robert Sch. (37) am S-Bahnhof Landsberger Allee in einen Zug der Linie S 41. Sie gröhlen neonazistische Parolen und zeigen den Hitlergruß. Als sie auf eine Frau mit ihren zwei Kinder aufmerksam werden, beleidigen sie diese zunächst rassistisch und antisemitisch. Anschließend entblößt sich Christoph Sch. und uriniert auf die Kindern. Die durch Zeugen herbeigerufene Bundespolizei nimmt die beiden alkoholisierten Männer am S-Bahnhof Frankfurter Allee fest. Sie sind nach Angaben der Bundespolizei einschlägig vorbestraft. (Quelle: Bundespolizeidirektion Berlin/Pressestelle, Berliner Zeitung)
09.09.15 — Nordneukölln — Bei einer Taxifahrt am Abend von der Sonnenallee/ Tellstraße zum Richardplatz äußert sich der Fahrer gegenüber seinen beiden jüdischen Fahrgästen antisemitisch. (Quelle: Recherche-und Informationsstelle Antisemitismus)
11.09.15 — Hufeisensiedlung/Britz — Die NPD steckt rassistische Flugblätter in Briefkästen in der Britzer Hufeisensiedlung Eine in der Siedlung wohnende Familie wurde, die sich gegen NPD-Werbung in ihrem Briefkasten aussprach, wurde in der Vergangenheit mehrfach Ziel von Angriffen. (Siehe Einträge 20./21.01.14, 08./09.10.12, 17./18.07.12, 03./04.06.12, 13.09.11 und 19.11.11) (Quelle: Antifa)
12.09.15 — Süd-Neukölln — Sechs Neonazis, Jan Sturm, Jens Irgang, Udo Voigt, Sebastian Schmidtke und zwei weitere, führen acht kurze NPD-Kundgebungen mit Lautsprecher und Transporter in Süd-Neukölln durch. Station machen sie am U-Bhf. Britz-Süd, Neudecker Ecke Selgenauer Weg, U-Bhf. Lipschitzallee, an der Hufeisensiedlung, Es gibt Gegenproteste. (Quelle: Antifa)
20.09.15 — Ringbahnstraße — Sieben Neonazis führen zwei kurze NPD-Kundgebungen mit Lautsprecher und Transporter durch. Unter ihnen Sebastian Schmidtke, Jens Irgang, Josef Graf, Benjamin Weise, Lars Niendorf und Jan Sturm. Station machen sie am U-Bhf. Parchimer Allee, am U-Bhf. Lipschitzallee und in Alt-Rudow. Es gibt Gegenproteste. (Quelle: Antifa)
20.9.15 — Um ca. 6 Uhr wird der englische Staatsbürger Luke Holland aus nächster Nähe vom Nazi Rolf Zielezinski auf offener Straße erschossen. In seiner Wohnung werden mehrere Waffen (u.a. die Tatwaffe) und nationalsozialistische Devotionalien gefunden – in einem eigens für NS-Devotionalien eingerichteten Zimmer – trotzdem will das Gericht im Strafprozess 2016 kein rechtes Motiv erkennen. Vor der Tat soll sich Rolf Z. gegenüber Zeugen in der Bar, in der er und auch das spätere Opfer in der Nacht waren, aufgeregt haben: „Wieso sind hier so viele Ausländer, keiner kann richtig Deutsch sprechen“. In der Akte zur Ermordung von Burak B. (siehe Beitrag vom 04./05.04.12) findet sich ein Hinweis auf Rolf Z. als Tatverdächtigen. (Quelle: Polizei, Pressestelle / Presse / Antifa)
27.09.15 — Lettberger Straße — Laut eigenen Angaben verteilen Neonazis der NPD drei Stunden lang ungestört Infomaterial beim Erntedankfest auf dem Milchhof Mendler. Anwesend bei dem Fest ist auch Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey. (Quelle: Antifa)
09.10.15 — U7 Rathaus Neukölln / Mehringdamm — Ein Israeli wird in der U-Bahn während der gesamten Fahrt von drei Männern auf arabisch und deutsch antisemitisch beleidigt. (Quelle: Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus – RIAS)
10.10.15 — Johannisthaler Chaussee — Die beiden Funktionäre der rechtspopulistischen Partei AfD, Michael Klimach und Anne Zielisch, führen vor den Gropiuspassagen einen Infomationsstand durch und verteilen rassistische Flugblätter. (Quelle: Antifa)
11.10.15 — Flughafenstraße — Ein Israeli wird antisemitisch beleidigt. (Quelle: Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus – RIAS)
11.10.15 — Fritz-Reuter-Allee — Ein 46-Jähriger weißer Rassist hält einem auf einer Bank schlafenden Schwarzen ein Elektroschockgerät an die Schläfe und löst aus. Es kommt zu einem Gerangel, der Täter beleidigt den Attackierten rassistisch und flieht. Es kommt zu einem weiteren Grangel, der attackierte zieht sich in ein Haus zurück, der Täter bedroht ihn mit einem Verkehrsschild. Der Angreifer wird festgenommen, das Opfer muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. (Quelle: Polizeibericht)
18.10.15 — Charlottenburg — Bei einem Fußballspiel zwischen dem deutsch-jüdischen Fußballverein TUS Makkabi III und dem 1. FC Neukölln kommt es zu tätlichen Angriffen, Drohungen und antisemitischen Beleidigungen seitens der Neuköllner Spieler. Das Spiel wird kurz vor Ende abgebrochen. Bei Spielen von TUS Makkabi kommt es häufig zu antisemitischen Vorfällen. (Quelle: Tagesspiegel / publikative.org)
22.10.15 — Blumenviertel/Rudow — Neonazis schmieren in mehreren Straßen Parolen und verkleben Aufkleber (Quelle: Polizei, Pressestelle)
29.10.15 — Rudower Straße — Vor dem Vivantes Klinikum halten mehrere Neonazis eine Kundgebung zum sechsten Todestag des Neonazis Jürgen Riegers ab. (Quelle: Antifa)
7.11.15 — Unter den Linden — Mehr als 5000 Rassist:innen der AFD und des rechten Spektrums marschieren durch Berlin Mitte. Unter ihnen gewaltbereite Hooligans und Neonazis. Der ehemalige Neuköllner NPD-Verordnete Jan Sturm läuft mit. (Quelle: Antifa)
08.11.15 — Britz — Rassistische Flugblätter der NPD werden verteilt. (Quelle: Antifa)
09.11.15 — Sonnenallee — Als ein Gerichtsvollzieher mit Hilfe der Polizei einer Bar wegen Zahlungsrückstand das Gas abstellen will, kommt es zu Handgreiflichkeiten zwischen Polizei und Gästen, die teilweise den rechten „Reichsbürgern“ zugeordnet werden können. (Quelle: Tagesspiegel)
11.11.15 — U-Bhf. Grenzallee / U-Bhf. Neukölln — Es werden Hakenkreuze und Parolen gegen die Polizei auf Polnisch geschmiert. (Quelle: Antifa)
01.12.15 — Efeuweg — Eine Turnhalle, die als Notunterkunft für Geflüchtete dient, wird mit rassistischen Parolen besprüht. (Quelle: Antifa)
02.12.15 — Buckower Damm — Eine Kundgebung von 15 NPD-Anhänger:innen wird vor einer Notunterkunft für Geflüchtete in der Straße Alt-Buckow abgehalten. (Quelle: Antifa)
03.12.15 — Selgenauer Weg — Mehrere rechte Aufkleber werden entdeckt und entfernt (Quelle: Antifa)
05.12.15 — Selgenauer Weg — Mehrere rechte Aufkleber werden entdeckt und entfernt (Quelle: Antifa)
17.12.15 — Harzer Straße — Aus antiziganistischem Motiv werden Kinder und Erwachsene in der Harzer Straße von einem Mann beschimpft, bespuckt und mit Gegenständen beworfen. Ein Junge wird von einer Flasche am Bein getroffen und verletzt. (Quelle: Register Neukölln)
17.12.15 — Neukölln — Bewohner:innen eines Hauses werden regelmäßig antiziganistisch beleidigt und mit Steinen und Stöcken beworfen. Eine Person wird ins Treppenhaus hinein verfolgt und mit einem Messer bedroht. (Quelle: Register Neukölln)
2016
10.01.16 — Lieselotte-Berger-Straße — Nach einer Drogenkontrolle in der Hasenheide führt die Polizei bei einem 39-Jährigen eine Wohnungsdurchsuchung in der Lieselotte-Berger-Str. durch. Es werden mehrere hundert manipulierte, sprengfähige pyrotechnische Gegenstände, Drogen, Manövermunition und eine SS-Fahne gefunden. (Quelle: Tagesspiegel)
26.01.16 — Teltowkanal — Mehrere Hakenkreuze wurden in Schnee geritzt. (Quelle: Antifa)
29.01.16 — Karl-Marx-Straße — Die Flüchtlingsunterkunft in der Karl-Marx-Straße wurde beschossen, eine Scheibe ging zu Bruch. (Quelle: Tagesspiegel)
10.03.16 — Weichselstraße — Eine rechte Parolen wird über eine Parole zum internationalen Frauen*kampftag gesprüht. (Quelle: Antifa)
13.3.16 — Landtagswahlen in Baden-Württemberg (AfD 15,1%), Rheinland-Pfalz (12,6%) und Sachsen-Anhalt (24,3%)
14.3.16 — Auftakt des Strafprozesses gegen Rolf Zielezinski, Mörder von Luke Holland. Fotos: Theo Schneider
16.03.16 — Alt Rudow — Mehrere rechte Aufkleber werden entdeckt und entfernt. (Quelle: Antifa)
18.03.16 — Weserstraße/Tellstraße/Jansastraße — Mehrere rechte Parolen werden gesprüht. (Quelle: Antifa)
19.3.16 — Bürgerbüro von MdA Flesch (SPD) im Reuterkiez wird mit „Volksverräter“ und Galgen besprüht. Fotos: Theo Schneider
20.03.16 — Rütlistraße — Mehrere rechte Parolen werden an den Campus Rütli gesprüht. (Quelle: Antifa)
25.3.16 — Tilo Paulenz, Christian Blank und Stephan Piehl treten in die AfD ein.
07./08.04.16 — Rütlistraße — An der Rütlischule werden zwei mehrere Meter große rassistische Schmierereien angebracht. (Quelle: RBB)
08.04.16 — Wildenbruchstraße / Kiehlufer — Rassistische Flugblätter der NPD werden verteilt. (Quelle: Antifa)
10.04.16 — Britz — Rassistische Flugblätter der NPD werden auf dem Britzer Baumblütenfest und in der Parchimer Allee verteilt. (Quelle: Antifa)
18.04.16 — Harzer Straße / Bouchéstraße — Mehrere rechte Aufkleber werden entdeckt und entfernt. (Quelle: Antifa)
21.04.16 — Sonnenallee — In der Nacht nach Hitlers Geburtstag wird eine 33-Jährige von zwei Unbekannten erst rassistisch beleidigt und anschließend in ein Gebüsch geschubst und getreten. Ein Autofahrer, der das geschehen bemerkt, vertreibt die Täter durch hupen. (Quelle: Polizei, Pressestelle)
3.5.16 — Sebastian Thom wird aus dem Knast entlassen. (Morgenpost)
15.5.16 — Brandanschlag auf den Wagenplatz Kanal in Alt-Treptow/Baumschulenweg, der glimpflich ausgeht.
6.6.16 — 2x Steinwurf auf Fenster (Neukölln), 1x Brandanschlag KFZ (Neukölln)
26.6.16 — 2x Farbflaschenwurf (Neukölln)
27.6.16 — 1x Bedrohung mit Sprühfarbe an Wohnhaus (Neukölln), 1x Brandanschlag KFZ (Neukölln)
28.6.16 — Thematisierung der rechten Anschläge in Neukölln durch das LKA beim GETZ.
8.7.16 — Gegen 1:20 Uhr Brandanschlag auf Auto mit Falken- und Anti-AfD-Aufklebern im Schillerkiez
8.7.16 — Gegen 19:40 Uhr brennt ein Wohnwagen nahe der Asylunterkunft-Baustelle am Bahnweg in Altglienicke nahe Rudow nieder. Fotos: Theo Schneider
X.8.16 — Auf der Facebook-Seite der „Freien Kräfte Berlin Neukölln“ wird eine Liste mit Feinden veröffentlicht (B.Z.)
15.9.16 — Hochphase des Wahlkampfes, AfD-Veranstaltung im „Novi Sad“ in Rudow mit dem Spitzenkandidaten Georg Pazderski. Im Publikum neben Tilo Paulenz erstmals auch Sebastian Thom, damals NPD-Vorsitzender, sowie der Neonazi Harald Bankel.
18.9.16 — Wahlen zum Abgeordnetenhaus und den BVVen, AfD in Neukölln bei 13,8% (AGH) und 12,7% (BVV), acht AfD-Bezirksverordnete: Roland Babilon, Christian Blank, Danny Damerau, Jörg Kapitän, Andreas Lüdecke, Stephan Piehl, Steffen Schröter, Anne Zielisch. Tilo Paulenz stand ebenfalls auf der AfD-Wahlliste.
15.10.16 — Das Auto der Geschäftsführerin des Anton-Schmaus-Hauses (Falken/SJD) wird in Rudow angezündet.
18.10.16 — Thematisierung der rechten Anschläge in Neukölln durch das LKA beim GETZ.
2.12.16 — Veranstaltung „Was tun gegen die AfD? Aufstehen gegen Rassismus!“ im Buchladen Leporello in Rudow, im Rahmen der Reihe „Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus“. Der NPD-Kader Jens Irgang versucht die Veranstaltung zu betreten, wird aber am Eingang erkannt und abgewiesen.
12.12.16 — 2x Steinwürfe auf Fenster (Neukölln), 1x Brandanschlag Haus (Neukölln), 2x Farbflaschenwurf auf Wohnung (Neukölln), 1x Sachbeschädigung Kirche (Neukölln)
13.12.16 — Auch die Presse nimmt die Zusammenhänge in Sachen Neuköllner Terror auf: In einem B.Z.-Artikel wird Sebastian Thom namentlich benannt im Zusammenhang mit gestiegenen Zahlen rechter Straftaten.
16.12.16 — 1500 Menschen demonstrieren gegen rechte Gewalt in Neukölln und die Angriffe der letzten Tage.
23.12.16 — 1x Farbflaschenwurf auf Wohnung (Neukölln)
27.12.16 — 8x Bedrohung mit Sprühfarbe an Wohnhaus (6x Neukölln, 1x Kreuzberg, 1x Schöneberg)
2017
x.1.17 — Erste bekannte TKÜ-Maßnahme gegen Sebastian Thom (durch LfV Berlin), er redet mit Paulenz über ein LINKE-Mitglied (Quelle: Pressekonferenz am 11.11.19). Ob die Überwachung vor oder nach dem 19.1.17 begann, ist bisher unbekannt — jedenfalls am 24.1.17 als Tilo Paulenz Ferat Kocak im Bus verfolgt, fand diese Maßnahme statt.
Frühjahr 2017 — Sebastian Thom oder Tilo Paulenz wird am Wohnort des LINKE-Mitglieds gesehen, vom LKA oder vom LfV — Quelle: PK am 11.11.19
10.1.17 — 1x Sachbeschädigung KFZ (Reifen zerstochen) (Neukölln)
11.1.17 23:30 — AfD-Bezirksvorstand Hendrik Pauli klebt Sticker der „Identitären Bewegung“ (IB) an die Fenster der Kneipe Tristesza in der Pannierstraße und bedroht Leute mit gezogenem Messer.
14.1.17 — In der Nacht auf den 14.1.17 1x Brandanschlag KFZ (Neukölln, Falken/SPD)
17.1.17 — Thematisierung der rechten Anschläge in Neukölln durch das LKA beim GETZ.
19.1.17 — Sebastian Thom wird abends von Antifas zuhause aufgesucht, sein Wohnort mit Plakaten und Farbe markiert, und die Nachbarschaft mit Feuerwerk und Megaphon auf die Naziaktivitäten ihres Nachbarn Thom aufmerksam gemacht.
23.1.17 — 2x Brandanschlag KFZ (Neukölln, u.a. Falken)
24.1.17 — Thematisierung der rechten Anschläge in Neukölln durch das LKA beim GETZ.
25.1. 17 — Gründung der EG Resin (Ermittlungsgruppe Rechtsextremistische Straftaten in Neukölln) beim polizeilichen Staatsschutz des LKA Berlin mit zunächst 5 Dienstkräften, die bis zum 9.5.19 besteht.
26.1.17 — Thematisierung der rechten Anschläge in Neukölln durch das LKA beim GETZ.
x.2.17 — Julian Beyer wird dabei beobachtet, wie er mit Sebastian Thom in Nord-Neukölln Anschlagsziele ausspioniert (Tagesspiegel).
7.2.17 — 7x Bedrohung mit Sprühfarbe an Wohnhaus (Wedding)
8.2.17 — 6x Bedrohung mit Sprühfarbe an Wohnhaus (Neukölln)
9.2.17 — 1x Brandanschlag KFZ (Neukölln)
9.2.17 — Thematisierung der rechten Anschläge in Neukölln durch das LKA beim GETZ.
20.2.17 — Hausdurchsuchung bei Julian Beyer in Johannisthal wegen des Betriebs der Facebookseite „Freie Kräfte Berlin Neukölln“, die u.a. Fotos von Personen sowie Grafiken von Flüchtlingsunterkünften und sich antifaschistisch engagierenden Einrichtungen, Parteien und Projekten veröffentlichte. (antifa-berlin.info)
27.2.2017 — Antifaschist:innen, die die Nachbar:innenschaft mit Plakaten über die lokalen Nazis informieren, treffen an der Rudower Spinne auf ein MEK-Team, das vermutlich zur Observation von Sebastian Thom eingesetzt ist.
x.3.17 — Generalbundesanwalt eröffnet Beobachtungsvorgang zu den Anschlägen und Angriffen in Neukölln.
X.3.17 — Gründung der OG Rex beim Abschnitt 56 (heute 48).
4. & 5.3.17 — Auf dem AfD-Landesparteitag in Schönwalde-Glien gehört Tilo Paulenz zur Zählkommission.
25.3.17 — Zum Abschluss der Aktionswoche zieht eine Antifademo mit mehreren hundert Leuten durch Rudow, u.a. an den Wohnorten von Sebastian Thom und Tilo Paulenz sowie am AfD-Treffpunkt „Novi Sad“ vorbei.
X.5.17 — Beginn der Observation von Sebastian Thom (wird zu dem Prozess am 31.8.2020 bekannt). Die Observation läuft vermutlich 5 Monate lang. (Tagesspiegel)
3.5.17 — 2x Brandanschlag KFZ (Neukölln, Kreuzberg, u.a. Falken)
4.5.17 — Thematisierung der rechten Anschläge in Neukölln durch das LKA beim GETZ.
11.7.17 — 2x Brandanschlag KFZ (Neukölln)
13.7.17 — Thematisierung der rechten Anschläge in Neukölln durch das LKA beim GETZ.
18/19.8.17 — Sebastian Thom und Tilo Paulenz werden von Polizisten dabei beobachtet, wie sie im August 2017 Heß-verherrlichende Parolen gesprüht haben. Die beiden Nazis sprühten unter anderem „Rudolf Hess Mord“, wobei die S-Buchstaben als Doppelsigrune gesprüht waren.
19.8.17 — 1x Sachbeschädigung Parteibüro (Neukölln)
Herbst 2017 — TKÜ-Maßnahme des LfV: Sebastian Thom und Tilo Paulenz reden wieder über Ferat Koçak (LINKE)
24.9.17 — Party der AfD zur Bundestagswahl im „Traffic“ am Alexanderplatz, mit dabei ist Tilo Paulenz, der hier Andreas Kalbitz und Guido Reil kennenlernt, mit denen er eine gemeinsame Veranstaltung in Neukölln zwei Monate später vereinbart.
6.11.17 — 16 Stolpersteine gestohlen, 4 beschädigt (Neukölln)
24.11.17 — AfD-Veranstaltung im „Casino Zwickauer Damm“ in Rudow mit Guido Reil und Andreas Kalbitz, organisiert von Tilo Paulenz, im Publikum sitzen u.a. die Neonazis Enrico Stubbe und Kay Hönicke.
5.12.17 — Mehrere Neuköllner AfD-Leute nehmen an der Weihnachtsfeier des Landesverbands im Ratskeller Charlottenburg teil, darunter Tilo Paulenz.
2018
15.1.18 — TKÜ-Maßnahme des LfV: Sebastian Thom und Tilo Paulenz reden nun über Anschlagspläne und roten Smart. Der rote Smart gehört Ferat Koçak (LINKE), dessen Beobachtung Thom und Paulenz live am Telefon besprochen haben, diesen offensichtlichen Zusammenhang sieht aber weder das LfV, noch wird das LKA ihn sehen.
17.1.18 — LfV informiert LKA über Thom und Paulenz sowie ihre Anschlagspläne und den roten Smart.
30.1.18 — LKA 5 informiert LfV: Linke-Politiker Koçak mögliche Zielperson, daraufhin schriftliches Behördenzeugnis des LfV ans LKA.
1.2.18 — Brandanschlaege auf die Autos von Ferat Koçak (LINKE) und Heinz Ostermann (Buchladen Leporello).
1.2.18 — LKA informiert im GETZ über die Neuköllner Anschläge (Anfrage 13958).
2.2.18 — Hausdurchsuchungen bei Sebastian Thom und Tilo Paulenz, Wohnungen, Keller und Garage werden durchsucht, insgesamt vier Objekte. Bei Thom wird u.a. eine handschriftliche Anti-Antifa-Liste gefunden, Überschneidungen mit bereits angegriffenen Personen oder anderen Anti-Antifa-Listen sind aber unklar. Dieser Datenträger wurde erst im September 2018 bei einer erneuten Überprüfung entdeckt, als Ordnerstruktur eines gelöschten Betriebssystems. Es wird kein Haftbefehl beantragt, weil Thom zur Tatzeit am 1.2. angeblich unter Beobachtung gestanden habe. Die Durchsuchungen stehen insbesondere im Zusammenhang mit den Anschlägen der Nacht vom 31.1. auf den 1.2.18.
23.3.18 — AfD-Veranstaltung im Gemeinschafthaus Gropiusstadt zum Thema Bildungspolitik mit dem Abgeordneten Franz Kerker.
x.4.18 — Treffen zwischen dem LKA-Beamten Pit W. sowie Sebastian Thom und zwei weiteren Neonazis. Das LfV-Team, das Sebastian Team observiert, folgt ihm zur als Nazitreffpunkt bekannten Hertha-Kneipe „Ostburger Eck“ in Rudow, wo er zwei andere Neonazis trifft. Später kommt der LKA-Beamte Pit W. (tätig in einer Observationseinheit) hinzu, der den LfV-Beamten bereits bekannt ist. Die vier unterhalten sich länger an einem Tisch, dann steigt Thom zu W. ins Auto und die beiden fahren davon.
5.4.18 — Die Skulptur „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“ wird am Klinikum Britz als Gedenkort für Burak Bektaş eingeweiht. Der AfD-Bezirksverordnete Stephan Piehl fotografiert in Anti-Antifa-Manier die Anwesenden ab.
8.4.18 — Demo in Britz in Gedenken an Burak Bektaş mit mehreren hundert Leuten.
5.5.18 — 1x Bedrohung mit Sprühfarbe an Wohnhaus (Neukölln)
18.8.18 — Christian Blank besucht in Reinickendorf die Geburtstagsfeier der neonazistischen Hooligan-Gruppe „Wannsee Front“, zu deren engem Umfeld er gehört. Mittags ziehen ca. 800 Neonazis in Gedenken an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß durch Friedrichshain und Lichtenberg.
28.8.18 0:40 — Brandanschlag auf ein hochpreisiges Auto in der Krokusstraße, wo auch der Buchladen Leporello ist. Sebastian Thom wird in der Nähe von einer Streife festgenommen und dem LKA übergeben, das ihn nach einer Vernehmung freilässt.
X.9.18 — Bei einer Überprüfung der im Februar 2018 beschlagnahmten Datenträger von Sebastian Thom findet die Polizei nun eine Feindesliste.
1.9.18 — Demonstrativer Schulterschluss von AfD und Neonazibewegung auf den Straßen von Chemnitz. Neber einem ganzen AfD-Bus aus Berlin ist auch Tilo Paulenz dabei, außerdem die späteren Mörder von Walter Lübcke, Stephan Ernst und Markus Hartmann aus Kassel.
14.9.18 — Generalbundesanwalt verkündet, dass Verfahren nach § 129a nicht in Frage komme.
29.9.18 — AfD-Kundgebung gegen Geflüchtetenunterkunft in Gropiusstadt mit Logistik von MdA Andreas Wild.
31.10.18 — Die NPD Neukölln unter Jens Irgang verkündet auf Facebook ihre Auflösung und ruft „alle Deutschen zur nationalen Geschlossenheit auf“, unterschrieben mit „Freie Kameraden Neukölln“. Irgang besucht bald eine AfD-Veranstaltung in Neukölln (24.11.).
24.11.18 — AfD-Veranstaltung im „Casino Zwickauer Damm“ in Rudow mit MdL Birgit Bessin, MdL Steffen Kotré und Leyla Bilge von der AfD Brandenburg, organisiert von Tilo Paulenz. Im Publikum der Vorsitzende des gerade aufgelösten NPD-Kreisverbands Jens Irgang, sein Vorgänger und Paulenz-Komplize Sebastian Thom sowie Harald Bankel und mutmaßlich weitere Neonazis.
7.12.18 — Betroffene der rechten Gewalt fordern, dass Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernimmt (Quelle: Bündnis Neukölln).
2019
15.1.19 — Ein Gutachten des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) sieht bei der AfD bundesweit Anhaltspunkte für „Verfassungsfeindlichkeit“. Einer dieser Anhaltspunkte: Tilo Paulenz und seine Verbindungen ins Neonazi-Milieu. Als Quelle dient dem BfV die Postwurfsendung „Rudow Aktuell“ von der Antifa-Kampagne „Jetzt erst recht“ im März 2017. (Netzpolitik)
18.1.19 — Generalbundesanwalt lehnt erneut Übernahme der Ermittlungen im Neukölln-Komplex ab, die rechtlichen Bedingungen für eine EInstufung als „Terror“ seien nciht erfüllt (Quelle: Schreiben an Betroffene; Morgenpost)
30.1.19 23:30 — Auto von Tilo Paulenz im Käthe-Dorsch-Ring in Gropiusstadt wird angezündet, AfD beginnt sich von Paulenz zu distanzieren.
2.2.19 — Tilo Paulenz tritt von seinem Posten im AfD-Bezirksvorstand zurück und legt seine Mitgliedsrechte für sechs Monate nieder.
8.2.19 — AfD-Landesvorstand verkündet Parteiausschlussverfahren gegen Tilo Paulenz, das aus unbekannten Gründen nie stattfinden wird. Später wird der vermeintliche Parteiaustritt von Paulenz verkündet, allerdings ohne Belege oder weitere Details.
6.3.19 — In der Roseggerstraße, Weserstraße und Laubestraße werden Autos besprüht und die Reifen zerstochen. Die Polizei sucht mit Steckbriefen nach einer „männlichen Person, die ein schwarzes Basecap und eine schwarze Kapuzenjacke trug. Auf der Rückseite der Jacke war ein schwarzer Totenkopf, Motiv ‚The Punisher‘, zu erkennen.“ Angaben zu den Inhalten der Sprühereien macht die Polizei nicht, es ist also unklar ob es sich um eine Aktion von Neonazis handelt.
16.3.19 — 4x Bedrohung mit Sprühfarbe an Wohnhaus (Neukölln)
29.3.19 — Innensenator Geisel kündigt das GIBZ („Gemeinsames Informations- und Bewertungszentrum Rechtsextremismus“) an, ein regelmäßiges Treffen von LKA, Verfassungsschutz und Innenverwaltung.
17.4.19 — Der Vorsitzende des ehemaligen NPD-Kreisverbandes Neukölln, Jens Irgang, verkündet auf Facebook, zur Europawahl per Briefwahl AfD gewählt zu haben. Er ruft andere Neonazis auf, es auch zu tun.
9.5.19 — Beim LKA wird die EG Resin („Ermittlungsgruppe Rechtsextremismus in Neukölln“) aufgelöst und die BAO Fokus („Besondere Aufbaugruppe“) mit 30 Planstellen gegründet, von denen nur 15 besetzt werden. Hauptsächlich Beamte von Polizeipräsidium Stab IV (Kommunikation) und LKA 5 (Staatsschutz), aber auch LKA 1 (Delikte am Menschen). Zudem ging die EG Resin personell vollständig in der BAO Fokus auf — wie gut eine Aufklärung der Versäumnisse der EG Resin dadurch möglich ist, bleibt offen.
25.5.19 — Ex-AfD-Bezirksvorstand Hendrik Pauli droht an einem AfD-Infostand am U-Bahnhof Hermannstraße Leuten, dass bei ihnen bald ein „Hausbesuch“ anstehe.
Herbst 2019 — Die Konditorei Damaskus in der Sonnenallee wird mit Hakenkreuzen markiert.
3.10.19 — Neuköllner Neonazis und AfD-Mitglieder nehmen am Aufmarsch von „Wir für Deutschland“ in Mitte teil.
November 2019 — Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Sebastian Thom und Tilo Paulenz, es geht um Sachbeschädigungen und Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen. Die beiden hatten im August 2017 NPD- und AfD-Sticker verklebt und mehrere großflächige Sprühereien mit Bezug zu Rudolf Heß hinterlassen. Dabei wurden sie vom LKA observiert. Die Feindesliste auf einem Datenträger von Sebastian Thom, im Februar 2018 beschlagnahmt, September 2018 entdeckt, kann jetzt im November 2019 rekonstruiert werden: Es sind Daten zu mehr als 500 Personen: Politiker:innen, Journalist:innen und Polizist.innen, die er bis 2013 gesammelt hatte.
3.11.19 21:00 — Angriff mit Flaschen auf das Heart’s Fear in der Wildenbruchstraße.
4.11.19 — Betroffene der rechten Angriffe übergeben Petition mit 25.000 Unterschriften an die Senatsfraktionen, in der mit Nachdruck ein Untersuchungsausschuss gefordert wird.
20.11.19 — Brandanschlag auf KFZ im Käthe-Dorsch-Ring in Gropiusstadt, Hintergrund unklar, in der Straße wohnen Sebastian Thom und Tilo Paulenz.
8.12.19 — In der Nacht auf Dienstag werden an über einem Dutzend Autos in der Treptower Straße die Reifen zerstochen. Ein rechter Hintergrund ist unklar.
10.12.19 — Gesprühte Hakenkreuze und SS-Runen an Läden und in einem Hauseingang in der Wildenbruchstraße, außerdem zerstochene Reifen an vier Autos.
18.12.19 — Betroffene der rechten Angriffe veröffentlichen einen Zwischenbericht zu ihrer Kampagne „Rechter Terror in Berlin – Untersuchungsausschuss jetzt!“
21.12.19 — Etwa 1000 Antifaschist*innen demonstrieren in Solidarität mit den angegriffenen Läden vom Herbst, 3.11. und 10.12. vom Hermannplatz zum Rathaus Neukölln, auch die Polizeirazzien gegen Shisha-Bars werden kritisiert, Bezirksbürgermeister Hikel (SPD) wird ausgebuht. Zwei Neonazis (u.a. Amin Khazaeli) treiben sich am Startpunkt der Demo herum, außerdem wird ein ehemaliger NPD-Aktivist (zuletzt beim Jugendwiderstand) in Klamotten des rechten Labels „Pro Violence“ von der Demo ausgeschlossen.
2020
13.1.20 — Presseberichte, dass ein beschlagnahmter Datenträger von Sebastian Thom von einem externen Dienstleister entschlüsselt werden konnte, u.a. Anti-Antifa-Daten über ca. 30 Personen aus den frühen 2010er Jahren, mehrere davon waren bereits auf der Website des „NW Berlin“.
18.1.20 19:00 — Veranstaltung der AfD-BVV-Fraktion im Casino Zwickauer Damm in Rudow, mit Jeanette Auricht, Gottfried Curio und Nicolaus Fest.
22.1.20 — Die AfD in der BVV Neukölln stellt zum wiederholten Mal Christian Blank für den BVV-Vorstand zur Wahl. Blank gehört zur neonazistischen Hooligan-Gruppe „Wannsee Front“.
19.2.20 — Einem 35-jährigen Polizeioberkommissar von einem Polizeiabschnitt im Wedding werden wegen Volksverhetzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen die Dienstgeschäfte untersagt. Er ist Teilnehmer einer Nazichatgruppe von hessischen Polizist:innen und war 2019 von Hessen nach Berlin gewechselt. (Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/auf-dem-handy-etwas-gefunden-berliner-polizist-soll-wortfuehrer-in-rechtsextremem-chat-sein/25560826.html)
19.2.20 — In Hanau erschießt ein weißer Faschist 9 Menschen in Shishabars: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nessar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, und Kaloyan Velkov — sowie seine eigene Mutter.
20.2.20 — In Neukölln ziehen mehrere Tausend Menschen in Gedenken an die Ermordeten von Hanau vom Hermannplatz die Sonnennallee hinunter zu den Tatorten der letzten Neonaziangriffe rund um den Abschnitt 54. Währenddessen kündigt die Grünen-Funktionärin Antje Kapek per Twitter-Selfie am Brandenburger Tor an, dass es jetzt um „radikale Aufklärung“ gehe. Einen Untersuchungsausschuss zu den rechten Verstrickungen der Berliner Behörden lehnen die Grünen aber weiterhin ab.
23.2.20 — Im Keller eines Wohnhauses in der Hermannstraße bricht ein Feuer aus. 32 Menschen werden aus dem Haus gerettet, mehrere werden verletzt. Die Ursache des Feuers ist unklar, in Nordneukölln kommt es allerdings häufiger zu Brandstiftungen in Hausfluren und Kellern.
26.2.20 — Der Neonazi und AfD-Bezirksverordnete Christian Blank gibt in der BVV unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine persönliche Erklärung ab. Nach den Berichten über seine engen Kontakte in die Neuköllner Neonaziszene zieht er seine Kandidatur für den BVV-Vorstand zurück. Die CDU-Fraktion schweigt zu den Kontakten ihres Fraktionsvorsitzenden Gerrit Kringel zum Neuköllner Neonazi Thomas Schirmer und dessen Fußballverein BSG Elektro Krause. Die CDU hatte auch stets geschlossen mit der AfD für Christian Blank gestimmt.
5.3.20 — In der Laubestraße Ecke Wildenbruchstraße werden zwei Autos angezündet. Der Polizeiabschnitt 54 liegt 50 Meter entfernt.
10.3.20 — Auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion gibt der Innensenat zu, dass eine am 2.2.2018 beschlagnahmte Festplatte von Sebastian Thom gar nicht verschlüsselt war, sondern die brisanten Daten einfach nur im virtuellen Papierkorb lagen. Die Polizei hatte den Eindruck erweckt, man habe mit der Entschlüsselung einer Festplatte einen großen Schlag gegen die Neuköllner Neonazis gelandet.
18.3.20 — In der Laubestraße Ecke Wildenbruchstraße werden nochmal drei Autos angezündet. Durch die Hitze schmelzen auch die Rolläden eines Wohnhauses. Bei weiteren Brandstiftungen am 10.5.20 werden genau unter diesem Fenster SS-Runen und ein Hakenkreuz gesprüht.
21.3.20 — Eine geplante antifaschistische Demonstration in Rudow wird durch die Corona-Verfügung des Bezirksamts Neukölln verboten.
24.4.20 — Im Tempelhofer Weg werden zwei Autos mit Hakenkreuzen und rassistischen Drohungen besprüht.
30.4.20 — Neonazis vom „Dritten Weg“ verteilen in Britz und Buckow Flyer.
10.5.20 — In der Laubestraße wird ein Haus mit SS-Runen besprüht, vor dem Haus werden vier Autos angezündet. Ein weiteres Haus in der Laubestraße, vor dem am 5.3. und 18.3.20 Autos angezündet wurden, wird ebenfalls mit SS-Runen sowie einem Hakenkreuz besprüht.
29.5.20 — Bezirksstammtisch der AfD im Novi Sad in Rudow.
5.6.20 — Die Presse berichtet, dass der Neuköllner Polizist und AfD-Funktionär Detlef Moritz am Abend des Breitscheidplatz-Attentats am 19.12.2016 interne Polizeiinformationen in einer AfD-Chatgruppe geteilt hat. Mitglieder dieser Gruppe waren neben anderen Neuköllner AfD-Funktionären auch die Neonazis Tilo Paulenz und Christian Blank. Die Nachrichten des Polizisten wurden auf einem Handy von Paulenz gefunden, das bei der Durchsuchung am 2.2.2018 gefunden wurde. (NDR/Kontraste)
5.6.20 — In der Wildenbruchstraße werden nachts mehrere Läden und der Flur eines Wohnhauses mit Nazisymbolen besprüht. Es handelt sich wieder um Läden, die bereits öfter angegriffen wurden.
5.6.20 — SEK-Einsatz am S-Bahnhof Neukölln, wobei einer der schwer bewaffneten Beamten ein T-Shirt der rechten Marke „Grunt Style“ trägt, die zur US-Amerikanischen Szene aus Alt Right und White Supremacists zählt. Das SEK wird auch bei den Razzien in Shishabars eingesetzt.
10.6.20 — Die Presse berichtet, dass ein weiterer Berliner Polizist, Polizeimeister Marcel H., interne Polizeiinformationen in Chats geteilt hat, darunter eine Nachricht, die identisch mit einer Breitscheidplatz-Nachricht des AfD-Polizisten Detlef Moritz ist. Kontakte zwischen Moritz und H. sind bisher nicht bekannt. (NDR/Kontraste)
10.6.20 — Der AfD-Polizist Detlef Moritz wird in den Innendienst versetzt, ihm werden Dienstwaffe und Computerzugang abgenommen. (Morgenpost)
17.6.20 — Die Anklage gegen Sebastian Thom und Tilo Paulenz wegen Propagandadelikten im Sommer 2017 wird größtenteils zugelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte im November 2019 Anklage wegen Stickern und SS-Runen-Sprühereien erhoben, die das Amtsgericht im Januar 2020 teilweise abgelehnt hatte, woraufhin die Staatsanwaltschaft Beschwerde einlegte. Die vielen Brandstiftungen und Morddrohungen werden weiter nicht angeklagt. (Tagesspiegel)
19.6.20 — Eine Konditorei in der Sonnenallee wird nachts mit Nazisymbolen besprüht und ein davor parkender Transporter wird angezündet. Der Laden wurde in den vergangenen Monaten bereits sieben mal angegriffen. Wie in früheren Fällen erwähnt die Polizei die Nazisymbole nicht, sondern meldet den Fall in einer Sammelmeldung zu Autobränden. Erst zwei Tage später gibt sie die Nazisymbole zu. Aus der Nachbarschaft wird berichtet, dass die Polizei den ausgebrannten Transporter erst am 22.6. auf mögliche Spuren untersuchte.
21.6.20 — In der Jahnstraße wird mittags ein Auto zerkratzt und rassistisch besprüht.
25.6.20 — In der Donaustraße brennt ein Auto aus. Erste von vier Nächten mit abgebrannten Autos in der Donau- und Schönstedtstraße. Unklarer Hintergrund.
26.6.20 — In der Donaustraße und Schönstedtstraße brennen vier Autos aus. Unklarer Hintergrund.
26.6.20 — Mehrere tausend Leute auf der antifaschistischen Demo in Neukölln, die am Polizeiabschnitt 54, der Konditorei Damaskus und dem k-fetisch vorbeizieht.
27.6.20 — In der Schönstedtstraße brennt ein Auto aus, unklarer Hintergrund.
27.6.20 — Mehrere Stolpersteine in der Dieffenbachstraße werden beschädigt.
28.6.20 — In der Nansenstraße brennt ein Auto aus, in der Donaustraße drei. Unklarer Hintergrund.
1.7.20 — Mehrere verschiedenste Linke bekommen Post vom LKA, das ihre Daten auf Datenträgern von Sebastian Thom und/oder Tilo Paulenz gefunden hat. Um welche konkreten Daten es sich handelt, wird verschwiegen. Ein Journalist aus Hamburg, der von der dortigen Polizei informiert wird, erhält dennoch detaillierte Auskunft – das Problem ist also mal wieder das LKA Berlin.
2.7.20 — Abends werden rund um Sonnenallee und Karl-Marx-Straße vier lokale Neonazis und AfD-Funktionäre, die alle in 300 Metern Umkreis der letzten Naziangriffe wohnen, mit Plakaten geoutet. Robert Eschricht ist AfD-Vorsitzender für Neukölln, Julian Potthast ebenfalls AfD-Vorstand, Hendrik Pauli ist AfD-Kader und bedrohte Menschen mit Messer (siehe 11.1.17 und 25.5.19), Marcel Feltin ist NPD-Aktivist.
4.7.20 — Am frühen morgen brennt das libanesische Lokal Al Andalos in der Sonnenallee, sechs Menschen werden verletzt, zwei von ihnen schwer. Die BZ titelt „flambierter Döner“, ein Polizeisprecher nutzt wie selbstverständlich den Begriff „Fremdenfeindlichkeit“.
4.7.20 — Am Auto einer Antifaschistin in Britz werden die Reifen zerstochen, im Umfeld werden Nazisticker verklebt. Die Betroffene wurde schon oft Ziel von Morddrohungen und Brandanschlägen.
6.7.20 — Die Polizei verkündet, dass die rechte Bekleidung eines SEK-Beamten keine Konsequenzen haben wird. Es werde eine „nochmalige Sensibilisierung“ beim SEK geben. Der Beamte hat also weiter Zugang zu Munition, Schusswaffen, Training, Datenbanken.
7.7.20 — Die Polizei spricht beim ausgebrannten Al Andalos von fahrlässigem Umgang mit Propangasflaschen, schweigt aber zu Details.
7.7.20 — Die LINKE-Fraktionsvorsitzende Anne Helm aus Neukölln und viele andere Politiker:innen bekommen Morddrohungen mit der Unterschrift „NSU 2.0“. Frühere Drohungen unter diesem Namen gegen eine Anwältin kamen nachweislich von einer Gruppe von mind. 70 Polizist:innen in Hessen. In Berlin gab es 2017 ebenfalls Drohbriefe aus dem Polizeicomputer.
13.7.20 — Neun Autos auf einem Mieterparkplatz in der Jahnstr. werden angezündet, das Feuer breitet sich auf das Wohnhaus aus, sechs Verletzte durch Rauchgas, darunter zwei Kinder. In der Karl-Marx-Straße brennt ebenfalls ein Auto.
20.7.20 — Die Presse berichtet, dass der Vorsitzende der Berliner Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in den 90er Jahren nicht nur für die Republikaner kandidierte, sondern auch Gründungsmitglied des extrem rechten „Hoffmann-von-Fallersleben-Bildungswerks“ war. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern zählten u.a. Frank Schwerdt, NPD-Funktionär mit guten Kontakten ins NSU-Umfeld, Rudolf Kenzia, ebenfalls NPDler und später Gründer der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“, sowie Matthias Bath, Staatsanwalt a.D. und heute Funktionär der Reinickendorfer AfD. (taz, AIB)
20.7.20 — Die Polizei nimmt einen 32-jährigen weißen Deutschen wegen der schweren Brandstiftung an einem Wohnhaus am 13.7. fest. Laut Polizei sei eine „politische Motivation […] zum jetzigen Erkenntnisstand nicht erkennbar“. In dem angezündeten Haus lebten fast ausschließlich Leute mit Migrationsgeschichte. (RBB)
1.8.20 — Ein Video aus einem Streifenwagen bei der Interkiezionale-Demonstration im Schillerkiez schlägt Wellen. Es wurde zuerst in einer rechten Telegram-Gruppe gepostet.
5.8.20 — Die Generalstaatsanwaltschaft zieht die Neukölln-Ermittlungsverfahren an sich, die bisher von der Abteilung 231 (Staatsschutz) geführt wurden. Außerdem werden der Abteilungsleiter Matthias Fenner und der ermittelnde Dezernent Uwe Storm in andere Abteilungen umgesetzt. Grund: mögliche Befangenheit. Laut einem beschlagnahmten SMS-Verkehr zwischen Tilo Paulenz und einem weiteren AfD-Funktionär hatte Fenner bei einer Zeugenvernehmung von Paulenz 2017 Sympathie für die AfD geäußert. Storm wiederum hatte diesen deutlichen Hinweis aus den Ermittlungsakten unterschlagen und seinen Vorgesetzten Fenner gedeckt. Fenner war unter Kolleg:innen und Jurastudent:innen schon lange als rechter Hardliner bekannt, auch Storm ist für skurrilste Ermittlungen gegen Linke bekannt.
6.8.20 — Antifas berichten über Stefan K., einen Polizisten vom Rudower Abschnitt 48, der am 5.4.2017 am S-Bahnhof Karlshorst einen schweren rassistischen Übergriff beging. Das Opfer wurde zu Beginn der Corona-Pandemie auf Anordnung von Innensenator Geisel nach Afghanistan abschoben, das Strafverfahren gegen K. ruht seitdem. Stefan K. gehörte spätestens ab 2008 zum Kern der lokalen „Ermittlungsgruppe Rex“, die gegen die Neuköllner Neonazis vorgehen sollte und 2016 aufgelöst wurde. (Recherche 030, RBB)
7.8.20 — Räumung der Kiezkneipe Syndikat im Schillerkiez. Im Windschatten des martialischen Polizeieinsatzes bewegen sich auch einzelne Neonazis vom „Dritten Weg“ im Kiez. Das Syndikat war 2018 auch mehrmals mutmaßliches Angriffsziel von größeren Neonazigruppen.
12.8.20 — Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten wegen Nazi-Outings in Rudow 2017. Zwei Antifaschisten sind wegen Übler Nachrede und Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz angeklagt, die Anklage gegen einen weiteren Antifaschisten wurde kurz vorher eingestellt. Die drei sollen am 27.2.2017 an der Rudower Spinne Plakate verklebt haben, die Fotos von Neuköllner Neonazis zeigten (u.a. Sebastian Thom und Julian Beyer) und diese durch die Bezeichnung „Nazi“ verächtlich gemacht haben. Bei der Vernehmung der MEK-Beamten, die die Plakate bemerkt hatten, wurde klar, dass sie zur Observation von Neonazis rund um die Rudower Spinne eingesetzt waren. Der Prozess endet mit Freisprüchen: „Nazi“ war im konkreten Fall zweifelsfrei zutreffend.
13.8.20 — Die Berliner Datenschutzbeauftragte kritisiert öffentlich die Weigerung der Polizei, Betroffenen Auskunft zu Datenabfragen durch Polizist:innen zu geben.
30.8.20 — Eine Demonstration mit 600 Antifaschist:innen zieht vom U-Bhf Rudow zum ersten in Neukölln verlegten Stolperstein gegenüber vom Abschnitt 48. Die Demo thematisiert den rechten Terror, die Verstrickungen von Polizei und Justiz sowie das Verschweigen und Vertuschen durch den rot-rot-grünen Senat. Anlass ist auch der einen Tag später terminierte Prozess gegen Sebastian Thom und Tilo Paulenz wegen Nazi-Stickern und -Schmiererien. Am Rand der Demonstration wird der Neonazi Thomas Schirmer gesichtet.
31.8.20 — Der Prozess gegen Sebastian Thom und Tilo Paulenz aufgrund von 12 angeklagten NS-Sprühereien und -Stickern muss mangels erweiterter Aussagegenehmigung der bezeugenden Beamten vertagt werden.
9.9.20 — Die Wohnung von Sebastian Thom sowie ein weiteres Objekt werden von der Generalstaatsanwaltschaft durchsucht wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug bzgl. der Corona-Hilfen. Thom soll 5000€ für eine Garten- und Landschaftsbaufirma beantragt haben. (Tagesspiegel)
1.10.20 — Durchsuchung bei drei Verdächtigen (Objekte am Kaiserdamm in Westend, der Marienfelder Straße in Marienfelde und in zwei Cafes und Bars an der Laustraße und Schönstedtstraße in Neukölln. Die drei Verdächtigen sollen seit Juni 2020 12 Branstiftungen an Autos zwischen Sonnenallee und Hasenheide begangen haben.
3.10.20 — Gegen 18 Uhr wird ein Mann im Grünen Weg 7 Fritz-Erler-Allee von Polizeibeamten misshandelt (Quelle: ReachOut Berlin).
6./7.10.20 — In der Nacht auf den 7.10.20 sprühen Unbekannte im Hauseingang eines Hauses in der Sonnenalllee — dem Haus der Bäkerei Damaskus — mit roter Farbe ein Hakenkreuz und SS-Runen. Ebenfalls in dieser Nacht wird ein Hakenkreuz an eine Hauswand Elbestraße Ecke Laubestraße gesprüht.
8.10.20 — Unbekannte haben in der Nacht ein rotes Hakenkreuz an das Neuköllner Rathaus geschmiert (Quelle: Kein Generalverdacht).
13.10.20 — Im Innenhof eines Wohnhauses in der Sonnenallee wird eine Mülltonne angezündet sowie ein Hakenkreuz an die Decke des Hausflurs geschmiert (Quelle: Polizeiticker). Schon vorher gab es mindestens drei ähnliche Angriffe in der direkten Nachbar:innenschaft, jedoch waren diese in roter Farbe.
15.10.20 — Im Prozess gegen einen Antifaschisten anlässlich eines angezündeten Autos von Tilo Paulenz wird dieser freigesprochen. Er war äußerst gewaltsam festgenommen worden, nachdem er in Gropiusstadt mit dem Fahrrad unterwegs war.
27.10.20 — In der Nacht auf den 27.10.20 werden zwei Keltenkreuze in der Hobrechtstraße geschmiert.
07.11.20 — Auf der Demonstration anlässlich des Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU werden die Parallel zwischen NSU-Komplex und Neukölln-Komplex hingewiesen und Untersuchungsausschüsse gefordert.
21.11.20 — Die Demo am Todestag von Silvio Meier in Gedenken an die Todesopfer rechter Gewalt findet in Neukölln statt und verläuft vom Gedenkort für Burak Bektaş über die Neuköllner Straße, Lipschitzallee, Frist-Erler-Allee nach einer Zwischenkundgebung beim TSV Rudow weiter über Alt-Rudow zum U-Bhf Rudow. Mit ca. 700 teilnehmenden Antifaschist:innen ist es eine der größten Demos in Rudow.